1. Güdinger After Work-Renntag ein voller Erfolg

Vier Ritte – vier Siege! Marco Casamento der Mann des Tages

Der 1. Güdinger After Work-Renntag war am Freitag auf der Rennbahn in Saarbrücken-Güdingen ein voller Erfolg. Nachdem die Renntage an Ostermontag, Pfingstsonntag und Mariä Himmelfahrt auf Grund der Corona-Pandemie nicht hatten stattfinden können, hatte der Rennclub Saarbrücken ein Zeichen setzen wollen, und organisierte - vor allem im Hinblick auf die Verdienstmöglichkeiten der Aktiven - einen Renntag unter dem Motto „Jetzt erst recht!“

900 Personen, inklusive Aktive und Funktionäre, waren beim verspäteten Saisonauftakt auf der auf deutschem und französischen Staatsgebiet liegenden Bahn zugelassen, sechs Rennen, ausschließlich Galopprennen, wurden ausgetragen. Viele prominente Jockeys, wie der im Saarland aufgewachsene deutsche Vize-Champion Maxim Pecheur, der zweifache deutsche Meister Alexander Pietsch, die Italiener Marco Casamento oder Tommaso Scardino, und Südwest-Spezialist Fabian Xaver Weißmeier stiegen in den Sattel.

Und am Ende konnte Anja Schmeer vom Rennclub Saarbrücken, die für die Organisation des Renntages verantwortlich war, ein positives Fazit ziehen. „Wir sind froh, dass wir diesen Renntag durchgeführt haben und sind hochzufrieden. Unser Dank gilt vor allem den Sponsoren, die uns bei diesem Renntag unterstützt haben und auch den vielen ehrenamtlichen Helfern. Der Umsatz war auch besser, als wir ihn uns erhofft haben.“ In den sechs Rennen wurden 85.410,54 Euro umgesetzt.

Der erste Sieger im Rennjahr 2020 in Güdingen kam aus Solingen. Von dort schickte Besitzertrainerin Andrea Friebel den fünfjährigen Wallach Wild Gypsy Boy nach Güdingen, der seiner klaren Favoritenrolle (für einen Euro bekam man 1,80 Euro zurück) im „50 Jahre Rennclub Saarbrücken – Der Südwesten hält zusammen Cup“, einem 1900 Meter-Rennen, vollauf gerecht wurde. Alexander Pietsch, deutscher Jockeychampion 2015 und 2017, war es, der den Wallach nach einem überlegten Ritt zu einem souveränen Sieg über Treasure Quest und Adeliz führte.

Eine große Überraschung gab es dagegen im zweiten Rennen, dem Preis der BeTa Versicherung und Vermittlung GmbH, denn mit dem Sieg der siebenjährigen Stute Glos aus Beckingen-Honzrath hatten in dem Ausgleich IV über 1900 Meter nur die wenigsten gerechnet. Amateurreiterin Sarah Scholl gelang auf der 28:1-Außenseiterin beim erst sechsten Ritt bereits der zweite Sieg, als sie den Bahnspezialisten König Arte und den Favoriten Irukandji auf die Plätze zwei und drei verwies. Wer die ersten drei Pferde in der richtigen Reihenfolge vorhergesagt hatte, konnte sich freuen, denn mit 8.802:1 gab es eine Rekordquote.

Casamento wie entfesselt

Der Ausgleich III über 1900 Meter, der Preis der TVG Transportvermittlung, blieb im Saarland, als die in Bexbach von Sven Schleppi trainierte Footlose unter Marco Casamento Start-Ziel gegen den Favoriten Earl und Polarstern gewann. Das machte auch Rennvereinsmitglied und Sponsor Heiko Laux froh, denn er ist als Mitglied des Stalles SchlLau Mitbesitzer der siebenjährigen Stute.

Doch es lief noch besser für dieses Team, denn eine halbe Stunde später war es ihre Schimmelstute Sister Vic, die die „Turf Sand M4 Challenge“, den Ausgleich IV über weite 3000 Meter, gewann. Wieder saß Marco Casamento im Sattel, der im Finish Diokletian mit Publikumsliebling Maxim Pecheur im Sattel auf den zweiten Platz verwies. Dritter wurde der lange führende Giant Grizzly.

Doch der 22jährige, der erst zum zweiten Mal in Saarbrücken zu Gast war, war auch nach zwei Siegen noch nicht satt, denn mit seinem Sieg auf dem von Horst Rudolph in Mannheim trainierten Oldie Pissarro im Ausgleich III über 2450 Meter, dem „Preis der Systemrelevanten Saarländischen Bauwirtschaft“, gelang ihm ein lupenreiner Hattrick. „Beim ersten Mal in Saarbrücken habe ich kein Rennen gewonnen, heute gleich drei“, so der in Köln tätige Jockey. Pissarro gewann die Steherprüfung gegen Arromanches, auf der Maxim Pecheur zum zweiten Mal an diesem Tag mit dem zweiten Platz zufrieden sein musste. Pissarros Trainer Horst Rudolph ist ein echtes Urgestein im Südwesten und mit seinen 80 Jahren der zweitälteste noch tätige Trainer in Deutschland.

Und auch im letzten Rennen, dem Preis der Fertigbau Laux, einem Ausgleich IV über 1350 Meter, gab es durch Dawn Prayer einen Sieg für die Kombination Schleppi/Casamento, womit der Jockey alle vier Ritte an diesem After Work-Renntag in Siege ummünzen konnte. Kurios: Diesmal war Sven Schleppi nicht als Trainer, sondern als Besitzer erfolgreich, denn trainiert wird der Sieger von Vater Christof. „Das haben wir so gemacht, damit er auch mal ein Rennen gewinnt“, flachste der Senior nach dem Sieg.