Premiere: Musikfestspiele Saar gastieren an der Hermann-Neuberger-Sportschule

SaarSport-Magazin, SPORTCAMPUS SAAR

Eine klangvolle Premiere steht an der Herman-Neuberger-Sportschule bevor. Mit zwei Konzerten bringen die Musikfestspiel Saar im Juni zwei Sporthallen zum Erklingen.

Das diesjährige Programm nimmt den Begriff »Orientierungen« als Leitfaden für all seine Konzerte und lässt das Publikum – um es mit Goethes Worten zu sagen – "sinnig wiegen zwischen diesen beiden Welten" - also zwischen Orient und Okzident.

Die Festspielthematik wurde entscheidend inspiriert von den Fenstern Gerhard Richters in der Benediktinerabtei zu Tholey (Saar), in denen ein Betrachter ebenso orientalische Ornamente wie christliche Symbole erspüren könnte. Die Festspielsaison 2022 richtet den Blick auf die Musik aller Kulturen, um miteinander in die eine Richtung zu einem gemeinsamen kulturellen Neustart aufzubrechen.

"Als wir vor zwei Jahren begannen, das Thema für das diesjährige Festival zu finden und unser Programm zu entwickeln, war nicht abzusehen, wie sehr die Gesellschaft der Stimme der Kultur und der verbindenden Musik bedürfen würde. Wir blicken zurück auf zwei Jahre voller Entbehrungen und Rückschläge; zwar waren alle Menschen durch die Pandemie miteinander verbunden wie fast nie zuvor, dennoch drohte die Gesellschaft selten so zu entzweien.  Deshalb ist es notwendiger denn je, in dieser Zeit kulturenverbindend musikalische Brücken zu bauen, musikalisch einen Bogen zu spannen zwischen Orient und Okzident. Wir möchten neue kulturelle Orientierung geben, wieder träumen lassen und aufmerksam machen darauf, dass die Bevölkerung weltweit seit jeher eine Sache eint: das Grundbedürfnis nach Kultur", so Festivalleiter Bernard Leonardy.

"Wir freuen uns, die Musikfestspiele im Juni an der Hermann-Neuberger-Sportschule begrüßen zu dürfen. Der kulturverbindende Gedanke der Festspiele passt wunderbar zu uns. Die Olympische Bewegung soll „zur Schaffung einer friedlichen und besseren Welt“ beitragen – so steht es in der Olympischen Charta. Völkerverständigung wird im Sport schon für die Jüngsten im Verein aktiv erfahrbar und erlebbar gemacht. Insofern sind die Musikfestspiele an der Hermann-Neuberger-Sportschule, dem Herz des SaarSports, eine zukunftsweisende Verbindung von Kultur und Sport", so Johannes Kopkow, LSVS-Vorstand Sport und Vermarktung.

Die Multifunktionshalle wird am 15. Juni beim Friedenskonzert als mächtiger Klangkörper ganz neu in Szene gesetzt. Ein besonderes Ambiente findet das Konzert mit dem Babylon Orchestra am 19. Juni in der denkmalgeschützten Bogenhalle.

"Friedenskonzert" am 15. Juni ab 19 Uhr in Halle 80 (Multifunktionshalle)

mit dem Vokalensemble ’83, dem Festivalchor der Musikfestspiele Saar und der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg unter der Leitung von Bernhard Leonardy. Liudmila Lokaichuk | Sopran. Christian Henneberg | Bariton

Johannes Brahms: »Ein Deutsches Requiem« op. 45
Reinhold Glière: Konzert für Koloratursopran und Orchester op. 82, Andante und Allegro

Der Dialog zwischen Ost und West erfährt momentan eine alles vereinnahmende Präsenz im Weltgeschehen. Die Musikfestspiele Saar möchten hier ihren Beitrag leisten durch ein Friedenskonzert, das beide Pole musikalisch miteinander verbindet. Erst 35 Jahre war Johannes Brahms alt, als 1869 sein »Deutsches Requiem« uraufgeführt wird. Das Werk machte ihn zu einem der berühmtesten Komponisten seiner Zeit. Er sagte über das Chorwerk später: »Ich habe nun Trost gefunden.« Diese Leitmotivik des Trostes wird im Konzert ergänzt durch ein Werk des ukrainischen Komponisten Reinhold Glière. Das 1943 geschriebene »Konzert für Koloratursopran und Orchester« setzt die menschliche Stimme bewusst nur in Vokalisen, also textlosen Gesang, zum einen als Reaktion auf die Zeit, aber auch als Gedanke der verbindenden Kraft von Musik. Für dieses brückenbauende sowie Trost spendende Programm konnte mit der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg, die ihren Sitz in Frankfurt hat und MusikerInnen aus der Ukraine und Russland vereint, ein Weltklasseorchester gewonnen werden, das ursprünglich von Absolventen des St. Petersburger »Rimski-Korsakow«-Staatskonservatoriums gegründet wurde.

Babylon ORCHESTRA Berlin am 19. Juni ab 19 Uhr in Halle 44 (Bogenhalle)

Babylon Orchestra heißt das Wunderwerk der Weltmusik. (Berliner Kurier)

Das Babylon Orchestra wurde 2016 gegründet und versteht sich als urbanes Berliner Fusion Ensemble, das europäische und nahöstliche Musik mit dem Klang einer Big Band und eines zeitgenössischen Orchesters verbindet. Ein Ziel ist es, den kulturellen Austausch zwischen Okzident und Orient zu fördern und damit verschiedenen musikalischen Traditionen einen Platz in einer neuen und einzigartigen Klangwelt zu geben. Dies gelingt durch die Verbindung und Gegenüberstellung von klassischen und traditionellen Instrumenten, wie zum Beispiel Oud und Gitarre, Ney und Flöte, Kamanche und Geige und anderen spannenden Kombinationen. Das Babylon Orchestra bringt Menschen mit ihren Geschichten, Liedern, Instrumenten und Rhythmen zusammen, in der Hoffnung, kreative Impulse für neue Musikwerke zu geben.

Über die Musikfestspiele

Die Musikfestspiele Saar locken seit 1989 Musikfreunde aus Nah und Fern an - zunächst im Vierjahres-Rhythmus, seit 2018 jährlich im Frühjahr unter der alleinigen künstlerischen Leitung von Bernhard Leonardy als Nachfolger seines Vaters Robert Leonardy, der die Festspiele ins Leben gerufen hatte.

Tickets und weitere Informationen: www.musikfestspielesaar.de