Die FINALS 2021 Berlin | Rhein Ruhr: Medaillenreiches Sportwochenende für den Saarsport

Leistungssport

Ein leistungsstarkes Sport-Wochenende liegt hinter uns. Bei den FINALS 2021 sowie bei den Para Leichtathletik-Europameisterschaften haben Athletinnen und Athleten aus dem Saarland beeindruckende Visitenkarten abgeliefert und Medaillen gesammelt.

Mit beachtlichen Erfolgen sind die saarländischen Athletinnen und Athleten von den „FINALS 2021 Berlin | Rhein-Ruhr“ zurück. Bei dem Multisportevent, das vom 3. bis 6. Juni in Berlin sowie in der Metropolregion Rhein-Ruhr ausgetragen wurde, konnte sich der deutsche Spitzensport endlich wieder nach dem corona-bedingten Stillstand auf großer Bühne präsentieren. Fast 2.300 Teilnehmer kämpften in 18 Sportarten um 140 Deutsche Meistertitel. Darunter auch Athletinnen und Athleten aus dem Saarland, die ganz vorne mitmischten.

Leichtathleten traten mit neunköpfigem Team in Braunschweig an
Bei den Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik, die im Rahmen der FINALS in Braunschweig stattfanden, waren neun Saarländerinnen und Saarländer am Start. „Für die größte Überraschung aus saarländischer Sicht sorgte Lea Halmans (SV GO! Saar 05) im Hochsprung. Die 22-jährige nutzte die Schwäche der arrivierten Konkurrentinnen und erkämpfte sich völlig unerwartet die Silbermedaille. Mit einem Sprung von 1,84 Metern schaffte sie nicht nur zum dritten Mal in diesem Jahr ihre Bestmarke, sondern auch die Qualifikationsnorm für die U-23-Europameisterschaft (8. bis 11. Juli in Estland)“, ist auf der Website des Saarländischen Leichtathletik-Bundes zu lesen.

Laura Müller (SV GO! Saar 05) lief im 400-Meter-Halbfinale mit 52,20 Sekunden die zweitbeste Zeit und Jahresbestzeit. Im Finale trennten die Saarländerin nur vier Hundertstelsekunden von der Silbermedaille. Im Nieselregen von Braunschweig schaffte auch Sara Benfares (LC Rehlingen) über 1.500 Meter eine kräftige Überraschung und die Bronze-Medaille. Die 20-Jährige wurde erst nach 1.200 Metern von der überlegenen Siegerin Hanna Klein (Tübingen; 4:13,95 Min.) überholt und kämpfte dann auf der Zielgeraden um Silber. Im Zweikampf mit Vera Coutellier (Köln 4:17,93 Min.) unterlag die Rehlingerin mit 4:17,98 Minuten lediglich um fünf Hundertstelsekunden Über 100 Meter Hürden lief Lisa Maihöfer (LC Rehlingen) im Finale der besten Acht mit 13,55 Sekunden auf den sechsten Platz. 

Auch bei den saarländischen Hammerwerfern lief es an diesem Wochenende gut
Sophie Gimmler (LC Rehlingen) fand gleich im ersten Durchgang den richtigen Dreh und schickte den Vier-Kilo-Hammer 65,39 Meter weit. Das bedeutete für sie Rang drei, eine nicht zu erwartende Position, die sie bis zum Schluss nicht verlor. In den weiteren Versuchen bestätigte sie ihre stabile Form, die sie in diesem Jahr schon wiederholt gezeigt hatte und die ihr nun zum zweiten Mal (nach 2017) DM-Bronze bescherte. Bei den Männern qualifizierten sich gleich zwei Saarländer für das Finale im Hammerwurf. Mit 36 Jahren warf Andreas Sahner (LC Rehlingen) im dritten Durchgang 62,76 Meter weit und landete mit dieser Jahresbestleistung auf dem fünften Platz. Geschwächt durch einen Trainingsunfall konnte der 21-jährige Fabio Hessling (SV GO! Saar 05) diesmal nicht an seine Bestleistung anknüpfen und musste sich am Ende mit dem sechsten Rang zufriedengeben.

Kugelstoßer Valentin Moll (LC Rehlingen) belegte den 8. Platz. Er selbst sagte dazu: "Ich hatte zu Beginn technische Probleme und hatte etwas Glück, dass ich es in den Endkampf geschafft habe. Da konnte ich mich dann stabilisieren." Valentin steigerte sich von 17,80 Metern im ersten Versuch auf 18,54 Meter im letzten Versuch. Er schaffte es, alle anderen U23-Athleten hinter sich zu lassen und kann sich nun mit guten Aussichten auf die U23-DM in drei Wochen in Koblenz vorbereiten.

Max Tank, der 18-jährige Deutsche Jugendmeister vom LC Rehlingen zeigte über 400-Meter ein beherztes Rennen. Er steigerte seinen saarländischen Jugendrekord um eine Hundertstelsekunde und mit 47,33 Sekunden in seinem Halbfinale den vierten und in der Gesamtwertung den 10. Platz. 

Lothar Altmeyer, Präsident des Saarländischen Leichtathletik-Bundes, ist mehr als zufrieden mit der Performance der Leichtathleten: „Wir sind mit neun Athletinnen und Athleten angetreten, acht standen im Finale, vier haben eine Medaille errungen, ein Athlet hat seinen saarländischen Landesrekord gesteigert und zwei Athleten haben sich für die U23-EM empfohlen. Es hätte nicht viel besser laufen können. Wäre Richard Ringer über 5.000 Meter gestartet, hätte auch er eine Medaille geschafft. Er steckt aktuell aber mitten im Marathon-Training. Wir sind also sehr zufrieden mit unserer Bilanz.“

Triathleten lieferten in Berlin ab
Abgeliefert haben auch die saarländischen Triathleten. In Berlin traten gleich vier bei der Deutschen Meisterschaft in der Sprintdistanz (750 m Schwimmen, 20,4 km Fahrrad und 5 km Laufen) an. Tim Hellwig siegte mit einer Gesamtzeit von 50:43 Minuten. Es folgten seine Team-Kollegen Lasse Nygaard Priester mit 51:06 Minuten auf dem Vierten, Jannick Schaufler mit 51:15 auf dem fünften und Jonas Breinlinger mit 51:21 Minuten auf dem siebten Rang. Bundesstützpunkttrainer Christian Weimer ist zufrieden: „Abgezockt wie ein alter Hase hat Jungspund Tim Hellwig das Rennen seines Lebens geliefert und nach souveräner Vorstellung den ersten Meistertitel bei der Elite gewonnen. Alle gesetzten Ziele hat Tim hervorragend umgesetzt. Der Lohn war der deutsche Meistertitel.“

Silber und Bronze für saarländisches Schwimmer-Duo 
Zwei Athleten der SSG Saar Max Ritter waren im 100-Meter-Freistil-Finale vertreten. Jonathan Berneburg holte sich mit 49:32 Sekunden die Silbermedaille, Christoph Fildebrandt mit 49:83 Sekunden Bronze. Olympia-Starter Damian Wierling verteidigte mit 49:32 Sekunden seinen deutschen Schwimm-Meistertitel.

Turnerbund mit drei Athletinnen Dortmund am Start
Der Saarländische Turnerbund war mit drei Athletinnen zu den FINALS gereist. Gerätturnerin Lara Hinsberger vom TV Lebach schaffte bei ihrer DM-Premiere den Einzug ins Bodenfinale, das sie mit dem sechsten Platz beendete. Bei der Deutschen Meisterschaft der Rhythmischen Sportgymnastik erreichte Xenia Mauer vom TV St. Wendel das Reifenfinale und freute sich am Ende über den sechsten Platz. Im Mehrkampf erreichte sie den 13. Platz. Anna Spanier vom TV Rehlingen wurde 16.

Saarbrücker Tischtennisteam unterliegt im Bundesligafinale
Am letzten Tag der FINALS wurde das Endspiel der Tischtenns-Bundesliga ausgetragen.
Der 1. FC Saarbrücken mit Patrick Franziska schaffte es nicht, in Dortmund seinen Meistertitel von 2020 gegen den Deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf mit Timo Boll zu verteidigen. Im Meisterschaftsfinale unterlagen die Saarbrücker den Dortmundern mit 1:3.

Saar-Team bestreitet mit Top-Leistung das Karate Bundesliga Finale
Auch die Playoffs der im Jahr 2020 begonnen Karate-Bundesliga waren in die FINAS eingebettet. Mit dabei das Kaiten-Karate-Team St.Wendel/Saarwellingen. Die Vorrundenkämpfe konnten die saarländischen Karatekas nach spannenden und harten Duellen für sich entscheiden und zogen somit als Vorrundensieger ins Halbfinale ein. Nach kräftezehrenden Vorkämpfen mussten sich die Saarländer dem starken Team Lotto-Rheinland-Pfalz, das mit dem amtierenden Welt- und Europameister, sowie Olympia-Teilnehmer Jonathan Horne den prominentesten Starter des Turniers stellte, geschlagen geben. Der Saarwellinger Daniel Saar hatte die Ehre gegen Ausnahmeathlet Horne anzutreten. Er schenkte dem Favoriten nichts, ging aufs Ganze und sein Mut wurde mit einem tollen Treffer mit Punktwertung belohnt, jedoch endete der Kampf am Schluss recht deutlich mit 9 zu 1 für Horne. Im Kampf um den dritten Platz mussten sich das Kaiten-Karate-Team St. Wendel/Saarwellingen dem Team aus Meißen geschlagen geben. Am Ende freute sich Trainer Manfred Engel mit seinem Team über einen hervorragenden vierten Platz in der 2020 neu aufgelegten Deutschen Karate Bundesliga. „Unsere Teilnahme war eine tolle Erfahrung und wir beabsichtigen, auch in der neuen Saison, vielleicht sogar zusätzlich mit einem Damen-Team, mit dabei zu sein“, resümierte Tilo Becker, der erste Vorsitzende des Shotokan-Karate Saarwellingen.

Zweimal Silber für Nicole Nicoleitzik bei Para-Leichtathletik-EM
Am selben Sportwochenende war Leichtathletin Nicole Nicoleitzik bei den Para Leichtathletik-Europameisterschaften im polnischen Bydgoszcz am Start. Die Athletin vom TV Püttlingen sprintete in einem hauchdünnen Finish mit 15,01 Sekunden auf den 2. Platz und freute sich über Silber. Dann legte die 25-Jährige Doppel-Europameisterin von Berlin 2018 noch einen drauf und sicherte sich auch über 200 Meter mit 31,52 Sekunden Silber.

„Die über die Sportarten breit gefächert erzielten Erfolge sind einmal mehr eine gute Visitenkarte für den hervorragenden Trainingsstandort an der Hermann-Neuberger-Sportschule und in den Vereinstrainingsstätten. Kurze Wege, modernen Sportstätten und die Nähe zu den Sportmedizinern erlauben es den an der Sportschule arbeitenden Trainern, sich voll und ganz auf ihrer Arbeit mit den Athleten zu konzentrieren. Wir gratulieren allen Athleten und ihren Trainern zu ihren Erfolgen und wünschen ihnen eine erfolgreiche Entwicklung hin zu den gesetzten sportlichen Zielen“, so Johannes Kopkow, LSVS-Vorstand Sport & Vermarktung.

Info: www.diefinals.de