Raphael Holzdeppe erster deutscher Stabhochsprung-Weltmeister

Leichtathletik-WM in Moskau: 23-Jähriger vom LAZ Zweibrücken setzt sich in Moskau mit 5,89 Metern vor dem favorisierten Olympiasieger Renaud Lavillenie durch / Bei den Frauen wird Lisa Ryzih Achte und Kristina Gadschiew Zehnte

 

Raphael Holzdeppe ist der erste deutsche Weltmeister im Stabhochsprung. Der 23-Jährige vom LAZ Zweibrücken setzte sich bei der Leichtathletik-WM im Moskauer Luschniki-Stadion am Montagabend mit 5,89 Metern vor dem favorisierten Olympiasieger Renaud Lavillenie aus Frankreich durch. Bronze ging an den deutschen Rekordhalter  Björn Otto aus Köln mit 5,82 Metern. Im Frauen-Finale belegte Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) mit 4,55 Metern den achten Platz und Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken) mit 4,45 Metern Rang zehn.

 "Ich wollte Bronze holen und wusste, dass ich jeden schlagen kann", sagte Raphael Holzdeppe hernach der "Rheinpfalz". "Aber Gold kann man nicht planen." Holzdeppe schaffte es, sich auf den Punkt zu konzentrieren. Sein Plan, den französischen Olympiasieger Renaud Lavillenie, den er bereits Mitte Juni in Rom geschlagen hatte, mit wenigen gültigen Versuchen unter Druck zu setzen, ging voll auf.

Holzdeppe sprang 5,82 Meter und 5,89 Meter im ersten Versuch, Lavillenie benötigte dafür zwei beziehungsweise drei Versuche. Als Lavillenie bei 5,89 Metern zum dritten Mal anlief und riss, rannte Holzdeppe wie von der Tarantel gestochen los, riss sich das Trikot vom Leib und stürmte zu seinem neuen Trainer Chauncey Johnson. Dann drehte er gemeinsam mit Björn Otto vor nur noch wenigen Zuschauern im weiten Stadionoval die Ehrenrunde. "Jetzt bin ich Weltmeister - und alles ist geil", gab Holzdeppe noch zu Protokoll, der einen Tag später bei der Siegerehrung einen verträumten Blick hatte.

Lisa Ryzih war mit ihrem achten Platz beim Frauen-Finale durchaus nicht unzufrieden. "ich war froh mit der Finalteilnahme und jetzt mit dem achten Platz bin ich auch zufrieden", sagte die 24-Jährige der "Rheinpfalz". "Klar, die 4,60 Meter hätte ich springen können, aber ich bin hier zum ersten Mal in dieser Saison aus 14 Schritten angelaufen, davor immer nur aus zwölf. Es hat halt nach einer schwierigen Saison nicht zu mehr gereicht." Kristina Gadschiew indes war die Enttäuschung über ihren zehnten Platz deutlich anzumerken. Sie hatte sich im Vorfeld gut gefühlt und insgeheim auf eine bessere Platzierung gehofft.

Carolin Hingst vom USC Mainz war bereits frühzeitig gehandicapt ausgeschieden. Hingst, die sich mit Achillessehnenproblemen mehr durch die Qualifikation quälte als sprang, hatte die 4,55 Meter ausgelassen und durfte sich, als bereits zwölf Athletinnen für das Finale feststanden, noch über 4,60 Meter versuchen. Hätte die Mainzerin die Höhe geschafft, wären 13 Springerinnen im Endkampf gewesen. Doch die 32-Jährige hatte nicht mehr nachlegen können.

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