Zweite Olympia-Chance für die deutschen Triathleten 2016

Die zweite Olympiaqualifikationschance 2016 steht für die deutschen Triathlon-Herren am 9. April in Gold Coast auf dem Programm. Bundestrainer Lorang: „Es geht darum, dass der berühmte Knoten platzt.“

In der australischen Küstenstadt kämpfen Gregor Buchholz (Wiesbaden), Steffen Justus (Saarbrücken) und Franz Löschke (Potsdam) parallel zu den Punkten in der Weltmeisterschafts-Wertung um ein Ticket für Rio de Janeiro. Voraussetzung dafür ist ein Platz unter den ersten Acht. Kein Qualifikationswettkampf ist Gold Coast für die deutschen Damen, die durch Rebecca Robisch (Saarbrücken), 2015 beste DTU-Starterin in der WM-Serie, vertreten sind.

Betreut wird das Quartett von Elite-Bundestrainer Dan Lorang, der nach dem verpatzten Saisonauftakt Anfang März in Abu Dhabi auf Leistungssteigerungen setzt. „Für die Männer geht es um einen Olympiastartplatz, aber bei dem sehr gut besetzten Rennen dürfte eine Platzierung unter den Top Acht schwierig werden“, setzt er aber auch auf realistische Erwartungen. „Es wird viel mehr darum gehen, dass der berühmte Knoten platzt und sich die Trainingsleistungen der Athleten auch in den Wettkampfergebnissen widerspiegeln. Gleiches gilt für Rebecca, die zwar in Australien nicht um einen Olympiastartplatz kämpft, aber sicherlich um Selbstvertrauen und Selbstbestätigung für die bevorstehende Qualifikation bei den Damen.“ Diese wird Mitte Mai in Yokohama (JAP) stattfinden, wo auch die Herren noch einmal Olympia-Tickets „buchen“ können.

Gregor Buchholz: „Schlechte Rennen machen einfach keinen Spaߓ

Vorbereitet sind alle vier DTU-Starter bestens, da sie schon seit Wochen in Australien weilen. Zudem konnten Buchholz, Justus und Robisch beim Weltcup-Rennen in Mooloolaba mit guten Leistungen ihre Enttäuschung aus Abu Dhabi etwas bekämpfen. „Reisestress, Anpassung an die klimatischen Bedingungen sowie auch Jetlag fallen weg und somit sollten die Ausgangsbedingungen entsprechend gut sein“, beschreibt Lorang die Ausgangssituation.

Zurückhaltend äußern sich die Athleten selbst. „Die Analyse hat gezeigt, dass die Leistung von Abu Dhabi nicht mit den Trainingsleistungen übereinstimmt“, sagt Gregor Buchholz. „So einfach ist das leider, und daher kann ich mir für eine bessere Übereinstimmung auch nur eines vornehmen: Schneller sein“, fügt er lakonisch hinzu. „Schlechte Rennen machen außerdem einfach keinen Spaß.“ In dieselbe Kerbe schlägt auch Rebecca Robisch. „Einfach machen, ist meine Devise. Ich habe gut trainiert in Australien und jetzt werden wir sehen, was am Samstag dabei rauskommt.“

Training mit dem Sportler des Jahres 2015 Jan Frodeno

Von einem „hoffentlich schönen Abschluss“ der Überseereise träumt der Erfahrenste aus dem DTU-Team, Steffen Justus, der gerne seine zweiten Olympischen Spiele nach London 2012 erleben würde. „Die Trainingsbedingungen in Australien waren prima und ich habe sie ordentlich genutzt“, berichtet er von den letzten Wochen, die er teilweise mit seinem alten Kumpel aus gemeinsamen Nationalmannschaftszeiten, Jan Frodeno, verbracht hat. „Nun bin ich gespannt, was der Wettkampf bringt.“ Triathlon- und Sportinteressierte, die dieses Interesse teilen, können die Rennen live per Internetstream auf triathlonlive.tv verfolgen. Startzeiten sind 01:30 Uhr (Damen) und 04:30 Uhr MESZ (Herren). Die Konkurrenz ist, wie vom Bundestrainer beschrieben, sehr stark. Bei den Damen steigt unter anderem Weltmeisterin Gwen Jorgensen (USA) in die WM-Serie ein, bei den Herren die britischen Brownlee-Brüder Alistair und Jonathan. Zudem werden die WM-Auftaktsieger von Abu Dhabi, Jodie Stimpson (GBR) und Mario Mola (ESP), mit von der Partie sein.