Volleyball: TV Bliesen erreicht Platz 7 bei DM

16 Teams gingen an den Start, die meisten von ihnen bilden den Nachwuchs von aktuellen Erst- und Zweitligisten, so dass die Ausgangsstellung wie immer klar war: Bliesen "gegen fast den Rest der Welt"; dennoch ließen sich die Jungs des TVB durch die sehr guten Resultate der vergangenen Jahre hinreißen, einen Platz unter den besten acht Teams erreichen zu wollen.

Und das, obwohl nur Mannschaftführer Moritz Reichert über Erfahrungen in der zweiten Liga verfügt. Samuel Iacopetta und Jerome Klauck sind Stammspieler des Verbandsligateams und mit Lukas Scholtes, Lukas Gross, Oliver Röhm, Lucas Maurer und Tim Haupert stehen weitere fünf Jungs im Aufgebot, die hauptsächlich in der Bezirksklasse aufschlagen. Zahlreiche gegnerische Spieler hingegen verfügen über die Wettkampferfahrung aus der 2. Bundesliga und der Regionalliga, so dass ein Platz unter den besten acht Teams Deutschlands als echte Herausforderung zu bezeichnen ist.

In der Gruppe befand man sich mit Angermüde, Leipzig und Eutin. Im ersten Spiel gegen Angermüde zeigte man sich sehr konzentriert. Nach einem kurzen Rückstand stabilisierte sich das Team und zog unwiderstehlich davon. Gute Aufschläge, eine konzentrierte Blockarbeit und effektive Angriffe ließen Angermüde, die immerhin während der Quali den Nachwuchs des amtierenden Deutschen Meisters aus Berlin ausgeschaltet hatten, nicht den Hauch einer Chance. Mit 25:18 und 25:13 setzte sich Bliesen zur eigenen Überraschung recht deutlich durch.

Mit viel Selbstbewusstsein ging man in das 2. Spiel gegen Leipzig. Dieses Spiel war eigentlich ein Spiegelbild der 1. Begegnung und wieder siegte Bliesen mit 25:12 und 25:23 klar, auch wenn man den Gegner Ende des 2. Satzes gefährlich nahe ran kommen ließ. In der Halle war ein kurzer Knall zu hören, denn durch die Ergebnisse der anderen Gruppenspiele war um 13.30 Uhr klar, dass dem TV Bliesen der Gruppensieg nicht mehr zu nehmen war und damit ein Platz unter den besten 8 Teams erreicht war. Die treue Fangruppe der anwesenden Eltern, welche die Jungs bei allen zurückliegenden Meisterschaften treu unterstützte und in schwierigen Phasen immer wieder nach vorne peitschte, war kaum zu halten. Das Gruppenspiel gegen Eutin wurde mit 25:14 und 25:18 ebenfalls sicher gewonnen.

Damit ging es am zweiten Turniertag im ersten Spiel gegen Moers um eine Medaille, denn der Sieger des Viertelfinales hatte auf jeden Fall Platz 3 sicher. Bliesen erwischte den besseren Start und zog gleich davon. Mit 25:21 führte man 1:0, aber es war klar, dass Moers sich nicht einfach geschlagen geben wollte. Der Gegner drehte auf und die Bliesener Jungs verloren Angesichts der Medaillenaussicht ein wenig von ihrer "Lockerheit". Moers bestimmte das Spielgeschehen und auch wenn man auf Augenhöhe agierte, machte Moers die wichtigen Punkte. Nach dem 21:25 stand es 1:1. Der dritte Satz wogte hin und her, die Nordsaarländer setzten sich leicht ab (8:5), aber als man den Gegner schon fast bezwungen hatte, leistete man sich 3 individuelle Leichtigkeitsfehler, die auf diesen Niveau gnadenlos gestraft werden. Einen Danke Ball zum Gegner gepritscht, eine schlechte Annahme des Gegners durch einen eigenen Netzkontakt egalisiert und einen Aufschlag ins Aus geschlagen, wenn der verunsicherte Gegner seine Annahmeformation umstellt, brachten die Wende in dieses Spiel. Statt drei einfache eigene Punkte für sich gab es drei Punkte für Moers, womit man die Jungs auf der anderen Netzseite zum Leidwesen von Trainer Gerd Rauch und CoTrainer Matthias Pons wieder voll ins Spiel brachte. Die nahmen die Einladung dankbar an und gewannen den entscheidenden Satz mit 15:12.

Die Träume von einer Medaille waren geplatzt, die Köpfe hingen sehr tief und nun es ging in den weiteren beiden ausstehenden Spielen um die Plätze 5-8. Die Tatsache, dass man das selbst gesteckte Ziel schon erreichte hatte und eigentlich einen tollen Erfolg sicher hatte, konnte nicht wirklich trösten und im Spiel gegen den VBC Tecklenburger Land zeigte man eine erschreckend schwache und unmotivierte Einstellung. Zu tief schien die Enttäuschung zu sitzen und alle guten Worte halfen nicht. Nach dem ersten Satz war dann Schluss mit lustig und Ende mit guten Worten. Die Ansprache des Trainerduos wurde deutlich intensiver und sehr klar. Anscheinend waren die Bliesener Jungs nun ein wenig wachgerüttelt und bei der Ehre gepackt, denn nach dem 12:25 konnte man den 2. Satz zwar nicht gewinnen, beim 22:25 zeigte man aber zumindest wieder ein wenig Leben. Nach dieser Niederlage stand man im Spiel um Platz 7 und 8. Dort traf der TV Bliesen auf den Gruppengegner Angermünde. Beide Teams hatten nicht mehr den Esprit des ersten Tages, aber Bliesen rappelte sich schneller hoch und gewann mit 25:14 und 25:21 wieder sicher.

Sicherlich kann man ein wenig Enttäuschung über die verpasste Chance im Spiel gegen Moers nicht verbergen, aber Platz 7 bei der U 18 DM ist für den TV Bliesen ein sehr gutes Ergebnis. In wenigen Wochen starten die Jungs noch mit der Landesauswahl bei den Deutschen Meisterschaften der Auswahlteams und wer weiß, vielleicht hilft die bittere und schmerzhafte Erfahrung der DM doch ein wenig, denn nun hat hoffentlich auch der letzte Spieler verstanden, dass auf den hohen Niveau bei einer DM nicht die hart ins Feld geschlagenen Bälle das Spiel entscheiden, sondern die (dummen) einfachen Eigenfehler, die eine wirklich gute  Mannschaft in wichtigen Phasen eben nicht macht. Hut ab vor der sehr guten Leistung der Bliesener U18 Mannschaft bei der DM, die wieder einmal die Farben des Saarländischen Volleyballverbandes würdig vertreten hat.