Ein Stück vom Glück für den Breitensport

Der am 1. Juli in Kraft getretene Glücksspieländerungsstaatsvertrag sorgte auf der Herbsttagung des deutschen Sports für großen Diskussionsstoff. Die LSB-Präsidenten fordern ein klares Votum in Sachen Sportwetten.

Die Konferenz der Präsidenten der deutschen Landessportbünde und -verbände (LSB) in Düsseldorf zeigte sich mehrheitlich mit der finanziellen Beteiligung des gemeinnützigen Sports an den erwarteten künftigen Glücksspielabgaben und Steuern aus Lotterien und Sportwetten unzufrieden. Insbesondere wurde kritisiert, dass keine Bundesregelung für eine Vorab-Beteiligung des Sports an den erwarteten Abgaben bestehe. Aktuell läuft in den Ländern das Genehmigungsverfahren für die Erteilung der Konzessionen zur Durchführung von Sportwetten. Gleichzeitig werden Werberichtlinien erarbeitet. An den erhöhten Einnahmen soll der Sport beteiligt werden. „Wir haben die Teilliberalisierung mitgetragen, weil uns Hoffnung auf mehr Geld für den Breitensport gemacht wurde“, so Günther Lommer, der Präsident des Bayerischen Landes-Sportverbandes (BLSV). Lommer, derzeit Vorsitzender und Sprecher der Konferenz, bemängelt die momentane Unsicherheit in der Verteilung der zu erwartenden Gelder. Man fordere mindestens ein Drittel der steuerlichen Erlöse aus den Sportwetten, dies sei bei den Verhandlungen auch immer in Aussicht gestellt worden.

Die LSB-Vertreter waren sich einig, dass trotz der Unterschiede bei der Umsetzung in den Bundesländern die Unterstützung des organisierten gemeinnützigen Sports eine flächendeckende gesellschaftliche Aufgabe von großer Bedeutung sei. Ohne Sport gebe es keine Sportwetten, daher müsse eine angemessene Refinanzierung aus deren Erlösen erreicht werden. „Wir appellieren an die Landesregierungen, sich mit ihren LSB-Vertretern an einen Tisch zu setzen, um gute Lösungen im Sinne des Sports zu erreichen“, so Lommer weiter.