Zwei Urgesteine des LSVS gehen in den Ruhestand

LSVS

Dietmar Keller und Michael Schäfer gehören zu den Urgesteinen im Landessportverband für das Saarland (LSVS). Für beide endet die lange berufliche Verbundenheit mit dem wohlverdienten Eintritt in den Ruhestand zum 1. Januar 2024. Im Rahmen der vergangenen Personalversammlung wurden beide mit warmen Worten des Dankes von LSVS-Vorstand Joachim Tesche bedacht.

Mit Michael verbindet mich sehr viel, wir kennen uns gefühlt schon seit Menschengedenken“, sagt Dietmar Keller über seinen Weggefährten Michael Schäfer: „Uns verbindet auch etwas mehr als das Berufsleben: Er war ja, wie ich, Handballtrainer und wir haben recht oft gegeneinander gespielt.“ Nun beschreiten sie gemeinsam den Weg in den Ruhestand. Oder wird es doch eher der viel zitierte „Unruhestand“? „Ich werde mich jedenfalls nicht aufs Altenteil zurückziehen. Ich möchte mich auch weiterhin einbringen, die Verbände so weit unterstützen, wie es geht, und meine Erfahrungen und Kenntnisse weiter einsetzen“, stellt Keller klar und merkt an: „Außerdem habe ich ja auch noch einige Hobbys.“ Unter anderem nennt er seinen Garten und das Reisen als wichtigen Freizeitvertreib. Ganz sicher wird er aber auch weiterhin ehrenamtlich Zeit für „seine“ Sportart, den Handball, aufbringen. „Das ist immerhin schon, seit ich elf Jahre alt war, ein großer Bestandteil meines Lebens – allerdings möchte ich auch andere Sportarten unterstützen, vor allem im Bereich der Sportverwaltung“, verrät der 63-Jährige.

„Der Ruhestand wird zwar so bezeichnet, aber im Wortsinn kommt er für mich überhaupt nicht infrage“, sagt auch Michael Schäfer: „Natürlich pflege auch ich unterschiedliche Hobbys und bin darüber hinaus auch ehrenamtlich tätig. Ähnlich wie Dietmar kam ich schon früh zum Handball, im Alter von neun Jahren. Mit 18 war ich dann schon Trainer – und bin es bis heute.“ Zurzeit betreut der 66-Jährige eine männliche B-Jugend seines in einer Spielgemeinschaft mit weiteren Vereinen befindlichen TV Kirkel: „Ich bin dabeigeblieben, weil es mir immer noch unheimlich viel Spaß macht.“ Dabei wäre er von Anfang an einer seiner besten „Kunden“ gewesen. Schon als Teenie fing er an, Trainerscheine zu absolvieren und sich weiterzubilden, bis hin zur A-Lizenz im Jahr 1993. Darüber hinaus war er im Schulkindalter auch in anderen Sportarten aktiv, beispielsweise in der Leichtathletik oder als Sportschütze, als welcher er sogar an Saarlandmeisterschaften teilnahm. „Verschiedenes habe ich bis ins Aktiven-Alter betrieben. Allem voran natürlich Handball, bis es nicht mehr ging“, berichtet er. Parallel dazu lief auch die Trainerkarriere weiter. Hier war Schäfer auch schon als Stützpunkttrainer und Landeskader-Trainer im Leistungsbereich engagiert. Später kam eine weitere ehrenamtliche Tätigkeit außerhalb des Sports hinzu: Insgesamt 20 Jahre lang leitet er die Volkshochschule Kirkel.
Bevor ihn sein beruflicher Weg zum LSVS verschlagen hatte, war Michael Schäfer nach dem Abschluss seines Sportwissenschaften-Studiums mit dem Schwerpunkt Sportpsychologie Mitte der 1980er-Jahre in Saarbrücken in verschiedenen Bereichen tätig - unter anderem auch im Fitnessbereich. Seit 1. August 1991 ist er beim LSVS angestellt. Damals handelte es sich um eine ABM-Stelle, die mit „Talentfindung und -förderung im leistungsorientierten Sport“ beschrieben war. Zusammen mit seinem im Jahr 2022 viel zu früh verstorbenen Arbeitskollegen Robert Meurer und manchmal auch in Begleitung fachkundiger Trainer besuchte Schäfer die Schulstandorte im Saarland auf der Suche nach Talenten unterschiedlicher Sportarten. Zunächst ging es nur um die Kernsportarten des Olympiastützpunktes Rheinland-Pfalz/Saarland, später dann kamen weitere hinzu. „Robert wechselte irgendwann in den Schuldienst“, erinnert sich Schäfer, der vom LSVS übernommen wurde und zusammen mit der heutigen Leiterin des Geschäftsbereichs Sport, Karin Becker, als „Talentförderung Saar“ fungierte. Im Jahr 2005 wechselte Schäfer das Ressort und widmete sich fortan als Referent dem Thema Bildung im LSVS. Seine Nachfolgerin steht fest, es wird Inka Monz (derzeit: Zusammenhalt und Teilhabe im Geschäftsbereich Bildung/Gesellschaft und Service).

Dietmar Keller war fast 30 Jahre lang Geschäftsführer des Handballverbands Saar. Als Angestellter des LSVS betreute er seit seiner Einstellung am 1. Januar 1991 bis zur Umstrukturierung vor knapp vier Jahren neben dem HV Saar auch noch sechs weitere Verbände. Seit der Umstrukturierung nach dem LSVS-Gesetz und noch bis Jahresende ist der gelernte Einzelhandelskaufmann Leiter der Abteilung Finanzen. Auch seine Nachfolgerin Christine Speicher steht bereits fest. Zu Gunsten eines reibungslosen Übergangs wurde sie bereits zum 1. Oktober 2023 angestellt und hat auch schon das einstige „Keller-Büro“ bezogen.

„Nach 48 Berufsjahren, davon 33 Jahren in der Sportverwaltung, ist natürlich auch etwas Wehmut dabei“, gibt Dietmar Keller zu, „Man war der Arbeit, dem LSVS ja über lange Zeit mit Leib und Seele verbunden. Da ist so ein neuer Lebensabschnitt schon eine große Umstellung.“ Schließlich habe er insbesondere während seiner Zeit im Sport „die Möglichkeit bekommen, ‚Gott und die Welt‘ kennenzulernen – zumindest viele Sportler und Funktionäre. Bei vielen Veranstaltungen, insbesondere des Handballverbands, durfte ich Kontakte knüpfen, meinen Horizont erweitern, mein Wissen vergrößern …“, berichtet er und stellt fest: „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und bereue keine Stunde dieser Zeit.“ Nicht nur deshalb stellt er zum Anlass seines Übertritts in den vermeintlichen Unruhestand fest: „Ich bin zufrieden und glücklich.“ 

SaarSport Magazin - Ausgabe 06-2023