1. Kampftag Karate-Bundesliga

Die große Gemeinschaft der saarländischen Karatekas fiebert in diesem Jahr gleich zwei sportlichen Höhepunkten entgegen.

Die große Gemeinschaft der saarländischen Karatekas fiebert in diesem Jahr gleich zwei sportlichen Höhepunkten entgegen: Zum einen wurde Karate, anlässlich der diesjährigen Olympische Sommerspiele in Tokio (24. Juli bis 29. August), offiziell in das olympische Programm aufgenommen. Zum anderen kehrt die Karate Bundesliga, nach einer 18-Jährigen Pause, wieder auf die nationale Sportbühne zurück. „Es gab damals Vereine, die ließen Kämpfer extra für einen Wettkampf einfliegen,“, so Stefan Louis, Präsident des Saarländischen Karate Verbandes (SKV) und zu dieser Zeit selbst noch aktiver Bundesligakämpfer bei Klarenthal, „irgendwann haben die Sponsoren nicht mehr mitgespielt und die Vereine mussten abmelden.“. So waren am Ende nicht mehr genug Vereine vertreten, um den Sportbetrieb durchführen zu können und die höchste deutsche Liga für Vereinsmannschaften fand schließlich 2002 ein wenig prunkvolles Ende.

Im neuen Jahrzehnt führt der Deutsche Karate Verband (DKV) nunmehr eine Auferstehung der Bundesliga für Damen- und Herrenmannschaften durch. Das Konzept kommt diesmal besser durchdacht daher: Es gibt nur eine Hin- und eine Rückrunde, den Abschluss bildet die Play-Off-Runde der besten Mannschaften, die dann den deutschen Mannschaftmeister ermitteln. Wenn die Hinrunde am Sonntag (8. März) in Hamburg offiziell beginnt, messen sich 10 Damenmannschaften und 12 Herrenmannschaften, aus ebenso vielen Bundesländern, im Kampf mit der leeren Hand (japanisch für Karate). Bei den Herrenmannschaften wird auch das Saarland vertreten sein: „Wir starten als Kampfgemeinschaft mit Kämpfern von St. Wendel, Saarwellingen, Heiligenwald und dem Saar 05,“, so Manfred Engel, 1. Vorsitzender des TV St. Wendel, „wir wollen dadurch das Erreichen der Play-Off-Runde im Premierenjahr sicherstellen.“

Das Kaiten Karate Team St. Wendel/Saarwellingen setzt sich am Auftaktkampftag an der Alster aus 5 Kämpfern, 2 Ersatzkämpfern und 2 jüngeren Nachwuchskämpfer zusammen. Tilo Becker, 1. Vorsitzender des Shotokan Saarwellingen, ergänzt: „Wir können mit einem kompletten Kader aus 9 Sportlern antreten, so dass wir entsprechend flexibel bei den Duellen agieren können.“ Und das Kaiten Karate Team hat alles aufgeboten, was im Saarland zu den Topathleten des Karate-Sport gehört. Aus St. Wendel sind dies Lukas Nagel (unter anderem Deutscher Vize-Meister, Deutscher Hochschulmeister), Ibrahim Acun (u.a. Team-Bronze bei Deutschen Meisterschaften), Ahmad Marawadi (u.a. Bronze bei Deutschen Meisterschaften) und Sascha Meier, der Medaillengarant bei „Deutschen“: Deutscher Meister im Team, Deutscher Vize-Meister, mehrfacher Bronzemedaillengewinner bei Deutschen Meisterschaften und Mitglied der EM-Teams in Paris und Warschau, um nur einige seiner Erfolge zu benennen. Aber auch die Erfolgsliste bei den Saarwellinger ist lang: Daniel Saar (u.a. Deutscher Meister, Deutscher Vize-Meister, EM-Teilnehmer in Baku (Azerbaijan) und Teilnehmer der Europäischen Hochschulmeisterschaften im April in Heidelberg), Lukas Groß (u.a. Deutscher Meister, Sieger bei internationalen Turnieren wie  Banzai Cup, Rhein Shiai Cup und Krokyama Cup, Mitglied des Bundeskader, EM-Teilnehmer im dänischen Aalborg) und Hamo Hamsoro (u.a. Bronze bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften). Jan Schmeer (Heiligenwald; u.a. Bronze bei der Deutschen Meisterschaft, Silber bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften) und Niklaas Quint (Saar 05; u.a. Silber – und Bronzemedaillengewinner bei Deutschen Meisterschaften, Silber bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften) ergänzen das Kaiten Karate Team St. Wendel/Saarwellingen in ihrem Bestreben, die Play-Off-Runde auf jeden Fall sicher zu erreichen. Und wer in seiner bisherigen sportlichen Laufbahn schon so viel Edelmetall um den Hals getragen hat, dem würde auch die Goldmedaille als 1. Deutscher Mannschaftmeister, nach 18 Jahren Abstinenz, sehr gutstehen.