Neun Abiturienten mit „Pierre de Coubertin-Abiturpreis“ ausgezeichnet

Sportkultur, LSVS

Der Landessportverband für das Saarland hat in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung und Kultur neun Abiturientinnen und Abiturienten mit dem Pierre de Coubertin-Abiturpreis ausgezeichnet. Mit dieser Auszeichnung werden die Leistungen von Schülerinnen und Schülern im Schulsport gewürdigt, einschließlich einer persönlichen Haltung im Sinne des olympischen Gedankens.

Seit 2008 wird der Preis im Bereich Sport verliehen. Die Auszeichnung geht auf eine Initiative der Landesfachkonferenz Sport zurück, deren Anliegen es war, Schülerinnen und Schüler für ihre herausragenden Leistungen im Schulsport zu ehren sowie ihr soziales Engagement in der Gesellschaft zu würdigen und zu fördern. Der Preis erinnert an den Begründer der modernen Olympischen Bewegung, den Franzosen Pierre de Coubertin (1863 - 1937).

Pro Schule und Schuljahr kann an einen Schüler, der sich auf dem Gebiet des Schulsports besonders hervorgetan und das Abitur bestanden hat, der Pierre de Coubertin-Preis vergeben werden. Der Schüler muss in allen drei Halbjahren der Qualifikationsphase im Fach Sport (in Theorie und Praxis) sehr gute Leistungen erbracht haben (jeweils mindestens 13 Punkte). Ein sehr guter Notenschnitt im Abitur, sehr gute Noten im Fach Sport, sportliche Erfolge in oder außerhalb der Schule sowie persönliches Engagement in oder außerhalb der Schule, das sind die Kriterien für die Auswahl der Preisträger.

Neun Kandidaten haben die Kriterien in diesem Jahr erfüllt:

  • Isabelle Bessey, Jean-François-Boch-Schule, Merzig
  • Jonas Bornmann, Gymnasium am Stefansberg, Merzig
  • Katharina Emmerich, Gymnasium Johanneum, Homburg
  • Jolie Goller, Geschwister-Scholl-Gymnasium, Lebach
  • Maxime Josten, Peter-Wust-Gymnasium, Merzig
  • Lena Ludwig, Otto-Hahn-Gymnasium, Saarbrücken
  • Emily Schmitt, Cusanus-Gymnasium, St. Wendel
  • Luca Fynn Vogel, Gymnasium am Krebsberg, Neunkirchen
  • Felix Wolfanger, Gymnasium am Steinwald, Neunkirchen

Katharina Emmererich und Felix Wolfanger entwickelten in der Rede der Preisträger ihre Vision von einem reformierten Schulsportunterricht:
"Für etwa ein Drittel der Schüler verfehlt der Sportunterricht seinen Zweck. Es gab überall Schüler, die aufgrund ihrer Unsportlichkeit als letzte ins Team gewählt wurden. Nun frage ich sie, wo ist die Begeisterung, wo werden diese Schüler ermutigt und ihr Selbstvertrauen gefördert? Ist nicht genau hier der Punkt erreicht, wo unsere Werte dem Leistungsdruck zum Opfer fallen? Sollte man nicht eine Förderung aller Schüler anstreben, frei von Leistungsdruck. Wie wäre der Sportunterricht, wenn man auf Spaß und gemeinsame Erfolge hinarbeiten könnte? Es könnte darum gehen, Schülern viele Möglichkeiten der sportlichen Betätigung vorzuschlagen, ihre Talente zu entdecken und zu fördern. Um dieses Ziel ohne Druck und Vergleich zu erreichen, brauchen wir ein Lernumfeld, welches von genormten Bewertungen losgelöst ist. Dadurch ermutigen wir Kinder, ihrem Herzen zu folgen und stärken sie auf ihrem Lebensweg durch Selbstvertrauen und gesunden Ehrgeiz. Wir wünschen uns Veränderung, wir wollen einen Samen pflanzen, eine Idee weitergeben. Wir wollen zeigen, dass Schule noch bessergeht. Wir streben eine Schule an, in der Demütigung durch Wertevermittlung ersetzt wird. Wir wünschen uns eine Schule, in der Teamgeist und Engagement Prioritäten sind. Wir träumen von Schulen, in denen jeder stolz sein kann auf die Gemeinschaft, auf den Fortschritt und auf sich selbst."

Johannes Kopkow, LSVS-Vorstand Sport & Vermarktung: "Die der olympischen Idee innewohnenden sportpädagogischen Werte wie ganzheitliche Bildung, Fair Play, persönliche Vervollkommnung über die sportliche Leistung und soziales Verhalten sind auch dem Schulsport immanent. Sie tragen nachhaltig zu einer positiven Persönlichkeitsentwicklung der Jugend bei. Auf dem Zeugnis schlägt sich das Streben nach diesen ideellen Werten nicht in Noten nieder. Mit dem Pierre de Coubertin-Abiturpreis wollen das angemessen würdigen."

Bildungsstaatsekretär Jan Benedyczuk zur Preisverleihung: "Der Pierre de Coubertin-Preis steht unter dem Motto 'voir loin, parler franc, agir ferme - weit schauen, offen sprechen, entschlossen handeln' und würdigt neben der sportlichen Leistung auch wichtige Werte wie Fair Play und soziales Engagement. Das ist ganz wichtig, denn Leistung, Werte und Engagement gehören zusammen. Das macht nicht nur den Sport aus, sondern auch unsere Gesellschaft. Herzlichen Glückwunsch allen Preisträgerinnen und Preisträgern!"