„Familien in Bewegung“ – ein Mehrwert für Familien und eine Chance für Vereine

Viele Eltern kennen das: Kind und Job unter einen Hut bringen, dabei nebenbei noch versuchen, Sozialkontakte aufrechtzuerhalten und der Sport soll natürlich auch nicht zu kurz kommen. Eine Multitasking-Aufgabe, die für viele Eltern kaum realisierbar ist. Und im vergangenen Jahr kam dann auch noch Corona hinzu.

Familie in Bewegung.

Doch ob man es glaubt oder nicht, die neue Situation brachte auch eine positive Entwicklung mit sich: Die Entschleunigung durch Corona und die Tatsache, dass Betreuungseinrichtungen und Sportstätten eine ganze Zeit lang geschlossen waren, hat dazu geführt, dass viele Familien wieder mehr aktive Zeit MITEINANDER verbracht haben. Da man es in den eigenen vier Wänden irgendwann nicht mehr aushalten konnte, ging man gemeinsam spazieren, wieder gemeinsam Fahrrad fahren oder auf den Sportplatz, um mit den Kleinen ein paar Bälle zu schießen. Viele Familien haben dabei ganz neue Betätigungsfelder für sich entdeckt. Doch was ist nach Corona? Was, wenn die Schulen, Kitas und Sportvereine wieder geöffnet haben? Wäre es nicht schön, wenn es eine Idee, ein Konzept gäbe, wie man Familien in ihrem Alltag entlasten und zu mehr gemeinsamer Bewegung anregen könnte? Ein Konzept, mit dem man wieder mehr Familien für den GEMEINSAMEN Vereinssport begeistern könnte? 

Keine Sorge, liebe Eltern, so ein Konzept gibt es im Rahmen des Projekts „Familien in Bewegung“. Die Idee dahinter ist ganz einfach: Durch die Vernetzung von Vereinen und Kindergärten oder Grundschulen sollen in den Gemeinden neue Sportangebote für die gesamte Familie entstehen. Die Vereine haben somit die Möglichkeit, Familien über die Kooperationen breiter und besser anzusprechen, und können nicht nur neuen Nachwuchs, sondern auch Erwachsene für ein Engagement im Ehrenamt begeistern. Die Betreuungseinrichtungen können ihr Sportangebot dank der Kooperation ohne großen finanziellen und vor allem personellen Aufwand erweitern und auch für die Familien ergeben sich einige Vorteile. Im Rahmen der Familiensportangebote, die vor Ort entstehen, können Eltern nicht nur wertvolle Momente mit ihren Kindern erleben, sondern auch neue Menschen in der Gemeinde kennenlernen und fördern dabei noch ihre eigene Gesundheit und die ihres Kindes. Dabei werden auch Oma, Opa, Tanten, Onkel und Geschwister nicht ausgeschlossen. Das klingt jetzt für den ein oder anderen sicher alles etwas abstrakt. Doch die Vergangenheit zeigte, dass „Familien in Bewegung“ durchaus nachhaltig etwas bewirken kann. Das Projekt wurde schließlich nicht umsonst vom Deutschen Olympischen Sportbund ins Leben gerufen und schon früher erfolgreich beim LSVS umgesetzt. Beispielsweise entstand durch die Kooperationen in einem Verein in Bous eine neue Badmintonabteilung für Familien. In Winterbach erwuchs aus der Zusammenarbeit zwischen der Kita und dem Kneipp-Verein vor Ort ein buntes Entspannungs- und Muskelstärkungsprogramm für Eltern und Kinder. Da wir von dem Projekt „Wir für uns – Vereine als Orte der Mitwirkung“ sehr von dem Konzept von „Familien in Bewegung“ überzeugt sind, möchten wir nun an den Erfolgen aus der Vergangenheit anschließen und das Projekt künftig fortführen. Schließlich gehören die Förderung unserer saarländischen Vereine und die Förderung der Teilhabe von Kindern und Jugendlichen im Sport zu unseren Hauptzielen. Zudem erkennen wir ein enormes Potenzial für Vereine in dem Projekt. 

Wir beschlossen, zunächst als eine Art „Pilotprojekt“ in den Gemeinden Tholey und Merzig zu starten. Um „Familien in Bewegung“ vor Ort bekannt zu machen, führen wir im September (Merzig) und Oktober (Tholey) dieses Jahres zwei digitale Regionalworkshops durch. Neben einer kurzen Information über „Wir für uns – Vereine als Orte der Mitwirkung“ und Genaueres zu dem Konzept von „Familien in Bewegung“ wird der Fokus dieser Veranstaltungen auf dem Austausch der potenziellen Interessenten in den Gemeinden liegen. Angeregt und begleitet werden sie dabei von jeweils drei Best-Practice-Referent*innen, die das Projekt in der Vergangenheit schon einmal durchführten und von ihren Erfahrungen berichten. 

Wir hoffen sehr, dass unsere Regionalworkshops von den Vereinen, Kindergärten und Grundschulen in Tholey und Merzig auch digital angenommen werden, und freuen uns auf einen guten Austausch.