Neue Wege gehen im Leistungssport

Leistungssport, LSVS

Bundesinnenministerium (BMI) und Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) haben neue Leitlinien für eine moderne und transparente Förderung des Spitzen- und Leistungssports veröffentlicht. LSVS begrüßt die Pläne.

Bereits im Jahr 2016 haben BMI und DOSB mit dem „Reformkonzept zur Neustrukturierung des Leistungssports und der Spitzensportförderung in Deutschland“ eine erste Strukturreform eingeleitet. Die bisherigen Schritte haben jedoch nicht dazu geführt, dass der Abwärtstrend bei der deutschen Medaillenbilanz gestoppt werden konnte oder sich Rahmenbedingungen für Athletinnen und Athleten ausreichend verbessert haben.

Es besteht weiterer Reformbedarf. BMI und DOSB haben sich daher im Juni 2022 in einen Dialogprozess begeben, um die Spitzensportförderung weiterzuentwickeln. Länder und Interessenvertreter des organisierten Sports wurden beteiligt. Mit dem jetzt vorliegenden Grobkonzept haben sich BMI und DOSB auf den Rahmen für die künftige Spitzensportförderung verständigt. Deren weitere Ausarbeitung wird ab Januar 2023 eine gemeinsame Arbeitsgruppe von BMI, DOSB und den Ländern übernehmen. Weitere Stakeholder, insbesondere Athletinnen und Athleten-Gruppen, werden beteiligt. Noch im Jahr 2023 soll die Umsetzung beginnen.

Der Landessportverband für das Saarland begrüßt die Pläne des DOSB und des Bundesinnenministeriums zu einem Neuanfang in der Leistungssportsteuerung und -förderung auf Bundesebene. Die Kombination eines Gesetzes zur Leistungssportförderung mit der Einrichtung einer Leistungssportagentur könnte den Impuls geben, um die festgefahrene Situation in der Leistungssportentwicklung aufzulösen. Entscheidend wird sein, dass das Management der Agentur Förderentscheidungen selbständig und unabhängig von Wahlpositionen trifft und verantwortet. Das angestrebte Gesetz zur Leistungssportförderung kann die Grundlagen für unbürokratische Verfahren schaffen und damit die Konzentration auf sportfachliche Fragen ermöglichen. Die Landessportbünde tragen in den Ländern gleichermaßen Verantwortung für den Nachwuchsleistungssport wie für den Spitzensport, unter anderem als Träger von Olympiastützpunkten, Arbeitgeber für Trainer*innen oder als Betreiber leistungssportbezogener Einrichtungen. Sie bieten ihre Mitwirkung bei der Umsetzung der vom DOSB eingebrachten Ideen an und sprechen sich für einen raschen Start in diese Umsetzung aus.