Karate: Wolfgang Kallenbach gibt Amt als Sportdirektor auf

Nach 41 Jahren Vorstandtätigkeit hat sich Wolfgang Kallenbach (TV Ludweiler) aus dem sportlichen Rampenlicht des Deutschen Karate Verbandes (DKV) und des Saarländischen Karate Verbandes (SKV) verabschiedet.

Im SKV war der 70-jährige ehrenamtlich als Jugendwart, Sportwart und, seit über 20 Jahren, Sportdirektor tätig. Er hat maßgeblich den Aufbau der internen Sportstruktur, des Leistungssportes der Jugend und Junioren und des Landeskaders im Saarland mitgestaltet und beeinflusst. Der mehrfache Saarlandmeister im Einzelkampf (Kumite) kam quasi erst im „Oldie-Alter“ zum Karate (japanisch: Kampf der leeren Hände): Als 21-Jähriger erlernte Kallenbach in Klarenthal 1971 die ersten Schritt- und Schlagfolgen der japanischen Kampfkunstart - zwei Jahre später gewann er, mit der Mannschaft von Klarenthal, bereits den Deutschen Mannschaftspokal. „Ich kam zwar spät zum Kampfsport, war aber immer ehrgeizig, wissbegierig und habe immer alles gegeben.“, so der Träger des 2. Dan über seine Anfänge im Karate. Im gleichen Jahr (1973) folgte sein Wechsel als Trainer zum TV Ludweiler, ein Amt, das er bis 2014 innehatte. Während seiner Trainertätigkeit erkämpften sich die Ludweiler zahlreiche Saarlandmeisterschaften und zwei Deutsche Meisterschaften im Einzelkampf. Beim SKV war er verantwortlich für die Ausrichtung von 130 Landesmeisterschaften, neun deutschen Meisterschaften, sechs internationale Vergleichskämpfe und zahlreichen internationalen Turnieren – im DKV war er von 1986 bis 1989 zweiter Bundesjugendfachwart. In seiner sehr emotionalen Laudatio hob der Präsident des SKV, Stefan Louis, noch einmal das Wirken des Wolfgang Kallenbach hervor: „Als Aktiver bin ich Wolfgang vor 39 Jahren zum ersten Mal begegnet. Er wurde schon bald für mich und alle anderen Mitglieder des Jugendlandeskaders ein Vorbild und ein Ansprechpartner in allen Lebenslagen.“ Er habe die Strukturen des saarländischen Leistungssportes mit seiner Kaderaufstellung und der Konzeption bestimmt und nachhaltig geprägt: „Er war sich, zum Wohle des Verbandes, für nichts zu schade,“ so Louis weiter,“ und ich freue mich, ihm heute, im Namen des DKV Präsidenten, Wolfgang Weigert, die Ehrenurkunde und die höchste Auszeichnung des DKV, die Ehrennadel in Platin, überreichen zu dürfen.“ Zum Nachfolger von Kallenbach wurde Manfred Engel (St. Wendel) gewählt. Auf Karate will Wolfgang Kallenbach auch in Zukunft nicht verzichten: „Ich werde zwar kein offizielles Amt mehr ausüben, sollte mein Fachwissen aber benötigt werden, stehe ich selbstverständlich zur Verfügung.“. Nach 41 Jahren Vorstandtätigkeit kann man sich halt nicht so schnell aus dem Karate-Sport zurückziehen.

Text: Jean-Claude Brummer