Das Podium knapp verpasst und trotzdem ein stolzer Gewinner: Der Verein Karate ohne Grenzen aus Schiffweiler hat bei den „Sternen des Sports“ in Gold 2022 den hervorragenden vierten Platz belegt. Neben einem Sterne-Pokal erhält der Verein aus dem Saarland ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro. Zuvor hatte er mit seiner Initiative „Inklusionskampfkunst für Menschen mit und ohne Behinderung“ auf lokaler sowie auf Landesebene überzeugt und sich so für das Bundesfinale in der DZ BANK in Berlin qualifiziert. Beim bedeutendsten Wettbewerb für den deutschen Vereinssport zeichnet der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gemeinsam mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken bereits seit 2004 alljährlich besonderes gesellschaftliches Engagement von Sportvereinen aus.
Entwicklung der Inklusionskampfkunst Idokai Inclusion
Der Ansatz des Engagements war sehr speziell: „Meine Frau Ivonne und ich haben die Inklusionskampfkunst Idokai Inclusion entwickelt und möchten damit Hindernisse überwinden, um Menschen mit Behinderung die Teilnahme an unserem Sport mit Menschen ohne Behinderung zu ermöglichen“, sagt Dirk Dohm, der selbst seit 1986 Karate praktiziert und mehrfach Weltmeister in unterschiedlichen Verbänden wurde. Das Besondere: Die Inklusionskampfkunst Idokai Inclusion kann in verschiedenen Kampfsportarten (Martial Arts) wie zum Beispiel Kung-Fu, Karate, Taekwondo, Ju-Jutsu oder auch Judo angewendet werden. „Wir haben ein eigenes Regelwerk entwickelt, so kommen hierbei mehr als 16 Disziplinen in verschiedenen Altersklassen zusammen“, erläutert Dohm. „Dabei gibt es keine eigene Gruppierung für Menschen mit Behinderung, sondern es wird gemeinsam inklusiv mit Menschen ohne Behinderung trainiert – ohne Berührungsängste. Das ist gelebte Inklusion, von der beide Seiten profitieren.“ Die Bewerbung wurde eingereicht bei der Bank 1 Saar.
Der Bundessieger kommt aus Berlin
Die Entscheidung über den Bundessieg traf eine hochkarätig besetzte Jury. Sie vergab den „Großen Stern des Sports“ in Gold 2022 sowie einen Siegerscheck über 10.000 Euro an den FC Internationale Berlin 1980 mit der Initiative „INTERACTION – für mehr Nachhaltigkeit im und durch Sport“. Auf dem zweiten Platz, verbunden mit einem Preisgeld von 7.500 Euro, landete das Vereinsbündnis SV Bad Bentheim, TuS Gildehaus und SG Bad Bentheim aus dem Regierungsbezirk Weser-Ems mit dem Engagement „Kräfte bündeln für Menschen in Not – Ehrenamt schafft viel“. Rang drei und 5.000 Euro gingen an den FSV Groß Kreutz aus Brandenburg, der sich mit der Initiative „Sportverein im Wandel – vom kriselnden Einspartenverein zum Sportverein für die ganze Familie – starkes Mitgliederwachstum trotz Corona“ beworben hatte. Zudem gewannen Zhanna Leshchinskaya und Mehmet Karakavak vom Elmshorner MTV (Schleswig-Holstein) den mit 2.000 Euro dotierten Publikumspreis für ihr Engagement im Rahmen der Initiative „Sport spricht alle Sprachen – Integration und Inklusion beim Elmshorner MTV“.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte die Pokale für die Gold-Sieger im Rahmen der Preisverleihung gemeinsam mit DOSB-Präsident Thomas Weikert und der Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Marija Kolak.
Der DOSB und die Volksbanken Raiffeisenbanken würdigen mit dem Wettbewerb „Sterne des Sports“ bereits seit 2004 jährlich außergewöhnliche gesellschaftliche Aktivitäten in Sportvereinen. Zum insgesamt 19. Mal wurden nachahmenswerte Initiativen aus Bereichen wie Bildung und Qualifikation, Ehrenamtsförderung, Gesundheit und Prävention, Gleichstellung, Integration und Inklusion oder Klima-, Natur- oder Umweltschutz bei den „Sternen des Sports“ ausgezeichnet.
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