LSVS-Mitgliederversammlung stellte weitere Weichen für die nächsten Jahre

LSVS

Am Dienstag, 29. November, stellten Aufsichtsrat, Vorstand und 67 aus den Sportfachverbänden in einer ordentlichen Mitgliederversammlung die Weichen neu für die Ausrichtung des LSVS in den nächsten Jahren.

 

Reinhold Jost betonte in seiner Begrüßungsrede die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit dem LSVS in den zurückliegenden ersten sieben Monaten seiner neuen Amtszeit als Sportminister: „Ich bin froh, dass man es geschafft hat, den LSVS wieder in ruhigere Fahrwasser zu bringen. Als Landesregierung haben wir den LSVS und den Vereinssport nicht alleine im Regen stehen lassen. Es geht nur gemeinsam. Wir wollen auch in Zukunft Gemeinsames auf den Weg bringen. Olympia 2024 hat gezeigt, dass wir an einem Strang ziehen. Das ist eine Chance für uns alle. Inklusiv, integrativ und mit viel Freude wollen wir jede Großveranstaltung angehen.“

Der Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dornbach wurde nach dem Vortrag von Dr. Christof Metz angenommen. Er dankte dem Vorstand für die kooperative und gute Zusammenarbeit. Es folgte die  Entlastung von Präsidium, Vorstand und Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2021. „Wir sind angetreten mit der Aufgabe, die Autonomie des Verbandes wiederherzustellen. Ich danke dem Aufsichtsrat für die stets konstruktive Zusammenarbeit. Wir haben uns immer an der richtigen Stelle wiedergefunden und freuen uns, dass wir gefordert und gefördert werden“, so Johannes Kopkow, Vorstand Sport und Vermarktung in seinem Bericht. Die bestmögliche Transparenz, eine neue Satzung und eine Konsolidierung der Finanzen sei dem Vorstand in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat gelungen. Einen besonderen Dank sprach er den Vereins- und Verbandsvertretern für das entgegengebrachte Vertrauen aus.

In knapp drei Stunden arbeitete die Versammlung die Tagesordnung ab. Erneut wurde über die Aufnahme des DAV Landesverbandes Saarland e.V. in die LSVS beraten. Patrick Müller, der Präsident des Saarländischen Bergsteiger und Skiläufer Bundes empfahl aus Interessenkonflikten, den Antrag erneut abzulehnen. Die Delegiertenversammlung entschied sich trotz der engagierten Rede von Olaf Tabor, dem Hauptgeschäftsführer des Deutschen Alpenvereins, mehrheitlich gegen die Aufnahme.

LSVS-Präsident Heinz König mahnte in seiner Rede: „Das Ehrenamt im Verein und in den Verbänden macht uns große Sorge. Wir müssen uns mit den Fragen auseinandersetzen: Schwindet die Bereitschaft zur nachhaltigen Mitarbeit im Verein? Ist Ehrenamt noch zeitgemäß? Was können wir tun zur Stärkung des Ehrenamts?“

Der Aufhebung des den Wirtschaftsplan 2022 beschränkenden Beschluss der Mitgliederversammlung vom 30.11.2021 bezüglich der Verwendung der über den geplanten Jahresüberschuss hinausgehenden Ergebnisverbesserungen wurde entsprochen. Raphael Schäfer, stellvertretender Präsident des Saarländischen Leichtathletikbundes, empfahl, den von ihm eingebrachten Beschluss aufzuheben und Ende 2023 erneut darüber zu beraten. „Im nächsten Jahr müssen Sport und Politik zusammenkommen und schauen, ob das Sportachtel noch ausreichende Mittel für den Sport vorhält“, so Schäfer in seinem Wortbeitrag. Der Beschluss wurde mehrheitlich aufgehoben. Der für das Jahr 2023 entworfene Wirtschaftsplan wurde anschließend verabschiedet, wie auch die mittelfristige Investitions- und Finanzplanung des Vorstandes für eine Periode von fünf Jahren. „Wir stehen vor einem schweren Jahr 2023 mit einer Ungewissheit was Einnahmen und Ausgaben angeht. Erstmals müssen wir aus eigener Kraft eine Krise abwenden“, so Joachim Tesche LSVS-Vorstand Finanzen bei der Erläuterung der Finanzplanung, die einen Überschuss von 77.000 Euro vorsieht. Der noch ausstehende Neubau einer Turnhalle ist Bestandteil des auf fünf Jahre angelegten Investitionsplans. Eine kostengünstiges Funktionshalle ist anvisiert. 

Auch die Ordnung zur Mittelvergabe an die Mitgliedsorganisationen wurde verabschiedet. Ein Meilenstein und Grundbedürfnis der Mitglieder nach Jahren der Intransparenz. Der neue Verteilerschlüssel ist nachvollziehbar und transparent und fängt solidarisch auch die auf, die nun in schwierige finanzielle Zeiten geraten. Dem Wechsel des Landesverbandes Saarland des Kneipp-Bundes vom ordentlichen Mitglied zum Verband mit besonderen Aufgaben stimmte die Versammlung, ebenso wie einer Ausweitung der Versicherungsleistung der ARAG-Sportversicherung, mehrheitlich zu.
Zum Abschluss wurde über den vakanten Posten im Aufsichtsrat entschieden. Diesen hatte David Lindemann nach seiner Berufung zum Leiter der Staatskanzlei aufgegeben. Mit eindeutigem Votum wählten die Delegierten Ulrich Kiefer in den Aufsichtsrat. Der 55-Jährige ist dem Sport als ehemaliger Fußball-Profi verbunden und hält heute das Amt des Schatzmeisters beim Saarländischen Fußball-Verband inne.

Bereits am 21. März treffen sich die Delegierten erneut zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, auf der dann die Neuwahlen des gesamten Aufsichtsrates auf der Tagesordnung stehen.

Über die Mitgliederversammlung des LSVS
Die Mitgliederversammlung des LSVS setzt sich aus den ordentlichen Mitgliedern und den Verbänden für besondere Aufgaben zusammen. Maximal besteht die Versammlung nach dem LSVS-Gesetz aus höchstens 101 Vertretern. Die Anzahl der von den Mitgliedern entsendeten Vertreter richtet sich nach der jeweiligen Mitgliederstärke. Jedes ordentliche Mitglied und jeder Verband für besondere Aufgaben erhält jedoch mindestens eine Stimme.