Ein Mercedes für einen vorbildlichen Verein

Der FV Gonnesweiler hat sich mit seinen Projekten und seiner ehrenamtlichen Arbeit mittlerweile bundesweit einen Namen gemacht. Der Lohn für die Mühen: der Gewinn des DFB-Integrationspreises und damit verbunden ein Mercedes Benz Vito!

Es begann alles mit dem, was Stefan Kunz, Vorsitzender des FV Gonnesweiler, als „erste Phase“ bezeichnet: „Wir haben zunächst das gemacht, was auch viele andere gemacht haben. Im Vordergrund standen die Erstversorgungsmaßnahmen für Flüchtlinge.“ Die Verständigung und die Sprache, Wohnmöglichkeiten, Essen, soziale Kontakte, Mobilität und Hilfe bei Behördengängen fielen unter diese Kategorie. Kunz: „In der zweiten Phase haben wir erkannt, dass eine erfolgreiche Integration alle Menschen, also Frauen, Männer und Kinder, adressieren muss und wir haben dazu ein Konzept entwickelt. Wir verstehen erfolgreiche Integration nicht als Assimilation, sondern als einen langen Prozess des sozialen und interkulturellen Austauschs.“

Infolgedessen entstand aus dem FV Gonnesweiler heraus der Interkulturelle Verein. Zudem wurden Frauen-Projekte für arabische Frauen konzipiert und umgesetzt. Zusammen mit den Flüchtlingen in der Gemeinde wurden 2016 das Opferfest und das Zuckerfest begangen, so dass ein interkultureller Austausch nicht nur einseitig stattfand. Fußballtraining, Koch- und Sprachkurse werden regelmäßig angeboten und beim weithin bekannten Seefest am Bostalsee wurde mit arabischen Männern ein Falafelstand betrieben. Da ein solcher Aufwand nicht allein gestemmt werden kann, holte der Verein viele Helfer mit an Bord, arbeitet mit anderen Sportvereinen und Organisationen wie den Landfrauen, dem Malteser Hilfsdienst, der Feuerwehr oder Musikvereinen zusammen. Und der FVG hat eine ganz besondere Geheimwaffe: „Wir haben mit Dr. Nabil El Beituni einen Brückenbauer zwischen den Kulturen, der fast den Status eines Imam hat. Er ist Palästinenser und kam mit 18 Jahren nach Deutschland“, erzählt Stefan Kunz. „Diese Vertrauensperson sowohl für die arabischen Menschen als auch für uns ist von unschätzbarem Wert. Immer wenn es um komplexe Fragestellungen oder Probleme geht, ist er bisher der Schlüssel zum Erfolg.“

Vom 16. bis zum 18. März fand die Preisverleihung in Dortmund statt, zu der der FV Gonnesweiler mit einer kleinen Delegation anreiste. Im Deutschen Fußballmuseum dann wurden die Preisträger feierlich geehrt. Stefan Kunz ist stolz auf die Auszeichnung, die sein Verein erhielt: „Die Preisverleihung und die damit verbundene Anerkennung ist für uns ein unbeschreibliches Erlebnis gewesen. Wir wollen nun versuchen, mit dem Schub an Motivation und positiven Gefühlen, die sich aus dem Preis gewinnen lassen, auf dem langen Weg der Integration weiter voranzukommen. Und wir wollen die Personen, die bisher gezweifelt und kritisiert haben, dazu einladen, vielleicht mit uns gemeinsam den eingeschlagenen Weg zu gehen.“