Dunlop-Südwest-Circuit: Hobgarski gewinnt zweites Turnier in Folge

Vom 8. bis 11.11. 2012 richtete der Saarländische Tennisbund an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken ein Ranglistenturnier im Rahmen des Dunlop-Südwest-Circuit aus. Bei dem mit 2.480€ dotierten Turnier sicherten sich Katharina Hobgarski und Jan Choinski jeweils ihren zweiten Turniergewinn an einem Wochenende.

20 Spieler hatten sich aufgrund ihrer Ranglistenposition beim DTB direkt qualifiziert, vier Wildcards vergab der Ausrichter an Nachwuchsspieler des STB. Um die restlichen acht Startplätze kämpften dann 16 Qualifikanten. Top gesetzt war Michael Dornbusch vom Wilhelmshavener TC, der in Deutschland die Ranglistenposition 37 einnimmt. Besonders ein Teilnehmer zog zunächst die einige Aufmerksamkeit auf sich: Urs Thurau, vom TC Tiengen sehr zeigte ansprechende Leistungen. Er konnte sich glatt für das Hauptfeld qualifizieren und schaffte es schließlich bis ins Achtelfinale. Der siebzehnjährige Urs hatte in der Vergangenheit bislang hauptsächlich in der Schweiz gespielt, jedoch in diesem Jahr tauchte er nun vermehrt bei deutschen Turnieren auf. Urs ist der jüngste Sohn der deutschen Radsportlegende Didi Thurau, der unter anderem für Furore bei der Tour de France gesorgt hatte. Der Vater war in Saarbrücken auch dabei, denn er betreut und trainiert seinen Sohn, der sich voll und ganz dem Tennissport verschrieben hat und im nächsten Jahr vollständig ins Profi-Tennis einsteigen will. Für die saarländischen Spitzenspieler war bei diesem Turnier nicht viel zu holen. Julian Müller vom TC Schwarz Weiß Merzig landete in der 1. Runde zwar einen großen Coup, als der dreizehnjährige den topgesetzten Dornbusch mit 6.3-und 6:3 aus dem Turnier warf. Ihm hatte jedoch der Zufall geholfen, da Dornbusch große Probleme mit seinen Kontaktlinsen hatte und so ohne klare Sicht spielen musste. Einzig Denny Schwarz aus Merzig und Lukas Clemens vom TC Rotenbühl schafften den Einzug ins Viertelfinale. Clemens verlor dort im Match-Tiebreak des dritten Satzes mit 10:6 gegen den späteren Finalisten Nils Brinkmann.

Im Halbfinale hatte es Brinkmann mit einem halben Saarländer zu tun, Jonas König, für den Gladbacher HTC startend, stammt aus Wadgassen und war auch vom Publikum der Wunschkandidat fürs Finale. Leider hatte auch er im Match-Tiebreak als drittem Satz das Nachsehen gegen Brinkmann. Nach dem Ausscheiden von Dornbusch auf der anderen Tableauhälfte war der Weg frei für Jan Choinski aus Koblenz. Er konnte sich im Halbfinale locker gegen den Balinger Sebastian Bättger durchsetzen.

Das Finale war dann wiederum ein echter Krimi. Im ersten Satz konnte Brinkmann sich mit seinem druckvollen Spiel mit 6:4 durchsetzen. Choinski konterte im zweiten Satz mit 6:2. So musste auch hier der Match-Tiebreak als dritter Satz entscheiden. Ausgeglichen mit wechselnden Führungen kämpften beide Spieler aufopferungsvoll um den Sieg. Letztendlich hatte der sechzehnjährige Choinski die Nase mit 11:9 die Nase vorn. Ein toller Erfolg, da er bereits am Freitag in Luxemburg einen Sieg im ITF – Turnier der Junior Open landen konnte. „Es ist schon etwas besonderes an einem Wochenende zwei Turniere zu gewinnen, weil es halt körperlich sehr anstrengend ist. Das war ein gutes Turnier für mich, ich habe gut gespielt und das Finale war ein klasse Match“,so das Résumé des Koblenzers, der auf dem Weg ins Profi-Tennisgeschäft ist.

Damenkonkurrenz:

Bei den Damen hatte die zunächst topgesetzte Madeline Bosnjak von BASF TC Ludwigshafen absagen müssen. So wurde der Platz für die saarländische Nachwuchshoffnung Katharina Hobgarski frei. Mit ihrem großartigen Sieg am vergangenen Samstag, den 08.11.2012, bei den Junior Open im Luxemburgischen Esch, kehrte Katharina mit viel Selbstvertrauen zurück. Dies war deutlich zu spüren, denn das Saarbrücker Turnier war zunächst fast ein Spaziergang für die 15 jährige Spielerin vom TC Oberkirchen. In den ersten drei Runden  gab sie lediglich ganze sechs Spiele an ihre Gegnerinnen ab. Julia Kral vom TC Blau Rot Regensburg, war im Turnier an Nr. 2 gesetzt und hatte vor allen Dingen  im Viertelfinale ein weitaus schwierigeres Spiel zu bestreiten. Gegen Elizabet Danailova, vom TC Rotenbühl spielt, musste sie ihr ganzes  Können aufbringen um sich mit 7:5-6:4 durchzusetzen. Im Halbfinale siegte Kral durch Aufgabe ihrer Gegnerin Paula Götz (TC Weisenhof Stuttgart) aus gesundheitlichen Gründen.

So kam es dann zum Show-down der an eins und zwei gesetzten Spielerinnen im Finale. Ein Novum beim STB war dann die Spielansetzung, die Damen spielten auf dem Center– Court vor dem Publikum und den Fernsehkameras des Saarländischen Rundfunks. Für diese Aufmerksamkeit sorgte sicherlich das saarländische Top-Talent Katharina Hobgarski. Bis zum 4:4 im ersten Satz war das Finale dann auch sehr ausgeglichen. Julia Kral zeigte tolle Aufschläge, welche Katharina meist kontern konnte. Im neunten Spiel gab es einen fast spiel- entscheidenden Ballwechsel, bei dem Hobgarski die Oberhand behielt und ein Break gelang. Nun war der erste Satz in der Tasche.

Im zweiten Satz wurde Julia Kral immer nervöser, machte einige leichte Fehler und Katharina Hobgarski konnte ihr Spiel unter dem tosenden Beifall des Publikums durchsetzen. Der Publikumszuspruch für Katharina sorgte dann weiter für ein Belastung des Nervenkostüms der Gegnerin. Am Ende war Hobgarski mit 6:4 und 6:2 die souveräne Siegerin im Dunlop-Südwest-Cup der Damen und feierte an diesem Wochenende den zweiten Turniersieg. Julia Kral stand enttäuscht auf dem Platz: „Die ersten drei Spiele waren sehr gut, das letzte na ja. Ich habe mich wohl zu sehr unter Druck gesetzt!“.  Hobgarski strahlte daneben:„ Das ist schon was ganz besonderes für mich, zumal es ja zum ersten Mal ein Gewinn eines ITF Turniers war und ich dann danach hier mein Heimturnier gewonnen habe.“ Im nächsten Jahr will Katharina nun den nächsten Schritt wagen und sich langsam dem Profi-Tennisgeschäft annähern. Um Fuß zu fassen müssen jedoch noch einige Vorraussetzungen erfüllt werden. Hobgarski benötigt noch einige Punkte bei ITF- Turnieren, sowie  einen Sponsoren, der sie auf diesem etwas kostspieligen Weg finanziell unterstützt.

Der Verbandspräsident  Dr. Joachim Meier war natürlich überglücklich über diesen Sieg. „Wir haben mit Katharina einen Juwel für die nächsten Jahre, wir können Sie zu diesem Erfolg am Wochenende nur beglückwünschen. Sie muss weiter an sich arbeiten und hat schon einige schöne Ziele ins Auge gefasst. Vielleicht schafft sie den Sprung in die Junioren Konkurrenz bei den French- Open in Roland Garros- Paris im nächsten Jahr, dazu könnte in ein, zwei Jahren eine Aufnahme ins Porsche– Talent Team von Barbara Rittner angestrebt werden. Mach weiter so, wir wünschen Dir alles Gute, vor allem, dass Du weiter verletzungsfrei bleibst.“

Insgesamt war das Saarbrücker Turnier im Rahmen des Dunlop-Südwest-Circuit ein guter Erfolg für den saarländischen Tennisbund. So sagte Dr. Meier als Fazit zum Schluss: „Wenn es die Turnierserie nicht schon gäbe, so müsste sie direkt neu erfunden werden!“.