Sportler- und Trainerehrung von LSVS und LAL

SaarSport-Magazin

Der Saarsport ist auf vielen Wegen erfolgreich. Ehre, wem Ehre gebührt: Bei der Sportler- und Trainerehrung des Landessportverband für das Saarland (LSVS) und des Landesausschusses für Leistungssport (LAL) kamen Ende Januar etablierte und kommende Sportgrößen des Saarlandes an der Hermann-Neuberger-Sportschule zusammen.

Im Sportlertreff der Mensa eröffnete LSVS-Präsident Heinz König einen feierlichen Abend mit Speis, Trank und musikalischer Untermalung. „Als LSVS freuen wir uns, alle Gruppierungen des öffentlichen Lebens hier begrüßen zu dürfen“, sagte König beim Blick in die illustre Runde mit Gästen aus Politik und Sport: „Wir hatten in der letzten Zeit viele schöne Erfolge zu verzeichnen – und wir sind sehr darum bemüht, genau das in Zukunft weiter auszubauen.“

Den Anfang beim Ehrungsprozedere machten die erfolgreichen Nachwuchssportler unter dem Dach des Landessportverbandes. 16 Jungsportler erhielten von LSVS-Vizepräsidentin Margit Jungmann und Staatssekretär Jan Benedyczuk (Bildung und Kultur) eine Aus-zeichnung für sportlich heraus-ragende Leistungen. Fechterin Charlotte Marx (Fechterring Hochwald Wadern) erreichte als beste Deutsche bei der Kadetten-Weltmeisterschaft in Dubai Rang 21. Die Ringer Erwin Pluschnik (KV Riegelsberg) und Oliwia Makuch (KSV Köllerbach) holten im Juni bei der Kadetten-Weltmeisterschaft in Bukarest die Ränge fünf und elf. Im Schwimmen wussten Lukas Fritzke und Michael Raje (SSG Saar Max Ritter) beim European Youth Olympic Festival (EYOF) in Banská Bystrica (Slowakei) zu überzeugen. Raje schwamm dort mit der deutschen Mixed-Staffel über 4x100 Meter Freistil zu Bronze. Kletterin Anna-Lena Wolf von der Generation Rocklands im Deutschen Alpenverein belegte im Juli bei den Jugend-Europameisterschaften in Augsburg den 16. Platz. Die Taekwondo-Asse von Erfolgstrainer Axel Müller waren gleich drei Mal vertreten: Lilly Ettelbrück (16. Rang U21-EM) und die WM-Qualifikanten Victor Husrev und Svenja Skorupa (Rang 17 U18-WM) erhielten eine Auszeichnung. Fußballerin Yara Volpert wurde für ihre Teilnahme an der U19-EM mit dem deutschen Team geehrt. Ruderin Paula Gerundt von der Saarbrücker Rudergesellschaft Undine feierte bei der U23-Weltmeisterschaft im August in Varese (Italien) mit dem Gewinn der Bronzemedaille im deutschen Achter einen großen Erfolg. 

In der Leichtathletik wartete ein Trio 2022 im Nachwuchsbereich mit herausragenden Ergebnissen auf. Hochspringerin Anna-Sophie Schmitt vom SV Saar 05 Saarbrücken landete im August bei der U20-Weltmeisterschaft in Cali in Kolumbien auf Platz 15. Vereinskollegin Maja Schorr verbesserte zuletzt einen Rekord nach dem anderen und erreichte bei der WM in Cali mit der deutschen 4x400m-Staffel den siebten Platz. Sofia Benfares vom LC Rehlingen gewann im Dezember bei der Crosslauf-Europameisterschaft in Italien mit dem deutschen U20-Team Bronze. 

Große Erfolge verbuchte Triathlet Jaspar Ortfeld (Tri-Sport Saar Hochwald). Im Mai gewann er mit der deutschen Junioren-Mixed-Staffel in Polen den EM-Titel. Im Juni holte er mit der U23-Mixed-Staffel bei der WM in Montreal die Bronzemedaille. Zu guter Letzt wurden zwei Turner für großartige Erfolge geehrt. Maxim Kovalenko vom TV Bous erreichte bei den Jugend-Europameisterschaften in Mün-chen Platz fünf mit dem Team und Rang acht am Boden. Der erfolgreichste Nachwuchssportler war im Vorjahr Daniel Mousichidis vom TV Schwalbach. Der 17-Jährige gewann im August in der bayerischen Landeshauptstadt sensationell EN-Gold am Boden, holte zudem Bronze am Reck. Nachdem er im Dezember zu Saarlands Nachwuchssportler des Jahres gewählt worden war, blickte Mousichidis gut gelaunt auf die neuerliche Ehrung durch den LSVS: „Es freut mich sehr, ich fühle mich geehrt. Diese Auszeichnung ist eine große Anerkennung und für mich nicht zuletzt eine Motivation, genau auf dem Weg weiterzumachen“, sagte Mousichidis. Nächstes großes Ziel sind die Junioren-Weltmeisterschaften im März in Antalya: „Dort will ich, wenn möglich eine Medail-le gewinnen.“ 
Nach der Ehrung im Nachwuchsbereich übernahmen Innenminister Reinhold Jost und Prof. Dr. Klaus Steinbach als Vorsitzender der Sportstiftung Saar die Auszeichnung der aktiven Sportler – eine lange Liste mit bekannten Namen. Die Para Boccia-Spieler Boris Nicolai und Anita Raguwaran vom BRS Gersweiler feierten im Mai in Rio de Janeiro sensationell den Weltcup-Triumph im Pairs-Wettkampf, zudem wurde Raguwaran WM-Fünfte. Para-Biathletin Johanna Recktenwald war in Saarbrücken nicht dabei, weil sie bei der WM in Östersund in Schweden gleich drei Medaillen abräumte. Silber im Biathlon über 12,5 Kilometer, Bronze über 7,5 km sowie im Langlauf-Sprint. 2022 hatte die Marpingerin unter anderem mit zwei vierten Plätzen bei den Paralympics in Peking geglänzt.
Tischtennis-Ass Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT) hat bereits viele tolle Errungenschaften in der Vita. 2022 verbuchte er mit Bronze beim Eu-rope Top 16 Cup in Montreux (Schweiz) und dem EM-Viertelfinale weitere große Erfolge. Im Triathlon waren Tim Hellwig (DJK St. Ingbert, 21. Platz EM) und Lasse Priester (LAZ Saarbrücken, 5. beim Weltcup Leeds, Team-Dritter Weltcup Hamburg) vom Hylo Team Saar international erfolgreich. Die Olympia-Starter Gennadij Cudinovic (AC Heusweiler) und Etienne Kinsinger (KSV Köllerbach) erreichten bei der WM das Achtelfinale und landeten bei der EM auf Rang sieben und fünf. Dort war auch Viktor Lyzen vertreten. Florett-Fechter Fabian Braun (FSV Klarenthal) er-reichte bei der WM die Ränge sechs mit dem Team und 23 im Einzel.  
Natürlich durften auch die Badminton-Asse des 1.BC Saarbrücken-Bischmisheim nicht fehlen: Isabel Lohau und Linda Efler wurden Vize-Europameister im Damendoppel, Lohau dazu WM-Dritte im Mixed mit Mark Lamsfuß (Wipperfeld). Als Dritte im Bunde der starken BCB-Damen sorgte Stine Küspert mit Topp-latzierungen international für Furore. Leichtathletik-Ass Sara Benfares vom LC Rehlingen hat EM-Platz elf und die Teilnahme an der WM über 5000 Meter zu Buche stehen – und freute sich sehr über die Ehrung in Saarbrücken: „Ich bin sehr glücklich darüber. Dass man sich so unterstützt fühlt, ist auf jeden Fall eine Riesenmotivation. Wenn man mal keinen guten Tag hat oder ein bisschen müde ist, ist der Gedanke daran, dass es Leute gibt, die dein Tun wertschätzen, sehr aufbauend“, verriet Benfares, die als Saisonhöhepunkt die Leichtath-letik-WM im August in Buda-pest im Blick hat. „Dort das Finale zu erreichen, ist mein großes Ziel. Das zweite Ziel ist die U23-Europameisterschaft im Juli in Finnland. Da hoffe ich auf eine Medaille“, sagte Benfares. Die Goldmedaille brachte derweil Richard Ringer von der Europameisterschaft in München mit nach Hause, wo der Saarsportler des Jahres 2022 vom LC Rehlingen mit einem Wahnsinnsendspurt zum EM-Titel im Marathon gelaufen war.  

Am Ende des feierlichen Abends wurden jene Menschen geehrt, die im Hintergrund alles für derartige sportliche Erfolge tun und die Athleten im Alltag auf ihrem Weg zu neuen Höchstleistungen begleiten. Als Trainer des Jahres im Nachwuchsleistungssport kamen Waldemar Eichorn (Gerätturnen), Axel Müller (Taekwondo), Diethelm Maxrath (Rudern) und Micha Zimmer (Triathlon) in den Genuss einer Auszeichnung. In der Kategorie Spitzensport fiel die Wahl auf die Ringer-Trainer Andrij Shyyka und Albert Nurov.

„Man ist immer froh, wenn man als Trainer eine solche Auszeichnung bekommt“, sagte Shyyka, nachdem er von LSVS-Vorstand Johannes Kopkow und Innenminister Jost entsprechend geehrt worden war. „Man macht in erster Linie seine Arbeit, freut sich über die Erfolge seiner Athleten und fie-bert mit ihnen mit. Dennoch ist es schön, auf diese Weise geehrt zu werden. So viele Trainer leisten ganz hervorragende Arbeit, die es einfach verdient, gewürdigt zu werden“, ergänzte Shyyka – dem kann man sich nur anschließen. Nach den Trainern wurde als krönendem Abschluss einer gelungenen Feierstunde einem Mann die Ehrung für sein Lebenswerk zuteil: Erwin Berg, Vater des Erfolgs von Tischtennis-Bundesligist 1. FC Saarbrücken TT, hatte nicht mit dieser Auszeichnung gerechnet. Mit weiteren Erfolgen saarländischer Athleten ist dagegen auch in naher Zukunft in großem Umfang zu rechnen.