Anne Haug mit Platz drei beim Triathlon-WM-Sturm zum Kitzbühler Horn

Podiumsplatzierung für Anne Haug (Bayreuth) am Samstag, 6. Juli 2013, beim Kitzbühler Rennen der Triathlon-WM-Serie. Als Dritte kämpfte sich die Vize-Weltmeisterin und neue Führende in der WM-Wertung 2013 nach 1:04:34 Stunden über die Ziellinie im Alpenhaus Kitzbühel.

Nur Jodie Stimpson (GBR, 1:03:22 Stunden) und Emma Jackson (AUS, 1:04:21 Stunden) waren über die 750 Meter Schwimmen, 11,55 Rad- und 2,55 Laufkilometer mit 1003 Höhenmetern schneller. Rebecca Robisch (Saarbrücken) wurde nach 1:06:32 Stunden tolle Zwölfte, Anja Knapp nach 1:08:59 Stunden respektable 23. Somit ist Haug mit jetzt 2858 WM-Punkten wieder WM-Gesamterste, vor der Tagessiegerin Stimpson (2756 Punkte). „Ich bin sehr zufrieden und kann auch stolz auf mich sein“, resümmierte Haug ihren Wettkampf. „In der Endabrechnung zählt jedes Rennen und das Podium war mein Ziel.“ Die gute Stimmung im deutschen Team wurde auch durch Robischs Leistung gefördert. „Das war brutal, aber es ist saugeil, wenn man oben ankommt“, brachte diese das Besondere des Bergrennens in Tirol prägnant auf den Punkte.

Etwas überraschend war aus deutscher Sicht das Schwimmen. Als erste DTU-Athletin aus dem Schwarzsee kam Rebecca Robisch, die als Zwölfte auf das Rad stieg, dann die grundsätzlich stärkste Schwimmerin Knapp (20.) und nur wenige Sekunden dahinter bereits Anne Haug (22.). „Das Schwimmen lief bestens, da war ich fast geschockt, wie weit vorn ich war“, sagte Haug im Ziel. Für den Radpart bedeutete die erste Disziplin, dass die Britin Natalie Milne vor einer ersten Gruppe mit Robisch und einer weiteren mit Knapp und Haug die vier Kilometer durch Kitzbühels Zentrum absolvierte. Vor der Einfahrt zum Berg gab es aber einen Zusammenschluss, so dass das Feld nahezu geschlossen die Steigung in Angriff nahm. Schnell an der Spitze nun Anne Haug, die in einer Gruppe mit sechs Konkurrentinnen zunächst das Tempo machte, darunter: Jodie Stimpson, Emma Jackson und Nicky Samuels (NZL). In einer Verfolgergruppe kämpfte sich Robisch den Berg hinauf, Knapp musste etwas abreißen lassen und fuhr ihren Rhythmus bergauf.

Nach circa zwei Kilometern wurde das Tempo der Führenden - auf Höhe der Mautstation - etwas verschärft und das Feld zersplitterte zusehends. Aus sieben wurden zunächst fünf, dann vier Damen an der Spitze, die sukzessive den Vorsprung vergrößerte. Knapp zwei Kilometer vor der Wechselzone attackierte dann Stimpson erfolgreich und setzte sich ab. „In der ersten Gruppe sind wir zunächst gleichmäßig gefahren, aber am Ende war das Tempo zu hoch.“ Entsprechend wechselte das Trio Haug, Samuels, Jackson dahinter mit 45 Sekunden Rückstand, dann einzelne Fahrerinnen mit Robisch als Zwölfter. Anja Knapp wechselte mit etwas größerem Rückstand in die Laufschuhe.

Stimpson ließ dann von Beginn an keinerlei Zweifel aufkommen, dass sie ihren ersten Sieg bei einem WM-Rennen anstrebt. Aus dem Verfolgertrio erwies sich Emma Jackson als Schnellste, lange Zeit fightete Anne Haug noch um Platz zwei, musste sich dabei aber geschlagen geben und lief als Dritte ins Ziel. Ihre hervorragende Ausgangsposition konnte Robisch auch im Laufen verteidigen und Knapps letztlich 23. Rang ist auch aller Ehren wert. „Wir sind absolut zufrieden mit dem Resultat“, lautete das Fazit des DTU-Cheftrainers Ralf Ebli. „Anne ist wieder auf dem Podium und hat dabei gezeigt, dass sie auch bei diesem speziellen Format vorne ist. Rebecca hat bei ihrem ersten WM-Rennen 2013 überzeugt. Anja hat gut gekämpft und so können wir uns auf die nächsten Rennen in Hamburg freuen.“

Jonathan Zipf Zwölfter

Mit einem zwölften Platz erzielte Jonathan Zipf (Saarbrücken) das beste deutsche Resultat bei Rennen der Triathlon-WM-Serie in Kitzbühel. Nach 58:24 Minuten hatte er die untypische Distanz von 750 Metern Schwimmen, 11,55 Radkilometern mit 867 Höhenmetern sowie 2,55 Laufkilometern mit nochmals 136 Höhenmetern absolviert. Gregor Buchholz (1:00:08 Stunden) wurde 26. Und Steffen Justus (beide Saarbrücken) stieg beim Laufen als Vorsichtsmaßnahme aus. Bei einer fantastischen Kulisse in den Tiroler Alpen, optimalen Wetterbedingungen und dem speziellen Kurs war das Rennen das erwartet spektakuläre Event: mit dem erwarteten Sieger Alistair Brownlee aus Großbritanien (55:23 Minuten), vor dem Spanier Mario Mola (56:00 Minuten) und Sven Riederer aus der Schweiz (56:46 Minuten). Führender in der Gesamtwertung blieb Javier Gomez (2744 Punkte), bester DTU-Athlet Steffen Justus auf Rang 16 mit 934 Zählern.
„Ich bin überglücklich“, so Zipf, der sich vollkommen verausgabt hatte und im Zielsprint bei 16 Prozent Steigung noch den WM-Führenden Javier Gomez (ESP) überholen konnte. „Das war allerdings schwerer, als man es sich vorgestellt hatte. Auf dem Rad habe ich desöfteren den Gedanken gehabt, aufhören zu müssen.