Turnverbände wappnen sich | DigiTurn treibt Digitalisierung im deutschen Turnen voran

Deutscher Turner-Bund gründet mit Landesturnverbänden eigene Digitalgesellschaft. Auch der Saarländische Turnerbund hat sich der Initiative angeschlossen.

(Frankfurt a. M.) Der Deutsche Turner-Bund (DTB) und die Landesturnverbände treiben die Digitalisierung im Turnen voran. Am Mittwoch (14.11.18) hat der DTB in Frankfurt am Main zusammen mit seinen Landesverbänden eine eigene Digitalgesellschaft gegründet. Mit der DigiTurn GmbH soll eine digitale Infrastruktur aufgebaut und zahlreiche digitale Services für Vereine und deren Mitglieder eingeführt werden.

Die Digitalisierung verändert alle Bereiche der Wirtschaft und Gesellschaft. Das gilt auch für den Sport. Hier ergeben sich für Vereine und Verbände zahlreiche Herausforderungen und Chancen. So haben gerade breite, ehrenamtlich geprägte Strukturen die Chance, sich mit Hilfe digitaler Hilfsmittel besser zu vernetzen und enger und effizienter zusammenzuarbeiten. Die neuen Möglichkeiten bieten für das klassische Vereinswesen aber auch völlig neue Herausforderungen. Neben dem Wettbewerb zwischen den Sportarten um die Sportlerinnen und Sportler, haben die Sporttreibenden zunehmend auch alternative Möglichkeiten, die sportlichen Aktivitäten außerhalb eines Vereines zu organisieren und auszuführen. Digitale Coaches ersetzen den Trainer, soziale Netze ersetzen die Interaktion im Verein.

„Wir sehen in der Digitalisierung eine große Herausforderung für den organisierten Sport, sind uns aber auch sicher, dass Sport und Digital keinen Widerspruch darstellen. Im Zusammenspiel können wir unseren Mitgliedern einen echten Mehrwert bietet.“, so Dr. Alfons Hölzl, Präsident des Deutschen Turner-Bundes.

Dieser Herausforderung wollen sich die Turnverbände in Deutschland aktiv stellen. Der Deutsche Turner-Bund hat deshalb gemeinsam mit vielen seiner Landesturnverbände die DigiTurn GmbH gegründet. Zum Start mit dabei sind der Bayerische Turnverband, Hessischer Turnverband, Badischer Turner-Bund, Niedersächsischer Turner-Bund, Saarländischer Turnerbund und Schwäbischer Turnerbund. „Die Digitalisierung ändert auch die Strukturen, in denen wir denken und arbeiten. Die DigiTurn ist daher ein Gemeinschaftsprodukt der Landesturnverbände und dem DTB. Wir sind davon überzeugt, in dieser Konstellation den digitalen Wandel aktiv gestalten zu können“, betont Markus Frank, Vizepräsident Finanzen des Schwäbischen Turnerbundes und designierter Beiratsvorsitzender der DigiTurn GmbH.

Die DigiTurn soll in den kommenden Jahren zum Treiber der Digitalisierung im deutschen Sport werden. Hierfür wird die Gesellschaft im ersten Schritt für die Turnverbände eine effiziente, digitale Infrastruktur aufbauen und darauf basierend digitale Services für Vereine, Übungsleiter und Sportler entwickeln. Die Geschäftsführung übernimmt Stephan Theiß. Der ehemalige 1&1 und Gelbe Seiten Manager übernimmt mit seinem Team von der Digital Mindset die Verantwortung für den Aufbau der Gesellschaft und ihrer Dienste und soll mit seiner Erfahrung der DigiTurn zu einem optimalen Start verhelfen.

„Mit der DigiTurn GmbH sollen für die Landesturnverbände, Turngaue und Vereine digitale Services entwickelt und bereitgestellt werden, um die Vereins- und Verbandsarbeit zu erleichtern. Die erste Aufgabe der DigiTurn wird es sein, dass veraltete und suboptimale Gymnet in eine moderne Verbandssoftware zu transformieren. Dabei wird diese neue Software SmartWe heißen; der Verein wird allerdings auf eine im Vergleich zum Gymnet wesentlich besser bedienbare Benutzeroberfläche stoßen: das TURNPORTAL. Unsere Vereine werden die ersten Kontakte mit dem TURNPORTAL haben, wenn sie Startberechtigungen für Wettkämpfe ab dem Jahr 2019 beantragen wollen. Nach und nach werden dann auch andere Teile des Gymnets in die neue Verbandssoftware überführt, was für alle Beteiligten eine erleichterte Bedienung zur Folge haben wird“, so Karsten Kreis, Geschäftsführer des Saarländischen Turnerbundes.