LSVS inside: Die LSVS-Abteilung, die mit den Zahlen arbeitet

SaarSport-Magazin, LSVS

Dietmar Keller war fast 30 Jahre lang Geschäftsführer des Handball-Verbands Saar. Als Angestellter des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS) betreute Keller seit seiner Einstellung am 1. Januar 1991 bis zur Umstrukturierung des LSVS vor etwa zweieinhalb Jahren neben dem HV Saar auch noch sechs weitere Verbände. Seit der Umstrukturierung nach dem LSVS-Gesetz ist Keller Leiter der Abteilung Finanzen, die dem hauptamtlichen LSVS-Vorstand Joachim Tesche zuarbeitet.

In seiner neuen Funktion geht der frühere Handball-Funktionär Keller auf, wie er sagt: „Natürlich hätte ich gerne den HV Saar und auch die anderen Verbände bis zu meiner Rente als Geschäftsführer betreut. Aber es ist nun einmal anders gekommen und das ist gut so. Ich gehe in dieser Aufgabe auf. Es ist das, was ich gerne mache.“ Dabei spielt dem gelernten Einzelhandelskaufmann neben seiner kaufmännischen Ausbildung und der jahrzehntelangen Arbeit als Geschäftsführer auch die Tatsache in die Karten, „dass ich 15 Jahre meines Lebens in der freien Wirtschaft tätig war und dabei nicht nur Büros gesehen habe“. 

Der Abteilung Finanzen gehören insgesamt zehn Mitarbeitende an, darunter mehrere, teilweise beim LSVS ausgebildete Bürokaufleute, zwei duale Sportökonomie-Studenten und seit 1. August 2022 mit dem 20-jährigen Steve Dolak auch ein Auszubildender. Das Team ist in allen Geschäftsbereichen des LSVS für die Rechnungserstellung zuständig. Dazu gehört die Bearbeitung der Eingangsrechnungen, die erfasst, unterzeichnet, digitalisiert und vorkontiert werden. Zu den Aufgaben gehören neben der eingangs beschriebenen Rechnungsthematik, die auch vom Olympiastützpunkt RheinlandPfalz/Saarland als Dienstleistung des LSVS in Anspruch genommen wird, auch die Überwachung des Zahlungsverkehrs, die Überprüfung der Parkberechtigungen sowie das Einsammeln diverser Kassen auf dem Gelände der Sportschule, darunter auch jene der Park- und Getränkeautomaten. 

„Darüber hinaus betreuen wir insgesamt zwölf unterschiedliche Sportfachverbände. Auch für sie erledigen wir die Rechnungserstellung, den Rechnungseingang und auch hier die Erfassung, Digitalisierung und Vorbereitung“, erklärt Abteilungsleiter Keller und ergänzt: „Wir buchen selbst nicht, sondern machen nur die vorbereitende Buchführung und überwachen den Zahlungsverkehr. Alles andere macht der Steuerberater.“ Früher wurden auch noch die Buchungen vom LSVS selbst durchgeführt. Dies hat sich gemäß des Konsolidierungskonzeptes geändert und die Rolle der Angestellten hat sich von einer führenden in eine überwachende geändert. „Daran halten wir uns natürlich und damit können wir auch gut leben. Inzwischen hat sich alles ganz gut eingespielt“, sagt Keller, dessen ursprünglich sehr breites Arbeitsfeld sich durch die Neustrukturierung des LSVS deutlich verschmälert hat: „Ich kümmere mich nur noch um die Finanzen des LSVS und nicht mehr darum, ob einer ‚meiner‘ Sportfachverbände ein Turnier ausrichtet oder sonstiges.“ 
Innerhalb der alten LSVS-Struktur war Keller zunächst fast 30 Jahre lang Geschäftsführer unterschiedlicher Verbände – zuletzt waren es insgesamt sechs Verbände. „Ich habe meine damalige Rolle gerne ausgeübt, aber meine neue Rolle als Abteilungsleiter Finanzen übe ich mindestens genauso gerne aus“, sagt er und ergänzt: „Es handelt sich für mich um ein sehr spannendes Aufgabengebiet. Wir lernen täglich etwas Neues und mir tut es gut, dass ich neben den Mitarbeiterinnen, die schon lange mit mir zusammenarbeiten, auch einige neue hinzubekommen habe.“ Keller ist es wichtig, dass seine früheren Mitarbeiterinnen auch weiter beim LSVS arbeiten können. „Leider ist vielen nicht bewusst, wie viele Mitarbeiter den LSVS aufgrund der Entwicklung in den vergangenen Jahren ohne ihr Verschulden verlassen mussten“, merkt er mit Blick auf das Konsolidierungskonzept an.
Den größten Teil seiner Arbeitszeit widmet das Team der Abteilung Finanzen den Angelegenheiten des LSVS und der Hermann-Neuberger-Sportschule. Aber auch die Sportverbände haben ihre Tätigkeiten, die während der Hochphasen der Corona-Pandemie ins Stocken geraten oder gar ausgesetzt worden waren, erfreulicherweise wieder aufgenommen. „Die Zeit, in der die Pandemie viele Bereiche der Gesellschaft lahmgelegt hatte, haben wir genutzt, um die digitale Systemumstellung umzusetzen, uns den Umgang mit der neuen Software anzulernen und uns weiterzuentwickeln“, berichtet Keller.

Wie lange sich der Abteilungsleiter selbst noch beruflich weiterentwickeln möchte? „Ich werde bald 63 Jahre alt, also es gibt durchaus schon Termine, zu denen ich in Rente gehen könnte“, antwortet er und lacht. Nach einer kurzen Pause ergänzt er mit ernstem Blick: „Ich möchte mein Wissen so lange wie möglich weitergeben. Zumal ich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe, die das aufsaugen.“ Ohnehin sei er „sehr stolz auf meine Abteilung. Was die Älteren mit ihrer Erfahrung vorlegen, machen die Jungen mit ihrem Enthusiasmus wieder wett. Ich habe hier schon die richtigen Personen bei mir.“ Dabei sieht der leidenschaftliche Handballer sogar gerne über die leichte Überzahl an Fußballern hinweg.

Zu „seiner“ Sportart Handball kam Keller beim TV Heiligenwald. Als Jugendtrainer konnte er dann bei mehreren saarländischen Vereinen Erfolge sammeln. Als Ehrenamtlicher hat Dietmar Keller Veranstaltungen wie den LadiesCup und GirlsCup mit organisiert und über 25 Jahre lang Ferienfreizeiten in Inzell organisiert und durchgeführt. Im Rahmen der Mitgliederversammlung des HV Saar am 27. Oktober 2020 wurde Keller zum Ehrenmitglied des Verbandes ernannt. „Wenn du dein ganzes Leben - und das kann ich mit Stolz sagen  - für und mit dem Handball verbracht hast, ist dies ein schönes Geschenk und eine Anerkennung für meine Leistung“, sagt er nicht ohne Stolz. ///