Engagement und neue Erfahrungen: Freiwilliges Soziales Jahr – kurz FSJ  - für alle ein Gewinn!

SSJ-Sportjugend, LSVS

Der Zeitpunkt hätte nicht treffender gewählt werden für eine Auszeichnung von jungen Menschen, die im Freiwilligendienst ein Jahr lang ihre Zeit und Energie in den Dienst der Gesellschaft gestellt haben. Am 12. Mai, dem internationalen Tag der Pflege, ehrte Sozialminister Dr. Magnus Jung an der Hermann- Neuberger-Sportschule gemeinsam mit Vertretern der Träger rund 150 Absolventen des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) und des Bundesfreiwilligendienstes (kurz: BFD). Als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung überreichte Minister Jung den Freiwilligen die Urkunden.

„Wer sich für den Freiwilligendienst entscheidet, tut dreimal Gutes. Man tut sich selbst etwas Gutes, man nimmt sich Zeit, etwas Neues auszuprobieren und neue Erfahrungen zu machen. Und Zeit, Entscheidungen reifen zu lassen, wie es nach der Schule beruflich weitergehen soll. Sie haben Gutes getan, den Menschen, für die sie sich eingesetzt haben. Sie haben Gutes der Gesellschaft getan, haben Aufgaben erfüllt, die im allgemeinen Interesse sind und von denen wir alle profitieren. Was eine Gesellschaft insgesamt ausmacht, der Sinn für das Gemeinsame, die Kraft der Solidarität, die eine Gesellschaft braucht, um auch schwierigen Zeiten zu überstehen, eine solche Kultur wird auch durch den Freiwilligendienst gestärkt. Herzlichen Dank dafür, dass sie dreimal Gutes getan haben“, so der Minister in seinem Grußwort an die Freiwilligen.

Geehrt wurden die Absolventen, die ihren Freiwilligendienst Jahr beim Jugendamt des Regionalverbandes Saarbrücken, bei der Saarländischen Sportjugend im LSVS, bei den Sozialen Lerndiensten im Bistum Trier und den Freiwilligendiensten der Marienhaus GmbH im Saarland geleistet haben. Im Sport waren die Freiwilligen schwerpunktmäßig eingesetzt in 13 Jugendzentren des Regionalverbandes Saarbrücken, in der Gesundheits- und Krankenpflege, der Kinderkrankenpflege, der Altenhilfe, der Behindertenhilfe, der Suchtberatung, der Betreuung und Begleitung von psychisch kranken Menschen, in der Schulnachmittagsbetreuung, in der Kinder- und Jugendhilfe sowie in unterschiedlichen anderen Bereichen der Sozialen Arbeit. Die Jugendlichen absolvierten ihren Freiwilligendienst mit einer Dauer zwischen sechs bis 18 Monaten, begleitend absolvierten sie beim jeweiligen Träger mindestens 25 Bildungstage. Neben den Urkunden erhielt jeder Freiwillige eine Rose als Zeichen der Dankbarkeit für ein Jahr ehrenamtliches, gesellschaftliches Engagement. 

In einer Interviewrunde mit Susanne Kiefer, Leiterin der Sozialen Dienste im Bistum Trier, berichteten die Absolventen von ihren Erfahrungen und besonderen Momenten im Freiwilligendienst:

„Ich habe in meinem FSJ gelernt mich etwas zu trauen. Bei Veranstaltung sollten wir FSJ etwas über unsere Arbeit erzählen. Anfangs war ich unsicher, ob ich das möchte, vor den ganzen Leuten zu reden. Habe es dann aber gemacht und bin daran gewachsen und es hat mich stärker gemacht.“

„Für einen selbst man kann Erfahrungen sammeln und in Beruf hereinschnuppern und sich entscheiden, ob man in Beruf oder Studium will. Man kann so viel sehen und ausprobieren.“

„Mein schönster Moment ist die Geschichte von einem kleinen Jungen in unserem Sportverein. Er ist elf Jahre alt und sehr klein gewachsen. Als ich in meinem FSJ anfing hieß es, für Volleyball ist eine gewisse Körpergröße wichtig. Der Junge hatte das Gefühl, das schafft er einfach nicht. Ich hatte dann zu dem Jungen gesagt, dass ich was in ihm sehe. Ich hole ihn heute noch von der Schule ab und bring ihn ins Training. Ich durfte ihn dann auch weiter coachen bei einem Spiel. Als der Junge nach einem Sieg auf dem Feld stand und vor Glück weinte. Das war ein großer emotionaler Moment für mich.“

„Ich habe mit den Kindern, die ich betreute, Fufu, ein Gericht aus Ghana gekocht. Dort liegen meine Wurzeln liegen. Die Kinder haben alles aufgegessen und waren begeistert. Es hat mich glücklich gemacht, dass den Kindern, ein Gericht aus meiner Kultur so sehr gefällt.“

Als Zeichen des Dankes für ihr Engagement erhielten die FSJler eine kleine Saatkugel, als Symbol für die gemeinwohlorientierten Früchte, die durch den Freiwilligendienst in der Gesellschaft gesät wurden. Auch die musikalische Ausgestaltung der Veranstaltung nahm bei der Auswahl der Titel Bezug zum Thema. Das Duo Hannah und Francesco Cottone setzte mit den Songs „Happy“, „Flowers“ und „Memories“ besondere Akzente.

Weitere Stimmen der Veranstaltung:
Frank Kiehl von der Marienhaus-Gruppe, Moderator der Veranstaltung: „Unseres Freiwilligen haben ein Jahr ihres Lebens der Gesellschaft geschenkt. Leider ist das Interesse am Freiwilligendienst stark zurückgegangen.“
LSVS-Vorstand Joachim Tesche: „Ein großes Dankeschön für euren Dienst an der Gesellschaft, den wir so dringend brauchen. Ein Jahr freiwillig engagiert zu arbeiten und viel Zeit und Energie zu investieren, bedeutet viel. Ich hoffe, dass dieses Jahr für euch auch der Einstieg in ein Ehrenamt ist.“
Pia Seel, FSJ-Koordinatorin beim LSVS: „Unsere Freiwilligen unterstützen die Sportvereine und –verbände, haben eine Vorbildungsfunktion für Kinder- und Jugendliche und fördern dadurch auch deren Engagementbereitschaft. Daher verdienen sie unseren Dank und unsere Anerkennung“.
 


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Das FSJ ist ein Angebot für junge Menschen bis 26, die sich in der sportlichen Jugendarbeit ausprobieren wollen. 
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Pial Seel, Tel. 0681/3879-455 oder  
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