„Athleten stehen im Mittelpunkt der Reform“

Sportminister beschließen weiteren Schritt in Richtung Leistungssportreform.

Bei der 41. Sportministerkonferenz (SMK) im saarländischen St. Wendel konnten sich die Länder einstimmig auf eine gemeinsam erarbeitete Liste mit möglichen Bundesstützpunkten verständigen, auf deren Grundlage das Bundesinnenministerium gebeten wird, das erforderliche Anerkennungsverfahren einzuleiten.  

„Wir haben einen wesentlichen Fortschritt in der Diskussion um die Leistungssportreform erreicht, indem wir die Liste mit den möglichen Bundesstützpunkten jetzt dem Bund überreichen, damit das Anerkennungsverfahren beginnen kann“, sagt der SMK-Vorsitzende Klaus Bouillon gestern bei der abschließenden Pressekonferenz. „Zudem haben wir auf Arbeitsebene die Verhandlungen in Bezug auf die allgemeine Finanzierung mit dem Bundesinnenministerium angestoßen mit dem Ziel, im ersten Halbjahr 2018 eine entsprechende Finanzierungsvereinbarung abzuschließen.“ Der Vorsitzende sprach von einer Vielzahl „positiver Signale“ von Seiten der Konferenzteilnehmer. 

Zudem kündigte Bouillon für das Frühjahr 2018 eine Sonderkonferenz aller Sportminister an, um „die Unsicherheit, die vor allem unter den Athletinnen und Athleten herrscht, zu beseitigen“, so der Minister. 

Der zentrale Punkt der zweitätigen Konferenz, bei der neben den Vertreterinnen und Vertretern der Länder auch der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann, und der Staatssekretär des Bundesinnenministeriums, Hans-Georg Engelke, vertreten waren, war die Neustrukturierung des Leistungssports und in der Spitzensportförderung. Hier machte Minister Bouillon deutlich: „Wir müssen uns mehr um die Athleten kümmern, sie stehen im Mittelpunkt der Reform. Gerade deshalb hat es mich sehr gefreut, dass Athletensprecher Max Hartung die Sicht der Sportlerinnen und Sportler in der Konferenz vertreten und somit der SMK noch einmal einen neuen Blickwinkel eröffnet hat – ein wichtiger Moment für die Entwicklung der Reform.“

Folgende Themen waren ebenfalls Bestandteil der Konferenz: 

- Prävention von und Intervention bei sexualisierter Gewalt im Sport

- Barrierefreie Sportstätten – Perspektiven und Hinweise für den inklusiven Sport 

- Dopingbekämpfung im Sport

- Gewalt im Zusammenhang mit Fußballspielen  

Neben der thematischen Diskussion und Beratung tagsüber zeichnete am Abend des ersten Konferenztages SMK-Vorsitzender Klaus Bouillon gemeinsam mit DOSB-Präsident Alfons Hörmann und dem schleswig-holsteinischen Sportminister Hans-Joachim Grote die drei spitzensportfreundlichen Betriebe des Jahres 2017 aus: Die Sparkassen-Finanzgruppe, die Adecco Germany Holding SA & Co. KG und die Vonovia SE wurden jeweils mit der im Jahr 2015 ins Leben gerufenen Auszeichnung geehrt. 

Sein Fazit der SMK fasste Minister Bouillon wie folgt zusammen: „Alle Beschlussvorlagen wurden einstimmig angenommen, wir haben in sehr angenehmer Atmosphäre getagt. Was die Leistungssportreform anbelangt, ist auf Länderseite alles geklärt, jetzt muss auf Bundesebene Klarheit geschaffen werden. Wenn alle Sportminister Deutschlands – nach Möglichkeit gemeinsam mit dem DOSB – die Dinge gegenüber dem Bund formulieren, dann haben wir Schlagkraft. Ich bin vorsichtig optimistisch, dass wir mit dieser Konferenz Bewegung in den laufenden Prozess bringen können.“