Juliane Schenk gewinnt erstmals ein Superseries-Turnier

Besser hätte die „Olympia-Generalprobe“ für Vize-Europameisterin Juliane Schenk (SG EBT Berlin/Setzplatz 2) nicht verlaufen können: Knapp fünf Wochen vor dem Beginn der Badmintonwettbewerbe (28. Juli bis 5. August 2012) im Rahmen der Olympischen Spiele in London gewann die 29 Jahre alte WM-Dritte im Dameneinzel zum ersten Mal in ihrer Karriere ein Superseries-Turnier.

Auch für den Deutschen Badminton-Verband (DBV) bedeutet dies eine Premiere: Bei einem Turnier dieser – seit 2007 existierenden – Kategorie war zuvor niemandem aus Deutschland ein Finalerfolg gelungen.

Bei den mit 200.000,- US-Dollar dotierten Singapore Open in Singapur (19. bis 24. Juni 2012) besiegte die Weltranglistensechste in einer Neuauflage des WM-Halbfinals von 2011 Vize-Weltmeisterin Cheng Shao Chieh aus Taiwan (Setzplatz 4) mit 21:11, 26:24. Das insgesamt dritte Superseries-Finale in ihrer Laufbahn hatte Juliane Schenk durch einen Zwei-Satz-Erfolg zum Auftakt über Salakjit Ponsana aus Thailand und drei Kräfte zehrende Drei-Satz-Siege, gegen Chen Xiao Jia (China), Porntip Buranaprasertsuk (Thailand) und Sung Ji Hyun (Korea/Setzplatz 3), erreicht.

In den beiden vorangegangenen Endspielen bei Turnieren dieser Kategorie, im April 2012 bei den India Open und im September 2011 bei den Japan Open, musste sich Juliane Schenk noch geschlagen geben. Der sogenannten „Superseries“ des Badminton-Weltverbandes BWF gehören die zwölf am höchsten dotierten Turniere an*. Der Superseries-Circuit ist seit 2011 zweigeteilt in Superseries Premier-Veranstaltungen (5) und Superseries-Veranstaltungen (7). Während bei den Superseries Premier-Turnieren wenigstens 350.000,- US-Dollar an Preisgeld ausgelobt werden, sind es bei den Superseries-Turnieren mindestens 200.000,- US-Dollar. Für ihren Finalerfolg in Singapur erhielt die Sportsoldatin der Bundeswehr ein Preisgeld in Höhe von 15.000,- US-Dollar.

Die Singapore Open stellten für die dreimalige Deutsche Meisterin im Dameneinzel das letzte Turnier vor den Spielen der XXX. Olympiade dar, bei denen sie als Rekordhalterin des DBV an den Start gehen wird: Juliane Schenk qualifizierte sich in diesem Jahr zum insgesamt dritten Mal für die Teilnahme an olympischen Badmintonwettbewerben – dies gelang zuvor niemandem aus Deutschland. Schon bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen und 2008 in Peking schlug die Weltklasse-Athletin auf.

Juliane Schenk darf sich zudem über die Tatsache freuen, dass sie in der Weltrangliste des Badminton-Weltverbandes BWF aktuell die beste europäische Spielerin im Dameneinzel ist. Bei der Aktualisierung des Rankings am 21. Juni 2012 tauschte die gebürtige Krefelderin, die am Badminton-Spitzensportzentrum (BSZ) in Mülheim an der Ruhr trainiert und auch schon seit vielen Jahren in der Stadt im Ruhrgebiet wohnt, den Platz mit Europameisterin Tine Baun. Juliane Schenk wird nun hinter vier Chinesinnen und der Inderin Saina Nehwal auf Platz sechs geführt, die Dänin auf Platz sieben.

Die Deutschen Meister im Herrendoppel, Ingo Kindervater und Johannes Schöttler (1. BC Beuel/1. BC Bischmisheim), die in London ihr Olympia-Debüt geben werden, waren nach einer 14:21, 21:10, 13:21-Niederlage gegen Chooi Kah Ming und Owe Yao Han aus Malaysia bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Weitere DBV-Asse gingen bei den Singapore Open nicht an den Start.