53. Internationales Rehlinger Pfingstsportfest

Die WM-Kandidaten Vetter, Hofmann und Hamann treffen beim 53. Pfingstsportfest auf Speerwurfweltmeister Julius Yego.

Der Speerwurf der Männer hat eine lange Tradition beim Rehlinger Pfingstsportfest. Natürlich darf die im Moment wohl stärkste Disziplin in der deutschen Leichtathletik auch bei der 53. Auflage am 5. Juni im Bungertstadion nicht fehlen. Vertreten ist ein Gutteil der Weltspitze. So dürfen sich die Zuschauer auf den amtierenden Weltmeister Julius Yego aus Kenia freuen, der auf die drei deutschen WM-Kandidaten Johannes Vetter (LG Offenburg. 2. der Weltrangliste), Andreas Hofmann (MTG Mannheim. 3. der WRL) und Lars Hamann (Dresdner SC, 7. der WRL) trifft. Bereits im letzten Jahr hatte der Kenianer seine Startzusage gegeben, musste nach einer Erkrankung aber kurzfristig wieder absagen.

International rückte Julius Yego erstmals im Jahr 2011 als Sieger bei den Afrikaspielen in den Fokus. Damals aber noch weniger wegen seinem Landesrekord von 78,34 Metern sondern vielmehr weil er als Speerwerfer in der Läufernation Kenia als Exot galt, der sich zudem in den ersten Jahren als Autodidakt seine Technik durch Videostudien auf Youtube aneignete. Sein erster 80-Meter-Wurf gelang ihm 2012 im Vorfeld der Olympischen Spiele, bei denen er mit 81,81 Meter das Finale erreichte. Seinen größten Erfolg feierte er 2015 mit dem WM-Titel in Peking (China). Der dortige Siegwurf auf 92,72 Meter macht ihn bis heute zum viertbesten Speerwerfer aller Zeiten mit dem neuen Speer. 2016 folgte mit Silber die erste kenianische Speerwurfmedaille bei Olympischen Spielen.

Anfang Mai gelang ihm in Doha (Katar) mit 81,94 Metern ein für ihn sehr guter Saisoneinstieg. Damit liegt er allerdings im Moment noch deutlich hinter den deutschen Spitzenwerfern zurück. Im selben Wettkampf steigerte der Offenburger Johannes Vetter seine Bestleistung auf 89,68 Meter, womit er auf Platz zwei der Weltrangliste liegt. Bei seinem Vorjahressieg hat der Olympiavierte gezeigt, dass sein Speer auch im Rehlinger Bungertstadion weit fliegen kann. Auf Position drei der Weltrangliste liegt derzeit der Mannheimer Andreas Hofmann. Der WM-Sechste steigerte sich am Wochenende auf 88,79 Meter und siegte in Offenburg ausgerechnet beim Heimmeeting von Johannes Vetter. Im selben Wettkampf gelang auch Lars Hamann mit 86,71 Metern eine neue Bestleistung.

Angesichts dieser enorm hohen Leistungsdichte in Deutschland (fünf Werfer unter den ersten acht in der Welt) darf man also gespannt sein, wer sich diesen Sommer eines der leider nur drei zu vergebenden Tickets für die Weltmeisterschaften in London (Großbritannien; 4. bis 13 August) sichern kann. Daher wird vor allem Bundestrainer Boris Obergföll das Speerwerfen beim Rehlinger Pfingstsportfest interessiert verfolgen. Und vielleicht wackelt ja in diesem Jahr auch sein eigener Stadionrekord von 89,21 Metern, den er 1998 noch unter dem Nachnamen Henry aufgestellt hat.