Tennis: Milan Welte Deutscher Meister der Altersklasse U14

Vom 26. bis 30. Mai fanden in Ludwigshafen die Deutschen Jugendmeisterschaften der Altersklassen U13, U14 und U16 statt. Der 13-jährige Milan Welte (TV Hülzweiler) holte in seiner Altersklasse den Titel.

Milan Welte vom TV Hülzweiler ist Deutscher Meister in der Altersklasse U14. Foto: spektrum.

Es ist 12.54 Uhr am 30. Mai, ein ganz besonderer Moment für Milan Welte aus Hülzweiler. Gerade hat er sein fünftes Spiel im Turnier um die Deutsche Jugendmeisterschaft im Tennis gewonnen. Er steht auf dem Platz, lächelt, macht aber den Eindruck, als könnte er im Moment noch nicht begreifen, was da passiert ist. Kurz zuvor schllug er Filip Krolo mit 7:5, 6:3 und sichert sich den Titel. Die Anspannung löst sich etwas, als sein Vater, Kadertrainer Carsten Marko und die STB-Vizepräsidentin Daniela Ferring zur Gratulation auf den Platz kommen. „Hurra, wir sind Deutscher Meister!“. Das gab es schon lange nicht mehr, einige sehr gute Plätze mit an der Spitze in den letzten Jahren, einen Meistertitel im Doppel, aber einen Einzeltitel gab es zum letzten Mal im Jahr 2009. Stolz sitzt der Vater nach dem Spiel in der Runde: „Ja, ich habe es erwartet, ich habe die Entwicklung in der letzten Zeit genau verfolgt, da kam es eigentlich nicht überraschend für mich“, resümiert Gerd Welte über die Leistung seines Sohnes. Milan dagegen analysiert sein Spiel ganz realistisch: „Ich habe schnell 3:0 geführt, dann bin ich ganz nervös geworden. Nach einiger Zeit hat sich das dann gelegt und dann hat es auch ganz gut geklappt. Das Finale war das Spiel, bei dem ich am meisten kämpfen musste. Die Gegner in den Spielen zuvor haben schneller gespielt, das kam meinem Spiel zu Gute, die haben aber auch wesentlich mehr Fehler gemacht. Im Halbfinale hatte ich zwar einen Topfavoriten als Gegner, der die letzten beiden Jahre die Deutsche Meisterschaft gewonnen hatte. Ich habe aber jetzt 6:3, 6:1 gewonnen und dabei richtig gut gespielt, mein bestes Tennis gezeigt.“ 

Milan wird in einigen Wochen 14 Jahre alt, er besucht das Gymnasium am Stadtgarten in Saarlouis und will dort sein Abitur machen. Trotz der hohen Belastung im Sport schafft er die Balance zur Schule hervorragend, worauf seine Mutter auch ein besonderes Augenmerk legt. Er steht täglich auf dem Tennisplatz, entweder zum Training oder zu Turnier- oder Medenspielen. Zwei Stunden Training am Tag, dazu zwei- bis dreimal Konditionseinheiten in der Woche, das ist schon ein strammes Programm, was aber letztendlich im Leistungssport notwendig ist und sich auch, wie man bei Milan sieht, auszahlt, wenn es mit Talent in Einklang gebracht wird.

Trotz allem Erfolg bleibt Milan aber in der Realität. „Ich möchte schon gerne Profi werden, aber zuerst kommt der Schulabschluss, dann habe ist wenigstens eine Grundlage, wenn es im Profisport nicht klappt“. So sitzen die Jungs nach dem Finale im Ludwigshafener Tennisclub an einem Tisch zusammen, scherzen freundschaftlich miteinander und warten auf die Siegerehrung. Daniela Ferring, Vizepräsidentin im Saarländischen Tennisbund (STB) und dort für den Jugendsport verantwortlich, sitzt stolz in der Runde. „Der Saarländische Tennisbund ist mächtig stolz. Unsere Jugendarbeit trägt Früchte. Ich war in der Woche schon hier, habe die Spiele gesehen, war auch von Milan direkt überzeugt, dass er hier bei der Deutschen Meisterschaft auf einem guten Weg ist. Mental war er im Kopf souverän, so wie ich ihn eingeschätzt habe. Unser Glückwunsch geht an den Spieler, an die ganze Mannschaft, die Eltern, auch an den Opa Seppl, an alle die ihn unterstützen, auch an unser Trainerteam, vor allem an Jürgen Lässig, der heute mit der Deutschen Meisterschaft und dem gleichzeitigen Sieg von Kathi Hobgarski in Brüssel einen tollen Tag hat."