Innen-Staatssekretär Seel zeichnet Ehrenamtliche mit Sportplakette aus

Bereits zum 21. Mal wurden am 14. Dezember zehn Persönlichkeiten aus dem Saarland mit der Sportplakette des Ministeriums für Inneres, Bauen und Sport ausgezeichnet.

Innen-Staatssekretär Christian Seel überreichte die Plaketten an zehn Saarländerinnen und Saarländer, die sich herausragend ehrenamtlich in Sportverbänden und –vereinen engagieren. Seel stellte beim Festakt in der Staatskanzlei vor allem die Wichtigkeit des Ehrenamtes heraus, das Grundlage des Vereinslebens sei: „Ohne die zahlreichen Ehrenamtlichen wäre der organisierte Sport im Saarland - aber auch in gesamt Deutschland nicht lebensfähig! Vom Platzwart, über den Übungsleiter bis hin zu den Vorstandsmitgliedern, jeder Einzelne wird für ein aktives Vereins- und Verbandsleben benötigt. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Diesen Satz hat der deutsche Philosoph und Kinderbuchautor Erich Kästner geprägt. Dies ist mehr als zutreffend und deshalb freue ich mich sehr, Ihnen heute die Sportplaketten verleihen zu dürfen und bedanke mich für Ihr jahrelanges Engagement.“

Die Empfänger der Sportplakette des Ministeriums für Inneres, Bauen und Sport sind:

Nikolaus Bourgett (Saarbrücken) trat bereits als Fünfjähriger in den KSV 07 Gersweiler ein. In seiner 88-jährigen Mitgliedschaft, dient Herr Bourgett seit Jahrzehnten seinem Verein und besaß zahlreiche Positionen und Ämter. Der heute 94 Jährige war seit den 1950er-Jahren in verschiedenen erfolgreichen Ringer-Mannschaften tätig. Doch 1961 musste er seine sportliche Karriere aufgrund eines Unfalls beenden. Nach einer dreijährigen Pause erfolgte durch seine Initiative und die dreier weiterer Mitstreiter der Wiederaufbau der Vereinsarbeit, die seit 1962 geruht hatte. Von 1966 bis 1967 übernahm Herr Bourgett den Vereinsvorsitz. Daraufhin, ab 1973 bis Mitte der 2000er –Jahre, war er in der Position des Kassierers für seinen Verein tätig. Nikolaus Bourgett ist Ehrenmitglied des KSV 07 Gersweiler. Er hat den Vorstand über viele Jahre unterstützt und auch wesentlich dazu beigetragen, dass in dem Ringerverein auch noch die Abteilungen Boule und Ski integriert wurden. Bis vor kurzem hat sich Herr Bourgett noch bei vielen Veranstaltungen eingebracht und mitgearbeitet. Selbst heute im Alter von 94 Jahren ist er noch bei jedem Heimkampf ein begeisterter Zuschauer und Unterstützer.

Monika Eller (St. Ingbert) ist seit 1966 Mitglied der Deutschen Jugendkraft (DJK) St. Ingbert. Bereits als Jugendliche trainierte Frau Eller an der Landessportschule in Saarbrücken mit der Nachwuchsgruppe des Saarländischen Turnerbundes in der Sparte „Wettkampfgymnastik“, die später zur „Rhythmischen Sportgymnastik“ umgetauft wurde. Im Jahr 1972 nahm Frau Eller bei den Wettkampfgymnastik-Landesmeisterschaften teil und belegte mit ihrer Gruppe auf Anhieb den ersten Platz. Daraufhin konnte man ihr noch mehrmals  zu saarländischen Meisterschaften gratulieren. 1973 erfolgte ihre erste Teilnahme am Deutschen Turnfest und zwei Jahre später an der Gymnaestrada in Berlin. Seit Mitte der 1970er- Jahre ist Monika Eller in ihrem Verein als Trainerin tätig. In dieser Zeit absolvierte sie auch verschiedene Übungsleiterinnen-Ausbildungen beim Saarländischen Turnerbund sowie eine Ausbildung als Kampfrichterin. Seit Anfang der 1990er-Jahre bis Ende 2014 war sie auch Trainerin und aktives Mitglied der Gruppe „Amica“. Seit 1994 ist Frau Eller im DJK-Diözesanverband als Fachwartin für Gymnastik tätig. 1997 wurde sie Sportwartin des Diözesanverbandes und damit gleichzeitig Vorsitzende des Sportausschusses. 1996 erhielt Monika Eller anlässlich ihrer 30-jährigen Mitgliedschaft das Ludwig-Wolker-Relief der DJK. 2003 wurde ihr vom Diözesanverband Speyer das DJK-Ehrenzeichen in Silber verliehen und 2007 wurde sie gemeinsam mit der Gruppe „Amica“ vom Bundesverband der DJK mit dem Sportehrenzeichen in Gold ausgezeichnet. 

Hans-Artur Gräser (Neunkirchen) ist seit 1954 Mitglied des TUS Wiebelskirchen. Von 1981 bis 2016 war er Vorsitzender der Turnabteilung, mit über 600 Mitgliedern ist dies die größte Sparte des Vereins. Zuvor war er drei Jahre stellvertretender Vorsitzender und von 2002 bis 2016 Vizepräsident des Vereins. Seit 1988 war er Vorstandsmitglied des Neunkircher Sportverbandes. 1989 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Seit 2004 ist Hans-Artur Gräser Vorsitzender des Neunkircher Sportverbandes. In dieser Funktion unterstützt er mit großem Engagement neue Veranstaltungen in Kooperation mit der Kreisstadt Neunkirchen, wie z. B. den „1. Grundschulcup des Schwimmens“ und den „Aktionstag des Schwimmens“, die beide die Verbesserung der Schwimmfähigkeit von Grundschülern als Ziel haben. Von 1980 bis zum Jahre 2010 war er in hohem Maße an der Organisation und Durchführung der Gau-Turnfeste des Turngau Blies e.V. beteiligt. Im Mai 2007 war er mit verantwortlich für die Organisation und Durchführung des bundesweiten Frauensport-Aktionstages. Herr Gräser hat auch den Neunkircher Triathlon mit aus der Taufe gehoben und gehört zu den Hauptorganisatoren dieser Veranstaltung. 2016 war er zudem Mitinitiator des Integrationspreises, der von der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft Neunkirchen, dem Neunkircher Sportverband und der Kreisstadt Neunkirchen ausgelobt wird. Herr Gräser ist Träger der Goldenen Ehrennadel des TuS Wiebelskirchen und des Saarländischen Turnerbundes.

Jörg Herrmann (St. Ingbert) trat 1967, im Alter von fünf Jahren, dem TV 1966 Rohrbach e. V. bei. Danach war Herr Herrmann über 25 Jahre aktiver Turner und mehrmals Gaumeister. Von 1977 bis 2016 war Jörg Herrmann Turn-Übungsleiter und Trainer in verschiedenen Vereinen. Von 1978 bis 1979 war er Beisitzer und stellvertretender Kinderturnwart bei der Turnerjugend Saar-Pfalz innerhalb des Saarländischen Turnerbundes (STB). Von 1980 bis 1984 war er Jugendwart der Turnerjugend Saar-Pfalz, von 1986 bis 1987 Oberturnwart beim TV 1966 Rohrbach. 1978 erfolgte der Eintritt in die Volleyballmannschaft beim TV Rohrbach. Spielertrainer-Volleyball war Herr Herrmann von 1993 bis 1995. Von 1988 bis 2002 war er Leiter der Abteilung Ski und ist seit 2002 Vorsitzender des TV Rohrbach. In diese Zeit kam es zum Erwerb einer eigenen Sportstätte mit Vereinsheim, an der er beteiligt war. Im August 2016 fand der Festkommers zum 50-jährigen Vereinsjubiläum statt. 2015 und 2016 war Herr Herrmann Mitglied im Organisationsausschuss des Saarländischen Turnerbundes, der das Landesturnfest 2016 in St. Ingbert durchführte. 

Martin Nörsbach (Riegelsberg) gilt als ein „Riegelsberger Urgestein“, sein Heimatverein war immer der Turnverein Hilschbach 1912 e.V. Von 1978 bis 1985 war er Vereinsjugendwart. Von 1984 bis 1986 war Herr Nörsbach Gaujugendschriftwart und von 1986 bis 1988 Gaubeisitzer im Saarländischen Turnerbund (STB) für den Turngau Saarbrücken. Von 1988 bis 1993 begleitete Martin Nörsbach die Position eines Kinderturnwartes. Seit 1993 wurde ihm der Titel eines Ehrenkinderturnwarts verliehen. Von 1994 wurde er in den Vorstand des TV Hilschbach gewählt und hatte die Position eines zweiten Hauptvorsitzenden inne. Seit 1995 bis heute ist er Oberturn- und Sportwart seines Vereins. Seit 1999 bis heute ist Herr Nörsbach Gauoberturnwart im Turngau Saarbrücken. Als Vertreter Lehrarbeit im Landesfachausschuss für Bildung und Lehre war er von 1996 bis 1999 tätig. Herr Nörsbach ist seit 1974 bis heute Mitglied im Ehrungsausschuss des Saarländischen Turnerbundes. Bereits seit dem Jahr 2002 bis heute wertet er Kämpfe als Kampfrichterobmann. 2012 bekam er vom Deutschen Turnerbund (DTB) die Ehrennadel in Gold. Herr Nörsbach war darüber hinaus auch mehrere Male Landesmeister im Steinstoßen und im Schleuderball.

Detlef Rehling (Ottweiler) fand im Jahre 1959 den Weg zu den Illinger Basketballern und engagierte sich bereits 1962 beim Turnverein Illingen für den Aufbau einer Jugendabteilung. Daraufhin wurde er 1964 zum Schiedsrichter ausgebildet. Von 1965 bis 1971 war Detlef Rehling Jugendwart beim Basketballverband Saar (BVS) und von 1971 bis 1985 war er Schiedsrichterwart im BVS. Nach dem Aufbau der Basketball-Ligen im Rollstuhlbasketball Anfang der 1970er-Jahre und der Gründung der Rollstuhlbasketball-Bundesliga war Herr Rehling beim Deutschen Basketball-Bund als Schiedsrichter bis 1989 im Einsatz. 1989 erwarb Herr Rehling die internationale Lizenz für Schiedsrichter im Rollstuhlbasketball. Es folgte die Teilnahme an verschiedenen Europa- und Weltmeisterschaften. Im Jahr 2000 wurde Herr Rehling von der „International Wheelchair Basketball Federation“ (IWBF) als Spielleiter, technischer Delegierter und Kommissar für Europa- und Weltmeisterschaften verpflichtet. Es folgten die Teilnahme an den Paralympischen Spielen 2008 in Peking und 2012 in London. 2015 wurde Herr Rehling zum Turnierleiter des EM-Qualifikations-Turniers für die Paralympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro ernannt. Bereits 1977 initiierte er Kontakte mit einer Partnerschule in der westfranzösischen Kleinstadt Civray. Auch Basketball stand hier zunächst im Vordergrund. Später wurde daraus eine Städtepartnerschaft, die noch immer Bestand hat.

Robert Rosar (Lebach) ist bereits seit 60 Jahren Mitglied beim Fußballverein Steinbach. Von 1969 bis 2015 war er Betreuer der ersten Fußballmannschaft, zwischen 1982 und 1999 kam noch die Betreuung der zweiten Mannschaft hinzu. Er betreute insgesamt 403 Spieler innerhalb des Vereins, zudem auch noch 23 Trainer mit denen er es nicht immer leicht hatte. In der Zeit von 1981 bis 1983 sowie von 1986 bis 1991 führte er das vereinseigene Sportlerheim, an dessen Erstellung Herr Rosar entscheidenden Anteil hatte. Zwischen 1985 und 2015 war er Platzwart in Steinbach und seit 2004 auch Platzwart beim Ausweichplatz in Dörsdorf. Die Zusammenlegung der beiden Mannschaften aus Steinbach und Dörsdorf zu einer Spielgemeinschaft 1999 hat Herr Rosar mit vorangetrieben und initiiert. Eine nicht ganz leichte Aufgabe, waren Spielgemeinschaften zu dieser Zeit doch eher selten. Von 2002 bis 2008 war Robert Rosar auch Beisitzer im Vorstand des RSV Steinbach-Dörsdorf. Seit 2009 ist Herr Rosar Ehrenmitglied beim RSV Steinbach-Dörsdorf, der seit 2015 als Spielgemeinschaft Scheuern-Steinbach-Dörsdorf besteht.

Monika Schwarz (Saarbrücken) war von 1989 bis 2014 Trainerin in der Leichtathletik-Abteilung des TuS Ensdorf. Seit 1998 war sie gleichzeitig auch Abteilungsleiterin. Hinzu kam die Vorbereitung und Durchführung von Auslandstrainingslagern und Ferienfreizeiten. In dieser Zeit wurde der Verein 70 Mal Saarland- bzw. Vizesaarlandmeister. Seit 1994 bis 2017 ist Monika Schwarz Mitglied des Kreisvorstandes des Saarländischen Leichtathletik Bundes (SLB) der Kreise Saarlouis, Merzig und Wadern. Außerdem fungiert Frau Schwarz bereits seit 1994 als Kampfrichterin und seit 2000 auch als Jugendreferentin. Seitdem Jahr 2000 bis heute ist sie Mitglied im SLB-Präsidium und Mitglied des Bundesausschusses Jugend des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) in der Fachkommission Talentförderung. Seit 2008 auch in der Fachkommission Jugendarbeit. Ab 2010 bis dato ist sie Mitglied im „Experten-Pool“ für Internationale Jugendarbeit der Deutschen Sportjugend (dsj). 2016 erhielt Frau Schwarz die Ehrengabe der Deutschen Sportjugend. 2009 war Frau Schwarz Team-Attaché der Französischen Nationalmannschaft bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin. 2012 war sie Mitarbeiterin im Französischen Stab anlässlich der Olympischen Spiele in London. Seit April 2016 ist Frau Schwarz Stellvertretende Präsidentin im Saarländischen Leichtathletik-Bund und Mitglied im LSVS-Gesamtvorstand.

Karl-Heinz Villinger (Püttlingen) ist seit 1956 Mitglied bei den Sportfreunden Köllerbach e.V. Von 1972 bis 1976 engagierte er sich als Jugendleiter. Ab 1980 bis  2000 war Herr Villinger erster Geschäftsführer und gleichzeitig von 1983 bis 1990 Jugend-Geschäftsführer. Ab 1985 bis 1994 übernahm er den Posten des Alte-Herren (AH)-Geschäftsführers. Und von 1994 bis 2007      Geschäftsführer der Interessen-Gruppe Köllertaler Fußballvereine. Im Jahr 2000 wurde er zum Beisitzer der Sportfreunde Köllerbach e.V. ernannt, übernahm ab 2001 bis 2013 aber den Posten des ersten Geschäftsführers. Danach unterstützte er den  Verein bis 2017 als zweiter Geschäftsführer. Im Rahmen seiner 45-jährigen Vorstands- und Geschäftsführertätigkeiten im Verein hat Herr Villinger noch weitere vielfältige Aufgaben übernommen: So war er für die Führung und Betreuung der Vereins-Mitgliederliste verantwortlich, regelte die Pressearbeit im Verein und organisierte die Durchführung von Sporttagen. Herr Villinger bekam 1997 die Goldene Verbandsehrennadel des Saarländischen Fußballverbandes (SFV) überreicht. 2012 erhielt er die Verbands-Ehrennadel mit Urkunde des Fußballverbandes Südwest für seine Verdienste.

Manfred Weber (Heusweiler) ist seit über vier Jahrzehnten ehrenamtlich im Fußball tätig. Zunächst begann er sein Engagement bei seinem Heimatverein SC Eiweiler. 1975 wurde er zum Schrift- und Geschäftsführer gewählt. Dieses Amt behielt er 26 Jahre lang inne bis zum Jahr 2001. Von 2001 bis 2012 war Herr Weber erster Vorsitzender seines Vereins. Seine ehrenamtlichen Tätigkeiten für den Saarländischen Fußballverband (SFV) begannen 1984. Zunächst als Klassenleiter in der Kreisliga und ab 1991 als Kreisvorsitzender des Kreises Nordsaar mit rund 100 Vereinen. Diese Aufgaben nahm Herr Weber bis zum Jahre 1996 wahr. Als Vereinsehrenamtsbeauftragter kümmert sich Herr Weber seit 2012 um die Gewinnung und den Verbleib von ehrenamtlichen Mitarbeitern im Verein. Dieses Amt übt Herr Weber bis heute aus.

Hintergrundinfos zum Thema „Ehrenamt“:

  • In Deutschland gibt es ca. 1,7 Millionen ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie freiwillige Helferinnen und Helfer, die sich durchschnittlich 13,4 Stunden pro Monat engagieren.
  • Von den Funktionsträgern in den Sportvereinen Deutschlands werden nach dieser Rechnung rund 343 Millionen unbezahlte Arbeitsstunden pro Jahr erbracht.
  • Der jährliche Beitrag zur volkswirtschaftlichen Wertschöpfung liegt damit bei ca. 4,1 Milliarden Euro.
  • Zusätzlich gibt es ca. 6,3 Millionen Mitglieder, die ohne Amt freiwillig aktiv bzw. für begrenzte Arbeitseinsätze aktivierbar sind.