Yoga wird mittlerweile in nahezu jedem Fitnessstudio angeboten. Es verbindet Bewegung mit Entspannung, körperliche Ertüchtigung mit Meditation. Dass das Wort „Yoga“ frei übersetzt so viel wie „Integration“ bedeutet, ist eine schöne Randnotiz, die die Zusammenarbeit des Kneipp-Vereins Saarbrücken mit dem Programm „Integration durch Sport“ umso passender macht.

„Der KV Saarbrücken wurde im Kneipp-Landesverband immer als der Yoga-Verein betitelt und diesen Ruf hat er heute noch“, erzählt Andrea Pielen, die Landesvorsitzende. 23 Kurse werden wöchentlich in Saarbrücken angeboten, die älteste Yoga-Lehrerin ist 88 Jahre alt. „Es ist ein Zeichen dafür, dass Yoga körperlich und geistig fit hält und das Jahresmotto ‚Stille – Quelle der Kraft‘ zum Thema Lebensordnung bei Kneipp sehr gut passt“, so Pielen. „Deshalb waren wir total begeistert, als Marion Douba die Idee hatte, Yoga mit Kindern anzubieten.“

Marion Douba übt seit gut 30 Jahren Yoga aus, seit 2010 ist sie nach einer vierjährigen Ausbildung offiziell Yoga-Lehrerin. „Mir fiel damals ein Buch über Yoga in die Hände, das hat mich total fasziniert“, erinnert sich die 45-Jährige. „2009 habe ich dann hochschwanger meine Prüfungen in Düsseldorf absolviert.“ Seit Herbst letzten Jahres bietet sie nun in Kooperation mit dem KV Saarbrücken und IdS als Pilotprojekt Yoga-Kurse für Kinder wie für Erwachsene an der Max-Ophüls-Schule an. Der Andrang war so groß, dass direkt eine zweite Kindergruppe eingerichtet wurde. Montags von 15.15 bis 16.15 Uhr sind die Kleinen an der Reihe, von 16.30 bis 17.30 Uhr dann die Eltern. „Gerade bei den Kindern ist es eine richtige Multikulti-Gruppe, es nehmen viele mit Migrationshintergrund teil. Auch viele Jungs sind dabei“, berichtet die Yoga-Lehrerin. Der Kurs mit den Eltern läuft noch zäh, hier werden weitere Teilnehmer gesucht. Douba: „Es ist eigentlich eine tolle Sache, mal auf diese Weise miteinander in Kontakt zu kommen.“

Dass man Yoga mit den Kleinen anders angehen muss, weiß die Yoga-Lehrerin, die bereits Kurse in Vorschulen gab, ganz genau. „Beim Yoga mit den Kindern gehe ich natürlich anders vor als bei den Erwachsenen“, so Douba. Es gibt häufiger Pausen und Wechsel, die Übungen werden spielerisch und kindgerecht vollzogen. „Ich denke, für die Entwicklung eines Kindes ist Yoga ganz wichtig“, erklärt Douba. „Kinder kommen zur Ruhe und spüren ihren Körper. Gerade unruhige Kinder, so Douba, könnten von Yoga profitieren, würden ein starkes Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung entwickeln.

Andrea Pielen möchte das Angebot auch auf andere Schulen ausdehnen. „Im März finden Gespräche mit der Offenen Ganztagsgrundschule Saarbrücken-Weyersberg statt, um eine weitere Kooperation zu schaffen“, berichtet Pielen. „Langfristiges Ziel soll natürlich sein, neue Mitglieder zu gewinnen und Familien mit Kindern anzusprechen. Nach dem Motto ‚Yoga für die ganze Familie‘, zuerst die Kinder, dann die Eltern. Dies soll dann auf weitere Bewegungsangebote ausgedehnt werden.“

 Text: Tina Klinkner