„Wir sind unglaublich stolz auf diese großartigen Leistungen“

Stimmungsvoller Empfang der Olympiateilnehmer bei EWR in Worms / 180 Gäste erleben „Gänsehautmomente“ von London noch einmal

„Unglaublich stolz auf diese großartigen Leistungen unserer Sportlerinnen und Sportler in London“ zeigte sich Karin Augustin, Präsidentin des Landessportbundes Rheinland-Pfalz (LSB), am Freitagabend beim Empfang der Olympia-Teilnehmer des Team Rheinland-Pfalz in Worms. 180 Gäste aus Politik, Wirtschaft und dem Sport, waren in Turbinenhalle und Kesselhaus des Energieversorgers EWR, als Kurator eine der tragenden Säulen der Sporthilfe Rheinland-Pfalz, gekommen.

„Unser Dank gilt auch denen, die diesmal nicht ihre besten Leistungen haben abrufen können“, stellte Augustin klar und sprach Athleten wie den glücklosen Weitspringer Christian Reif („Ich werde 2016 noch einmal angreifen“) oder die total unzufriedene Freistil-Ringerin Alexandra Engelhardt („Peking war richtig scheiße, London war noch viel beschissener – aber die Abschlussfeier habe ich dann genossen“) persönlich an: „Ich darf euch versichern: Wir stehen weiter zu euch, wir werden euch weiter unterstützen.“ Während der Wormser OB Michael Kissel betonte, dass „Spitzensport nur mit dem Fundament Breitensport funktioniert“, empfand Sportstaatssekretärin Heike Raab für die Olympioniken „Respekt, Anerkennung und Stolz. Herzlichen Glückwunsch zu diesen ganz hervorragenden und tollen Leistungen – auch wenn man vielleicht vorbeigeschwommen ist an einer Medaille oder sich vorbeigekämpft hat“. Auch jene Asse, die am Ende nicht auf dem Treppchen gestanden hätten, hätten lange und hart trainiert, um überhaupt das Ticket für die Spiele an der Themse zu lösen. „Dass Freiwasserschwimmerin Angela Maurer in ihrer Uniform hier ist, finde ich ganz großartig“, ließ Raab das Publikum wissen, das beim Auftritt von Comedian Sven Hieronymus Tränen lachte. „So bringt sie als Polizeikommissarsanwärterin eine besondere Verbundenheit zum Ausdruck.“ Im Ministerium habe man beim Wettkampf der 37-Jährigen „im wahrsten Sinne des Wortes mitgefiebert“. Die Politikerin bezeichnete Rheinland-Pfalz „als ein super erfolgreiches Bundesland bei diesen Spielen“. Die Erfolge von Ruderer Richard Schmidt, Bahnradsprinterin Miriam Welte, Siebenkämpferin Lilli Schwarzkopf und Co. zeigten, „dass Spitzensport gefördert werden muss und dass hier jeder Euro gut angelegt ist“.

Zu den prominentesten Gesichtern in Worms zählte Peter Joppich, Olympia-Dritter mit den Deutschen Florettfechtern. Überhaupt waren bis auf Teamsprint-Olympiasiegerin Welte alle rheinland-pfälzischen Medaillengewinner in dem festlichen Ambiente dabei. Schwarzkopf, die überraschend Silber holte, und der Trierer Schmidt, der mit dem Deutschland-Achter Olympiasieger wurde, ließen sich Seite an Seite mit ihren prächtigen Medaillen ablichten. Nicht nur Raphael Holzdeppe, Bronzemedaillen-Gewinner im Stabhochsprung, strahlte über das ganze Gesicht, als die rheinland-pfälzischen „Best of“-Momente über die Leinwand flimmerten. Immer wieder brandete Applaus auf. Wahre Gänsehautmomente, die nicht nur die Sportler im Publikum berührten.

„Vorgestern sind wir mit dem Schiff in Hamburg angekommen, das war echt ein krasser Empfang und es hat die ganze Olympia-Mannschaft beeindruckt, was da abging“, sagte Olympiasieger Richard Schmidt. „Gestern in Trier war mein persönlicher Empfang, da wurde mir klar, dass ich schon etwas Krasses geleistet habe – weil so viele Leute Anteil genommen und sich gefreut haben. Das war beeindruckend und schön.“ Im Gespräch mit Moderator Holger Schröder machte der Student des Wirtschaftsingenieurwesens deutlich, dass „die Unterstützung der Sporthilfe für uns essentiell, total wichtig ist. Wenn man so viel trainiert und noch studiert, kann man nicht noch nebenher arbeiten“. Holzdeppe unterstrich: „Wir haben auch unsere laufenden Kosten, sind auf diese Gelder wirklich angewiesen.“ Dass es die Sporthilfe gebe, sei ein Segen.

Werner Schröter, LSB-Vizepräsident Leistungssport, konstatierte angesichts der Tatsache, dass das Team Rheinland-Pfalz seit den Spielen 1984 in Los Angeles nicht mehr so viel Edelmetall mit nach Hause gebracht hatte, mit zufriedener Miene: „Das Leistungssport-Fördersystem in Rheinland-Pfalz stimmt.“ Auf diesem Sektor arbeiteten viele zusammen – LSB, Olympiastützpunkt, Sporthilfe. „Es ist eine große Familie in Rheinland-Pfalz, die für diese Erfolge verantwortlich ist.“ Schröter wörtlich: „Wir hatten eine fantastische Olympia-Mannschaft und es ist einigen wenigen gelungen, auf den Punkt fit zu sein.“ Nun müsse man sehen, dass auch in Zukunft die Finanzierung stimme und alle an einem Strang zögen. „Dann“, so prophezeite auch LSB-Hauptgeschäftsführer Lothar Westram, „werden wir 2016 in Rio de Janeiro eine sehr erfolgreiche Olympiamannschaft haben.“ Und ganz zum Schluss rückte Schröter noch mit einem seiner geheimsten Wünsche heraus: „Wenn es gelänge, dass das Land eine feste Summe für den Leistungssport gibt, die unantastbar ist, dann ginge es dem Leistungssport meines Erachtens ein bisschen besser.“ Der Landessport sollte bei Kürzungen künftig „nicht mehr dabei sein“.

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