DTU: Steffen Justus als bester Deutscher Sechster in Kitzbühel

Das mit Spannung erwartete Saisondebüt von Triathlon-Olympiasieger Jan Frodeno (Saarbrücken) beim vierten Rennen um die Weltmeisterschaftsserie in Kitzbühel endete auf Platz 16. Bester Starter der Deutschen Triathlon Union in den Tiroler Alpen war Steffen Justus (Saarbrücken)auf Rang sechs.

Maik Petzold (Bautzen) war im Ziel 14. und Christian Prochnow (Potsdam) belegte den 18. Platz. Franz Löschke (Potsdam) und Jonathan Zipf (Saarbrücken) beendeten den Wettkampf vorzeitig. Sieger nach 1:50:13 Stunden wurde Alistair Brownlee (GBR) vor seinem Bruder Jonathan. „Das war für unsere Olympiakandidaten ein gelungener Test“, kommentierte Reinhold Häußlein, Vize-Präsident der DTU, nach dem Rennen. „Steffen Justus hat ein wirklich gutes Rennen gezeigt, nachdem er direkt aus der Höhe kam, Maik Petzolds Vorstellung würde ich als solide bezeichnen und Jan Frodeno hat definitiv eine starke Leistung gezeigt, und das in einem Rennen, das sehr schnell war.“

Von Beginn an gestaltete sich das Renntempo hoch. Denn beim Schwimmen gaben die russischen Athleten den Takt vor und sorgten im Verbund mit den Brownlee-Brüdern für ein langgezogenes Feld. Daher bildeten sich in der ersten Radrunde zunächst auch viele kleinere Gruppen, die sich am Rundenende dergestalt sortiert hatten, dass die Brownlees mit Ivan Vasiliev die Flucht suchten und dahinter 28 Athleten mit Frodeno, Justus, Prochnow und Petzold die Verfolgung organisieren mussten. Vor allem Frodeno, Justus und Petzold sorgten dabei für ein hohes Tempo und entsprechend stellten die Verfolger das Trio in der dritten Runde. Zipf fuhr in hinteren Regionen des Feldes und verlor während der zweiten Disziplin eine Menge Zeit, was ihn dazu bewog, nicht ins Ziel zu laufen. Dieses Schicksal teilte er mit Franz Löschke, der das Rennen – auch geschwächt von einem Infekt – nach wenigen Radrunden und schweren Beinen aufgab.

Am Ende des Radsplits hatte die Spitze mit nahezu allen Topstartern sich über vier Minuten Vorsprung erarbeitet, so dass eine spannende Laufentscheidung bevorstand. Schnell in die Laufschuhe wechselten die Brownlees, die sich sofort absetzten. Aber auch Frodeno lief vorne aus der zweiten Wechselzone, sein Trainingsrückstand im Laufen machte sich aber gleich bemerkbar, so dass er die Konkurrenten ziehen lassen musste und sich zunächst an Teamkollege Prochnow hielt. Justus konnte sich in einer Gruppe hinter den ersten vier einordnen und Petzold kämpfte um die Plätze zwölf bis achtzehn. Am Ende reichte es für Justus zu einem guten sechsten Platz, Petzold lief als 14. ins Ziel und Frodeno arbeitete sich in den letzten beiden Runden noch auf Rang 16 vor. Prochnow folgte kurz darauf als 18.

„Ich bin wirklich dankbar, dass hier alles so gut geklappt hat“, sagte Frodeno im Ziel. „Für mich war mein Leistungsstand nach der langen Verletzung schon eine Wundertüte. Aber mit dem Schwimmen und dem Radfahren bin ich super zufrieden, und auch meine Laufleistung war stark, wenn man bedenkt, dass ich hier sehr wenig trainieren konnte.“

Jan Frodeno über sein Saisondebüt in Kitzbühel: „Da ist noch viel Potenzial nach oben“

Mit Spannung erwartete die deutsche Triathlonszene das Saisondebüt von Jan Frodeno. Beim WM-Rennen in Kitzbühel ging der Olympiasieger an den Start, um Antworten auf die öffentlichen und seine eigenen Fragen zur Gesundheit und zur Form zu finden. Im Kurz-Interview gibt er Einblick, inwieweit ihm dies gelungen ist, nachdem er in einem schnellen Rennen starker 16. wurde.

Hallo Jan Frodeno, Glückwunsch, die Erleichterung über eine tolle Leistung war Ihnen im Ziel anzusehen…
Danke. Ja ich bin wirklich zufrieden mit dem heutigen Rennen und auch sehr dankbar, dass es letztlich so gut für mich gelaufen ist. Damit habe ich eine große Hürde genommen für die weitere Saison. Wie es letztlich gelaufen ist, ist schon am oberen Ende meiner vorherigen Hoffnungen anzusiedeln.

Schildern Sie uns das Rennen aus Ihrer Sicht, das ja auch wegen des hohen Tempos ein echter Test war…
Dass ich bei einem so schnellen Wettkampf trotz meines Trainingsrückstand mit dabei bin, macht mich sehr zufrieden. Das Schwimmen und das Radfahren liefen super, wenngleich beim Schwimmen sogar noch mehr möglich gewesen wäre, aber an der ersten Boje das Gerangel sehr groß war. Auf dem Rad habe ich dann die Verfolgung mitorganisiert, auch weil ich Steffen Justus, der eine tolle Form hat, das im Vorfeld versprochen hatte. Da haben wir auch einen guten Teamspirit entwickelt.

Wie bewerten Sie den abschließenden Lauf? Zum Ende haben Sie sogar zulegen können…
Die Laufleistung war auch gut, weil ich in diesem Jahr erst eine schnelle Einheit absolvieren konnte, da ist also noch viel Potenzial nach oben. In der dritten Runde konnte ich zulegen, aber in der letzten habe ich dann doch am Limit kämpfen müssen, aber auch das hat geklappt. Somit habe ich die für mich richtigen und positiven Antworten in diesem Rennen erhalten. Ein Dankeschön hier an Christian Prochnow, der mich beim Laufen motiviert und am Anfang auch mitgezogen hat.