Jugendsekretäre/innen tagten in Saarbrücken

(DOSB-PRESSE) Udo Genetsch, der Vorsitzende der Saarländischen Sportjugend, begrüßte Mitte März über 50 Jugendsekretäre/innen aus den Mitgliedsorganisationen der Deutschen Sportjugend (dsj) in Saarbrücken.

Die Arbeitstagung der Jugendsekretäre/innen der dsj fand aus Anlass des 60-jährigen Jubiläums der Saarländischen Sportjugend dieses Mal in der saarländischen Landeshauptstadt statt.

Ein Themenschwerpunkt der Tagung war die Frage nach der rechtlichen Stellung der Jugendverbände und Jugendorganisationen im Sport. Hanno Krüger und Juliane Schulz, Sportjugend Nordrhein-Westfalen (SJ NRW), stellten unter dem Titel „Verantwortungsbewusste Doppelrolle als Sport- und Jugendverband“ ihre Überlegungen und Arbeitsmaterialien zur Profilentwicklung in der Kinder- und Jugendverbandsarbeit im Sport in Nordrhein-Westfalen vor. Darauf aufbauend entwickelte die SJ NRW eine Orientierungshilfe für die Erstellung von Jugendordnungen in den Mitgliedsorganisationen. Als zentraler Ausgangspunkt für Profil und Programm einer Sportjugend sei die jeweilige Verankerung als eigenständiger Jugendverband in der Gesamtorganisation. Ausgehend von Fragen der Haftung der Jugendvorstände wie auch der Anerkennung als Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe wurde deutlich, dass auch jede Mitgliedsorganisation der dsj für sich Lösungen finden müsse, die den jeweils spezifischen Rahmenbedingungen entsprechen, die sie in ihrer Gesamtorganisation vorfinden.

Sarah Schmitt, Jahrespraktikantin in der dsj, präsentierte Daten zum Engagement junger Men-schen, die sie auf der Grundlage der beiden letzten Sportentwicklungsberichte zusammengestellt hatte. Danach sehen sich rund 20 Prozent aller Sportvereine als Träger der Kinder- und Jugend-hilfe. Auch die Tatsache, dass nur rund 56 Prozent aller Sportvereine Maßnahmen anbieten, um die Beteiligungsmöglichkeiten Jugendlicher im Sportverein zu verbessern, mache deutlich, dass im Feld der Engagementförderung noch Entwicklungspotenzial liege.

Elena Lamby, Referentin der dsj für das Arbeitsgebiet Prävention sexualisierter Gewalt im Sport,  präsentierte den Entwurf des Konzeptes „Richtlinien und Qualitätsstandards zur Prävention von sexualisierter Gewalt“. Das Konzept sei im dsj-Vorstand bereits einmal behandelt und den Konfe-renzen der Mitgliedsorganisationen der dsj im Januar 2018 vorgestellt worden. Zentrales Ele-ment dieses Papiers sei die Kopplung der finanziellen Zuwendung der dsj an Mitgliedsorganisa-tionen an die Erfüllung bestimmter Mindeststandards im Bereich Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt.

Das Konzept wurde von den Jugendsekretären/innen befürwortet. Die diskutierten Aspekte und Anmerkungen werden für den abschließenden Beschlussvorschlag für die Sitzung des Vorstan-des am 23./24. März berücksichtigt.

Zu einem intensiven Erfahrungsaustausch kam es zum Thema „Umgang mit Transgender und Intersexualität im Jugendsport“. Es wurde deutlich, dass die überwiegende Anzahl von Mitglieds-organisationen noch keine großen Erfahrungen mit diesem Thema hat.

Cora Hengst, Annette Weimann und Peter Lautenbach warben für das in Kooperation von Deut-scher Behindertensportjugend, Deutscher Turnerjugend und Deutscher Sportjugend geplante Netzwerktreffen Teilhabe und Vielfalt am 14. und 15. September 2018 in Hannover. Dieses knüpft an die Kongressveranstaltung 2015 mit dem Themenschwerpunkt Inklusion im Kinder- und Jugendsport an. Schwerpunktthemen des Treffens sind Qualifizierung und Netzwerkarbeit.

Auch der  Stand der Umsetzung der zweiten Phase des Programmes „Sport: Bündnisse!“, als Teilprogramm der Förderlinie „Kultur macht stark!“ wurde ausführlich präsentiert. Die zweiten Phase dieses Programmes, das sich an die Zielgruppe bildungsbenachteiligter Kinder und Ju-gendlicher richte, umfasse wieder mehrere Jahre und ende im Jahr 2022, die erste Antragsfrist für Maßnahmen sei der 31. März 2018. Die Mitgliedsorganisationen wurden gebeten, das Pro-gramm mit der Ausschreibung entsprechend intensiv zu kommunizieren, da das Programm vor allem auch auf örtlicher Ebene sehr viele Möglichkeiten biete.

Martin Schönwandt, Geschäftsführer der dsj, dankte Gastgeber Udo Genetsch und den Kolle-gen/innen aus den Mitgliedsorganisationen für die Zusammenarbeit und den intensiven Aus-tausch. Er dankte Sigrid Rehlinger, der Jugendsekretärin der Saarländischen Sportjugend, die Mitte des Jahres in den Ruhestand geht und somit letztmalig teilgenommen hat, für die gute Organisation der Tagung und allgemein für die von ihr geleistete Arbeit.