120 Frauen kneippen in Homburg - Ein Tag zu Gast beim CJD

Wassergymnastik, Kneippanwendungen, gesundes Kochen mit regionalen Produkten, Entspannung mit Klangschalen, Zumba - niederschwellige Angebote, die zu einem gesunden Lebensstil beitragen und dabei helfen, Bewegung ohne große Anstrengung in den Alltag zu integrieren.

Ein Grund, weshalb die Kooperationen mit dem Landesverband Kneippbund sowie mit dem CJD für „Willkommen im Sport“ sehr bedeutend sind. Das Bundesprojekt hat sich zum Ziel gesetzt, Geflüchtete in Deutschland im Sinne einer Willkommenskultur an Sport- und Bewegungsangebote heranzuführen und wird vom DOSB in der Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedsorganisationen umgesetzt.

Insgesamt 120 Frauen und Kinder mit und ohne Migrationshintergrund reisten am 18. Juli aus dem ganzen Saarland nach Homburg, um auf dem vielseitigen Gelände des CJD gemeinsam neue Impulse für die weitere Arbeit und die Ausweitung des Projekts „Willkommen im Sport“ zu diskutieren. Das CJD ist dafür bekannt, Teilhabe am Leben und an der Gesellschaft zu ermöglichen. Dies geschieht beispielsweise durch die Ausbildung von Jugendlichen mit Lernbeeinträchtigungen, Schulen für asthmakranke oder hochbegabte junge Menschen, Integrationsberatung für jugendliche Migranten, Werkstätten für Menschen mit Behinderungserfahrungen oder Hilfen für gefährdete Jugendliche.

Gemeinsam mit den genannten Kooperationspartnern sollte den Frauen die Lebenseinstellung des Einklanges von Körper und Geist näher gebracht werden. Das Kümmern um den eigenen Körper und das eigene Wohlbefinden sind den nach Deutschland geflohenen Frauen oft fremd, die sich zumeist ausschließlich um ihre Familien kümmern und zwischen den damit verbundenen Pflichten selten Zeit für sich selbst finden. Um den Teilnehmerinnen die Zeit mit sich selbst zu ermöglichen, wurden die Kinder daher altersgerecht durch qualifizierte Betreuer beschäftigt.

Die erfahrenen Trainer des Kneippbundes sowie des CJD sorgten für einen reibungslosen Ablauf und eine entspannte Atmosphäre während des gesamten Tages. Die meisten Angebote, welche ausprobiert werden konnten, können von den Frauen jederzeit auch zuhause selbstständig durchgeführt werden. Dies ist wichtig, um das Erlernte zeitlich und räumlich flexibel regelmäßig in den Alltag zu übertragen.

Viel diskutierte Themen waren die Vereinbarkeit von Sport und Freizeit in und mit der eigenen Familie, die Bedeutung der eigenen Gesundheitsprävention, kulturelle Hindernisse (zum Beispiel Bekleidungsvorschriften), aber auch die vielen positiven Möglichkeiten, die der Vereinssport im Saarland bietet.

Für die zukünftige Entwicklung des Projekts muss die Frage gestellt werden, wie die Frauen durch „Willkommen im Sport“ weiter begleitet und beratet werden können, um mit geringstmöglichen Aufwand einen größtmöglichen Erfolg für beide Seiten zu garantieren.