Zwei Titelpremieren bei der Triathlon-Sprint-DM in Witten

Tief im Westen, im schönen Ruhrtal in Witten-Herbede sind Anja Knapp (Dettingen) und Christian Prochnow (Potsdam) zum ersten Mal in ihrer Karriere Deutsche Meister im Elitebereich geworden. Bei Temperaturen von über 40 Grad in der Sonne erwiesen sich die beiden über die Triathlon-Sprintdistanz als am hitzebeständigsten.

Nach jeweils knapp einer Stunde jubelten auch Franz Löschke (Potsdam) und Lisa Sieburger (Griesheim), die sich in der Wertung der U23-Athleten den nationalen Titel sicherten. „Das war eine schöne Runde, eine schöne Meisterschaft und ein schönes Ergebnis für mich“, strahlte Prochnow im Ziel nach 750 Schwimmmetern, 20 Rad- und fünf Laufkilometern. Der Nationalkaderathlet hatte sich in einer Gruppe aus 18 Triathleten, die nach dem Schwimmen und dem Radfahren an der Spitze des Feldes waren, beim Laufen schnell absetzen können und rettete seinen Vorsprung dann ins Ziel. „Mein Wettkampfplan sah eigentlich so aus, dass ich im Schwimmen gleich das Tempo pushe und sehe, dass sich eine Gruppe absetzt, aber das ging leider nicht so gut.“ Umso besser ging aber das Laufen. „Paule [Prochnow] ist den ersten Kilometer wahnsinnig schnell angelaufen“, konstatierte Vize-Meister Jonathan Zipf (Saarbrücken). „Da habe ich mir gedacht, bei 40 Grad macht es keinen Sinn, dieses Tempo gleich mitzugehen. Im Ziel hat es dann zu Platz zwei gereicht, das ist in Ordnung und damit bin ich auch zufrieden.“ Hinter ihm kam der Potsdamer Franz Löschke auf Rang drei.

Im selben Gemütszustand wie ihre männlichen Pendants waren Anja Knapp und die Zweitplatzierte Sarah Fladung (Saarbrücken): zufrieden. „Das ist meine erste Deutsche Meisterschaft seit acht Jahren. Zuletzt war ich oft nur Zweite. Ich bin somit äußerst zufrieden“, freute sich Knapp im Ziel. Das tat auch Fladung, wenngleich sie zwar mit dem Resultat, aber nicht mit ihrer Leistung glücklich war. „Das ist mein erstes Podium bei einer Elitemeisterschaft, daher bin ich schon zufrieden. Platz zwei klingt natürlich auch nicht schlecht, aber mit dem Rennen war ich grundsätzlich gar nicht so zufrieden. Vor allem beim Laufen hat es sich wenig flüssig angefühlt, aber bei der Hitze war es auch wirklich schwer.“ Den Bronzerang erreichte Leonie Poetsch (Griesheim).

Letztlich hatten die Hitzeschlacht in Witten vier Damen dominiert. Waren nach Schwimmen und Radfahren noch die starken Schwimmerinnen Henriette Grassmann (Bonn) und Carina Brechters (Worms) im Vorderfeld setzten sich Knapp, Fladung, Poetsch und Titelverteidigerin Rebecca Robisch (Saarbrücken) schnell ab. Während Anja Knapp ab Laufrunde zwei einsam ihre Bahnen zog, war der Kampf um die Plätze bis zuletzt spannend. Zunächst lief Robisch auf Rang zwei, musste dann aber erst Fladung und später auch noch Poetsch passieren lassen.

Zwei weitere Titelträger konnte der Präsident der Deutschen Triathlon Union, Dr. Martin Engelhardt, in der Wertung der unter 23-Jährigen ehren. Hier gewann bei den Damen Lisa Sieburger (Griesheim) vor Franziska Scheffler (Hagen) und der Juniorin Suse Werner (Potsdam). Bei den Herren war Franz Löschke Schnellster dieser Wertung. Dahinter folgten Niclas Bez (Potsdam) und Stefan Zachäus (Saarbrücken).