Vollendet veredelter Badminton-Genuss

Die Meldefrist ist abgelaufen: Bitburger Open, 28. Oktober bis 02. November 2014, glänzen mit erlesenem Teilnehmerfeld.

Das Publikum ist in blaues Scheinwerferlicht getaucht. Das Spielfeld erstrahlt dagegen in hellem Weiß. Rhythmisches Klatschen erfüllt die Halle. Die beiden Badminton-Profis auf dem Court liefern sich einen erbitterten Schlagabtausch. In einer irren Geschwindigkeit hageln die weißgefiederten Bälle nur so von der einen auf die andere Seite. Zu sehen ist dies vom 28. Oktober bis 2. November 2014 bei den 27. Bitburger Badminton Open. Aus aller Herren Länder kommen die Stars dieses Sports wieder in die Saarbrücker Saarlandhalle, um beim mit 120.000 US-Dollar dotierten Grand-Prix Gold Turnier ihr Können zu beweisen.

Die Traditionsveranstaltung ist auch für die deutschen Spieler eine gute Möglichkeit, sich mit der internationalen Konkurrenz zu messen. Und sie haben ein großes Plus: den Heimvorteil! Wie bedeutend dieser Bonus ist, stellten im vergangenen Jahr Michael Fuchs vom 1. BC Bischmisheim und Birgit Michels vom 1. BC Beuel unter Beweis. Sie rissen sich den Mixed-Titel unter den Nagel. Und natürlich versuchen sie jetzt, diesen zu verteidigen. Doch für das derzeit auf dem siebten Weltranglistenplatz stehende Gespann wird es leider auch die letzte Chance sein. Denn Birgit Michels kündigte an, sich in Kürze vom Leistungssport zu verabschieden. Wann genau, ist noch offen. Aber so wie dieses Duo Ende August seine letzte Weltmeisterschaft im dänischen Kopenhagen spielte, so wird die 27. Auflage der Bitburger Open wohl auch hier ein Endpunkt sein. „Für die Zuschauer in Saarbrücken heißt das: Noch einmal Birgit schauen, noch einmal Deutschlands beste Doppel-Spielerin anfeuern“, sagt Turnierdirektor Frank Liedke.

Die Weltmeisterin gibt sich die Ehre

Dieser Wettkampf auf dem heimischen Parkett ist für alle deutschen Spitzenspieler ein Pflichttermin, den keiner verpassen möchte. Dabei ist der Weg zu den vorderen Platzierungen in diesem Jahr besonders steinig. „Wir haben ein sehr erlesenes Teilnehmerfeld“, weiß Liedke und ergänzt: „Alleine aus Indonesien gingen 24 und aus Malaysia 26 Spieler-Meldungen ein.“ Neben Athleten dieser beiden großen Badminton-Nationen darf sich das Publikum aber auch auf die amtierende Welt- und Europameisterin im Einzel freuen. Als frischgebackene Sensationssiegerin von Kopenhagen hat Carolina Marin aus Spanien ihr Kommen angekündigt. Weiterhin dabei ist Viktor Axelsen, der bei seiner Heim-WM Bronze gewann. Auch seine Landsleute Carsten Mogensen und Mathias Boe schlagen wieder in der Saarlandhalle auf. Das Spitzen-Doppel steht derzeit in der Welt auf Platz drei und konnte sich schon dreimal in die Siegerliste des Turniers eintragen.

Auch der Titelträger der beiden vergangenen Jahre im Einzel ist wieder mit von der Partie. Der Taiwanese Tien Chen Chou war daran schuld, dass sich Marc Zwiebler im Vorjahr mit dem zweiten Platz anfreunden musste. Deutschlands bester Einzelspieler vom 1. BC Bischmisheim wird aber wieder alles versuchen, um sich beim Saarbrücker Turnier endlich den Titel zu sichern. Und für den auf dem Weltranglistenplatz 13 stehenden Tien Chen Chou geht es darum, den dritten Sieg in Folge unter Dach und Fach zu bringen. Vertreten sind weiterhin die amtierenden Europameister im Herrendoppel, Vladimir Ivanov und Ivan Sozonov. Zudem steht das Mixed Chris und Gabrielle Adcock in der Favoritenliste ganz weit oben, schließlich belegt das Ehepaar aus England in der Welt derzeit den fünften Platz.

Heute die Stars von morgen sehen

Doch bei alledem, ist nicht zu vergessen: Die Badminton-Großmacht China hat insgesamt 26 Akteure gemeldet. Das Team besteht aus einer Kombination von arrivierten Spielern wie dem Weltranglisten-11. Houwei Tian oder der Bitburger Open Siegerin von 2010 Xin Liu – aber auch aus einigen Jungspunden. Und die haben es faustdick hinter den Ohren. Gui Pu Lin wurde im April dieses Jahres Juniorenweltmeister und seinen Finalgegner Yupi Shi bringt er gleich mit ins Saarland. Gemeldet haben auch Liu Yuchen und Li Junhui, die U19-Weltmeister im Herrendoppel von 2013. „Diese jungen Athleten gelten in ihrem Land als Badminton-Hoffnungen schlechthin. Und diese Rohdiamanten können auch in Saarbrücken schon sehr weit kommen.

Der chinesische Verband schickt keinen seiner Spieler um die Welt, wenn er nicht auch Erfolgschancen hätte. Hier heißt es genau hinsehen, denn da bekommt man die Stars von morgen präsentiert“, weiß Frank Liedke. Auch ein Blick in die Historie unterstreicht dies. Bestes Beispiel: Der Weltmeister von Kopenhagen, Chen Long. Der Chinese holte sich 2009 den Juniorenweltmeistertitel. Ein Jahr später gewann er die Bitburger Open. In Saarbrücken sind also nicht nur aktuelle Top-Spieler zu bestaunen, sondern auch Talente, die später in aller Munde sind.

Spiel, Satz und … Party!

Bei dem Turnier wird neben dem sportlichen Geschehen immer auch ein vielfältiges Rahmenprogramm geboten. Legendär ist die Players-Party. Am Samstag vor den Finalspielen geht traditionell die Post ab. Am 1. November 2014 wird bei der Players‘Night für rund 1.000 geladene Gäste wieder der rote Teppich ausgrollt. In der Saarbrücker Congresshalle steigt auch in diesem Jahr das Kombinations-Event aus Live-Musik, Club-Lounge und den verschiedensten kulinarischen Leckereien. Schnäppchenjäger werden sicher im Foyer der Saarlandhalle fündig. Dort stellen verschiedene Sportartikelhersteller bei einer Verkaufsmesse ihre neusten Produkte vor. Ein Besuch bei den Bitburger Open lohnt also in vielerlei Hinsicht.