Tür zum Finale für Köllerbach ein Stück offen

Das mit Spannung erwartete erste Halbfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Ringen zwischen dem KSV Köllerbach und der RWG Mömbris-Königshofen, die im Viertelfinale Titelverteidiger Weingarten aus dem Rennen geworfen hatte, bot am Samstag, 5. Januar 2013, Ringen auf Top-Niveau.

Die Zuschauer in der toll hergerichteten Hermann-Neuberger-Halle in Völklingen bekamen Ringkampfsport vom Allerfeinsten geboten, Dramatik und Spannung inklusive. Am Ende hieß es 19:15 für das Team von der Saar. Überglücklich lagen sich Ringer, Trainer und Fans des KSV Köllerbach in den Armen. Das erste Halbfinale war in trockenen Tüchern, der erste Schritt zum Erreichen des Finales ist getan. Bereits das erste Duell, das über fünf Runden gehen sollte, spiegelte den gesamten Kampfverlauf wider. Denn Andrei Dukov siegte, mit allerletzter Kraft, gegen seinen bulgarischen Widersacher Krasimir Krastanov mit 3:2 Runden.

Wie Teamleiter Geid im Vorfeld in Interviews erwähnt hatte, würde jeder Punkt zählen.
Er sollte mit seiner Einschätzung Recht behalten, die Manschaft war top eingestellt und kämpfte um jeden Zähler. Zwei Kämpfer auf Augenhöhe, beide bei den olympischen Sommerspielen mit Medaillen dekoriert, konnten sich gegenseitig keine Punkte abluchsen. Das Duell in 120 kg GR Heiki Nabi gegen Johan Euren endete mit 1:0 für den Athleten aus Mömbris. Dies war jedoch kein Beinbruch für das KSV-Team. Denn sowohl Virgil Munteanu (60 kg GR) mit seinem 3:2 Sieg gegen Jens Rung als auch Lyuben Iliev (84 kg FR) mit seinem sensationellen 3:0 Sieg gegen den Ex-Weltmeister Michail Ganev, sorgten für die 10:8 Pausenführung.

Im zweiten Kampfabschnitt ging es mit der knappen 0:1-Niederlage des immer noch angeschlagenen KSV-Kapitäns Jan Fischer (84 kg GR) weiter. Doch direkt danach brachte Tomasz Swierk (66 kg GR) in gewohnter Manier mit einem hart umkämpften 3:2-Sieg gegen Bengt Trageser den KSV wieder auf die Siegerstraße. KSV-Pressesprecher Wolfgang Bauer: "Was Tomasz heute nach seiner Brustbeinprellung geleistet hat, ist schon beachtlich, ein wichtiger Sieg für unser Team.“

In der 84 kg FR setzte Ibragim Aldatov gegen Peter Weisenberger noch einen 3:0-Sieg oben drauf. Somit stand es vor den beiden letzten 74 kg Duellen 16:11 und die Spannung war förmlich zu greifen. Der Langzeitverletzte Andrej Shyyka hielt gegen den russischen Weltklasseringer Kakhaber Khubezhty seine Niederlage mit 0:3 in Grenzen und somit lag mal wieder alle Last auf den Schultern des Youngsters im Team, Timo Badusch (74 kg GR).
Was der Köllerbacher Anhang dann zu sehen bekam, war sensationell. Denn Timo Badusch, entschlossen und mental stark, entzauberte Martin Szabo in der ersten Runde mit einem sensationellen Überwurf, der zurecht mit fünf Wertungspunkten bedacht wurde. Auch die zweite Runde ging mit 3:0 an das Köllerbacher Eigengewächs. Im Eifer des Gefechts gab der junge Köllerbacher Athlet die dritte Runde mit 0:2 ab. Doch in Runde vier machte Timo Badusch den Sack zu und siegte nach 7:54 min. mit 3:1 Runden und 10:2 technischen Punkten.

Die Halle stand in diesem Moment Kopf, der Sieg mit 19:15 war perfekt und die Tür zum Finale somit ein Stück aufgestoßen. Teamleiter Geid: "Vier Punkte sind ein kleines Polster, im Rückkampf kann noch einiges passieren. Dennoch reisen wir mit breiter Brust und großem Selbstvertrauen in der nächsten Woche nach Aschaffenburg und wollen den Schritt ins Finale perfekt machen.“

Der Rückkampf findet am 12. Januar 2013 um 19.30 Uhr in der F.A.N-Arena in Aschaffenburg statt.