Volleyball: Rauch übernimmt das Ruder beim TV Bliesen

Leistungssport

Die Volleyballer des TV Bliesen stellen mit wichtigen Entscheidungen die Weichen für die mögliche Zukunft.

Der sportliche Leiter Gerd Rauch übernimmt zur kommenden Saison das Traineramt. Das bisherige Duo mit Burkhard Disch und Michel Beautier steht aus zeitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Zudem plant der Club aus dem Nordsaarland für die 3. Liga Süd – und hofft auf die Rückkehr von Normalität und Zuschauern.

Auf „Biegen und Brechen" gespielt

Für den sportlichen Leiter Gerd Rauch und seine Mitstreiter war es „keine schwierige Entscheidung". Nach monatelangem Spielbetrieb im Lockdown plant der TVB für die kommende Spielzeit eine Zugehörigkeit in der 3. Liga Süd. Nach vielen Gesprächen im ehrenamtlichen Umfeld sei man zum Ergebnis gekommen, dass es nicht primär um die Ligazugehörigkeit ginge. Die Gründe dafür lägen daher weniger im sportlichen Bereich. Der vermeintliche Profistatus und Corona hätten dafür gesorgt, dass man auf „Biegen und Brechen" eine Saison durchziehen musste. „Das darf aber nicht zu Lasten von Trainern, Spielern oder Ehrenamtlichen ausgetragen werden", so Rauch. „Im Ligabetrieb stand auch nicht die Gesundheit der Akteure, sondern die Durchführung der Spiele im Fokus", kritisiert Rauch. Bedingt durch die andauernde Pandemie sei es zudem auch aktuell nicht möglich, den Standort finanziell weiterzuentwickeln. „Da müssen wir in der aktuellen Lage eher zurückstecken", beschreibt er. Von einigen Partnern hätte es aber bereits positive Signale für die kommende Spielzeit gegeben. 

Künftig ohne Disch und Beautier

Klar ist bereits, dass das bisherige Trainerteam mit Burkhard Disch und Michel Beautier nach der Saison aus zeitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Vor allem Disch hätte einen hohen zeitlichen Aufwand investiert und sei als mehrfacher Vater auch durch Corona besonders gefordert gewesen. „Wir sind den beiden dankbar, dass sie diese schwere Saison so durchgezogen haben", so Rauch. Bei seiner Vorstellung hatte Disch geäußert, dass ihn auch die Atmosphäre in den vollen Bundesliga-Hallen reizen würde. Dass es am Ende fast ausschließlich zu Geisterspielen kam, ist daher kein Zustand, an den Disch gerne zurückdenken wird. „Das ist nicht wirklich das, was wir erleben wollten", gestand Disch bereits zum Jahreswechsel. Und seine Spieler würden ihm da vollends beipflichten.

Rauch übernimmt das Ruder

Ebenfalls einige Gespräche hatten dazu geführt, dass mit Gerd Rauch eine interne Lösung für die Nachfolge auf der Trainerbank gefunden wurde. „Das ist nicht nur in der jetzigen Situation eine sehr gute Lösung für uns", freut sich der 1. Vorsitzende des Volleyball-Fördervereins Markus Haupenthal, der früher selbst unter Rauch als Trainer spielte. Rauch selbst hatte in den letzten Monaten selten wie nie zuvor in der Halle gestanden – und offenbar Blut geleckt. „Als klar war, dass das jetzige Trainerteam nicht weitermachen würde, habe ich den Entschluss gefasst, meinen Hut hier selbst nochmal in den Ring zu werfen", erklärt der 54-jährige. Gespräche habe er mit den Spielern bereits geführt um eine erste Richtung vorzugeben. Ob auch die zuletzt für Furore sorgenden Youngsters eine Rolle in Rauchs Planungen spielen?

Plötzlich grün hinter den Ohren

Nach dem durch den Lockdown bedingten Ausscheiden einiger Spieler standen auf einmal die ganz jungen Akteure im Bliesener Außenangriff auf dem Feld. Mit Aaron Neumann (18 Jahre) und Fynn Krämer (16 Jahre) war Bliesen dann doch recht grün hinter den Ohren. Doch gerade die Entwicklung bei Krämer war sehr positiv. „Er hatte zu Anfang der Runde ein paar Spiele in der Oberliga bis zum Abbruch. Ansonsten war er vorher vier Klassen tiefer in der Verbandsliga im Einsatz", beschreibt Rauch den „Aufstieg" des Teenagers. Ob die beiden Akteure in Rauchs Planungen eine Rolle spielen? „Aaron möchte es wissen und höher hinaus. Er möchte sich einem Team der 2. oder 1. Bundesliga anschließen", erzählt der designierte Trainer. Sehr wahrscheinlich wird der Wiesbadener das Saarland verlassen. Planen würde Rauch ansonsten mit Krämer, den er sich trotz seiner Jugend als Stammspieler vorstellen könne. „Er schlägt gut auf und spielt schon solide in der Annahme mit", so Rauch. Aber auch die Auftritte des 16-jährigen haben Interessen geweckt. „Er hat eine Einladung zum Stützpunkt erhalten und darf sich da mal vorstellen", verrät Rauch. Ansonsten heißt es nach wie vor „auf Sicht fahren" - und sich den Unwägbarkeiten der Zukunft stellen. Eins ist sicher: „Ein Biegen und Brechen wird es nicht geben", kündigt Rauch an.

Text: TV Bliesen