KSV Köllerbach unterliegt in spannendem Finale

Der SV Germania Weingarten hat am Sonntagabend seinen Vorjahrestitel als Deutscher Mannschaftsmeister im Ringen verteidigt. Der 18:21-Heimniederlage aus der Vorwoche ließ der SVG vor 4000 Zuschauern im Sportzentrum Homburg-Erbach einen 24:12-Auswärtssieg folgen.

Weingarten erwischte einen Start nach Maß, Lukas Höglmaier (55 kg/GR) und Taha Akgul (120 kg/FR) legten in den ersten beiden Begegnungen 6:1 Punkte vor, ehe der Mongole Naranbaatar Bayaraa (60 kg/GR) den ersten Erfolg für den gastgebenden KSV Köllerbach landete. Doch schon Oliver Hassler (96 kg/GR) baute den Vorsprung für Weingarten auf 9:4 aus. Im fünften von zehn Kämpfen holte der starke Pole Tomas Swierk (66 kg/GR) einen 3:2-Sieg auf das Konto des KSV zum 7:11-Halbzeitstand.

Zu Beginn der zweiten Hälfte des Kampfabends blieben die Gäste aus Nordbaden am Drücker. Bekhan Kurkiev (84 kg/FR) und Anatoli Guidea (66 kg/FR) besorgten mit ihren Siegpunkten fast schon eine Vorentscheidung. Dennoch blieb eine Minimalchance für Köllerbach, noch eine Wende herbeizuführen. Doch dazu hätten die drei verbleibenden Duelle gewonnen werden müssen.

Jan Fischer (84 kg/GR) besorgte in sprichwörtlich letzter Sekunde den 3:0-Rundenerfolg für Köllerbach zum 10:17. Im vorletzten Duell standen sich mit Konstantin Schneider (74 kg/GR) und Weingartens Adam Juretzko zwei sehr erfahrene Kämpfer gegenüber. Der 40-jährige Juretzko überraschte den WM-Teilnehmer von 2011 und gewann die ersten beiden Runden mit 4:0 und 5:0. Der 37-jährige Konstantin Schneider begehrte auf, gewann den dritten Durchgang mit 1:0, doch dann setzte Adam Juretzko in Runde vier mit einem 1:0-Erfolg den Schlusspunkt zum 3:1-Rundensieg. Damit war nicht nur der Kampf, sondern auch die Meisterschaft entschieden.

Köllerbachs Trainer Thomas Geid nahm daraufhin den mit einer Knieverletzung angeschlagenen DRB-Auswahlringer Andriy Shyyka (74 kg/FR) aus dem Rennen, so dass es zum klaren 24:12-Endstand für den SV Weingarten kam, dessen 800 mitgereiste Fans den erneuten Titelgewinn bereits ausgiebig feierten. „Natürlich sind wir traurig, aber wir sind auch nicht als Titelaspirant in die Saison gestartet, so ist die Finalteilnahme für uns schon ein großer Erfolg“, wollte sich die Freude über den Saisonverlauf mit dem Vizemeistertitel am Ende bei Thomas Geid erst nach der Siegerehrung einstellen.

Helle Freude dagegen auf der Gegenseite bei Frank Heinzelbecker und seinem Team; „Mit der Titelverteidigung haben wir gezeigt, dass wir zu einem echten Spitzenteam gewachsen sind“.
Text: Jörg Richter