London-Olympiasieger Robert Harting trifft auf starke Diskuskonkurrenz

Das Diskuswerfen der Männer ist beim diesjährigen Rehlinger Pfingstsportfest erstmals nach 32 Jahren wieder im Programm.

Damals 1985 siegte mit Rolf Danneberg der Olympiasieger von 1984 in Los Angeles (USA). Aus dem Olympiajahr stammen auch die 66,66 Meter von Imrich Bugar aus der damaligen Tschechoslowakei, die bis heute als Stadionrekord im Rehlinger Bungertstadion gelistet sind. Auch bei der 53. Auflage am 5. Juni wird wieder ein deutscher Olympiasieger im Saarland zu Gast sein.

Der Berliner Robert Harting feierte 2012 in London mit Olympiagold seinen größten Erfolg und wird, wie er selbst Mitte Mai schon verkündet hat, am Pfingstmontag in die Saison einsteigen. Er wurde genau acht Tage nach dem Olympiasieg von Rolf Danneberg geboren und hat in seiner Karriere alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Angefangen mit den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin holte er drei WM-Titel in Folge, wurde zweimal Europameister, dreimal Sportler des Jahres in Deutschland und zählt mit seiner Bestleistung von 70,33 Metern zum elitären Kreis der 70-Meter-Werfer. Nach einer schweren Knieverletzung Ende 2014 gab er im Vergangenen Jahr sein Comeback. Mit 68,04 Metern wurde er in Kassel zum neunten Mal Deutscher Meister bei den Aktiven und qualifizierte sich für seine dritten Olympischen Spiele. In Rio de Janeiro (Brasilien) scheiterte er von einem Hexenschuss ausgebremst leider schon in der Qualifikation und musste im Finale tatenlos zusehen, wie sein jüngerer Bruder Christoph den Olympiasieg holte. Das letzte große Ziel in der Karriere von Robert Harting sind die Heim-Europameisterschaften 2018 in seinem „Wohnzimmer“ in Berlin. In diesem Jahr gilt es sich aber zunächst für den aktuellen Saisonhöhepunkt, die Weltmeisterschaften in London (Großbritannien; 4. bis 13 August), zu qualifizieren.

Die geforderte WM-Norm von 65,00 Metern hat in der noch jungen Saison mit Martin Wierig (SC Magdeburg; PB: 68,33 m) aber erst ein deutscher Diskuswerfer übertroffen. Der WM-Vierte von 2013 und Olympiasechste von London führt die Jahresbestenliste mit 65,56 Metern an und ist genau wie weitere deutsche WM-Kandidaten in Rehlingen am Start. Sein Vereinskollege David Wrobel steigerte seine Bestleistung Mitte Mai in Wiesbaden auf 64,66 Meter und hat es natürlich ebenfalls auf die WM-Norm abgesehen. Zugesagt hat auch der Olympiadritte Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01; PB 67,16 m), der hofft nach einem verschleppten grippalen Infekt rechtzeitig für Rehlingen wieder fit zu werden. Aus Australien reist der Olympiateilnehmer Matthew Denny an, der eine Bestleistung von 65,37 Metern zu Buche stehen hat. Der letztjährige australische Meister war 2013 Vierter bei den U20-Weltmeisterschaften und feiert drei Tage vor dem Pfingstsportfest seinen 21. Geburtstag.