Wir beraten und unterstützen! Die Anlaufstelle Diskriminierung im SaarSport!

LSVS

Zu den internationalen Wochen gegen Rassismus kommen Themen wie Alltagsrassismus wieder vermehrt zur Sprache.

Alltagsrassismus klingt oft so harmlos, wie ein kleines Ärgernis, was sich dennoch leicht abschütteln lässt. Aber es ist so viel mehr als das: Was für Nichtbetroffene manchmal nur ein unsensibler Spruch oder eine ignorante Aussage ist, kann je nach Frequenz, in der es den Betroffenen widerfährt, Schaden anrichten. Alltagsrassismus wirkt sich auf das Selbstwertgefühl aus. Es verunsichert und macht einsam. Denn wo ich mich nicht zugehörig fühle, wo ich ständig daran erinnert werde, dass ich anders bin, da kann ich kein Zuhause finden. Auch dann nicht, wenn ich kein anderes Zuhause kenne.

Alltagsrassismus geht auch in strukturellen Rassismus über, wie zum Beispiel bei der Wohnungssuche, Jobsuche oder dem Ausbildungsplatz. Schon viel früher sogar, nämlich bei der Empfehlung für die weiterführende Schule. Hier werden Kinder mit Migrationshintergrund als auch Kinder ,die nicht weiß sind, viel seltener fürs Gymnasium empfohlen. Vorurteile wie fehlende Bildung und Armut werden so vom Klischee zur Realität.
Mit Alltagsrassismus kommen noch viele andere Diskriminierungsformen wie etwa die Exotisierung einer bestimmten Ethnie. “Ostasiatische Frauen sind unterwürfig“, „Schwarze Männer sind stark und animalisch” und andere schädliche Stereotype werden stets reproduziert. In den Medien, Film und Fernsehen und natürlich auch im Sport.

Alltagsrassismus hat auch zur Folge, dass Betroffene Schwierigkeiten haben, Vertrauen aufzubauen. Viele schotten sich ab oder verheimlichen, wenn möglich, Teile ihrer Identität. Sie sagen lieber nichts, wenn wieder unsensible Sprüche kommen, aus Angst, sich unbeliebt zu machen.
Deshalb ist es so wichtig, nicht nur darauf zu achten, Rassismus nicht zu reproduzieren, sondern auch aktiv gegen rassistische Strukturen vorzugehen. Im Vereinssport kann das zum Beispiel mit Workshops zur Sensibilisierung erreicht werden, aber auch mit einer ganz klaren Haltung nicht nur gegen Rassismus, sondern auch gegen Ausgrenzung und für Zusammenhalt.

In unserem Projekt Zusammenhalt durch Teilhabe wurde aus diesem Grund die Anlaufstelle Diskriminierung im Saarsport geschaffen. Wir beraten, betreuen und unterstützen Menschen, die innerhalb von Vereinsstrukturen Diskriminierung erfahren. Jeder Fall wird vertraulich behandelt und Lösungswege werden individuell bearbeitet.