Ein erster Versuch, eine Hip-Hop-Landesmeisterschaft im Saarland auszurichten, war im November vergangenen Jahres an der Pandemie gescheitert. Nun war es endlich so weit: Zwölf Tänzer hatten gemeldet, zehn waren dann schließlich am Start. Bei hochsommerlichen Temperaturen im Clubheim des SV Saar 05 Tanzsport stellten sie sich der dreiköpfigen Jury. Die Jugend war besonders stark vertreten, der jüngste Teilnehmer war gerade einmal vier Jahre alt. Das Turnier wurde nach den Regeln des Welttanzsportverbandes WDSF durchgeführt. Los ging’s demnach mit einer sogenannten Preselection (Vorauswahl), bei der die Teilnehmer nacheinander auf die Fläche gingen und von den Judges nach den Kriterien „physical quality“ (Physis), „interpretative quality“ (Ausdruck) und „artistic quality“ (künstlerischer Wert) bewertet wurden. Die Judges Gengis, Elvis und Jeremy, allesamt Breaking-Profis, vergaben pro Wertungsgebiet zwischen null und zehn Punkte, sodass die Teilnehmer maximal 90 Punkte erreichen konnten. Anhand der erreichten Punktzahl qualifizierten sich acht Breaker für die nächste Runde. Hier ging es in Eins-gegen-eins-Battles weiter. Die Musikeinspielungen erfolgten durch einen DJ über eine Profi-Anlage. Der Moderator feuerte auch während der Battles die Teilnehmer an und motivierte sie zu Höchstleistungen. Aus dem Halbfinale gingen schließlich zwei Final-Battles hervor: BBoy Lil TJ und BBoy Tim hatten sich für das Battle um Platz 3, Bruce Thi und BBoy Eko für das Battle um den ersten Breaking-Landesmeistertitel des SLT qualifiziert. Das Ergebnis war denkbar knapp, erster Landesmeister des SLT wurde schließlich Bruce Thi. Anhand des LM-Ergebnisses soll jetzt auch ein Breaking-Landeskader zusammengestellt werden.
Hintergrund
Seit Anfang Dezember 2020 ist es gewiss - das Internationale Olympische Komitee (IOC) bestätigte: Breaking wird 2024 in Paris olympische Premiere feiern. Die zur Hip-Hop-Bewegung gehörende Tanzform ist die erste, die den Durchbruch zu einer Olympiateilnahme schaffte und damit vielleicht den Weg für die Teilnahme weiterer Tanzsportarten ebnen könnte. Breaking bereichert in Paris zusammen mit Skateboarden, Sportklettern und Surfen das Programm.
