Multifunktionssporthalle mit Bauherrenpreis 2014 ausgezeichnet

Nur alle vier Jahre wird der Bauherren-Preis der Architektenkammer des Saarlandes verliehen. In diesem Jahr befand sich unter den 57 eingereichten Projekten auch die Multifunktionssporthalle.

Foto: AKS/Iris Maurer

In diesem Jahr befand sich unter den 57 eingereichten Projekten auch die Multifunktionssporthalle mit ihrem Bauherren, dem Landessportverband für das Saarland (LSVS). Vor genau drei Jahren wurde die neue Halle auf dem Gelände an der Sportschule am Stadtwald fertig gestellt. Nun wurde der Bau und die gelungene Zusammenarbeit zwischen Bauherren und Architekten gewürdigt.

Im Rahmen der Verleihung des Bauherren-Preises 2014, die im „Großen Sendesaal“ des Saarländischen Rundfunks auf dem Saarbrücker Halberg stattfand, wurde das Gebäude in der Kategorie Sport- und Bildungsbauten ausgezeichnet. Damit gehört die Multifunktionshalle zu den elf Preisträgern. Es ist bereits der zweite Architekturpreis, mit dem das Gebäude am Olympiastützpunkt ausgezeichnet wurde.

Die Jury bestand aus Fachleuten, also Architekten, Journalisten sowie Architekturkritikern. Sie versammelten sich aus ganz Deutschland, Lothringen und aus Luxemburg im Saarland und bewerteten die Bauten nach zeitgemäßen Kriterien. Dabei geht es nicht nur um Schönheit, sondern auch um Nachhaltigkeit, Nützlichkeit, Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit, Technologien, verwendete Materialien und viele weitere Aspekte.

„Der Architekt muss sich mit den Wünschen und Vorstellungen des Bauherren vertraut machen, um sie richtig umsetzen zu können“, fügte der Vorsitzende der Jury, Jos Dell, hinzu. Er ist Präsident der Architekten- und Ingenieurkammer von Luxemburg und ist mit hohen Ansprüchen ins Saarland gereist. „Wir hatten unter den eingereichten Projekten einige von hoher Qualität dabei, andere wiederum waren dafür unter dem Durchschnitt“, bemerkte er kritisch.

Umso mehr wert dürfte die Auszeichnung für die Multifunktionssporthalle sein, die zusammen mit der Scholl Architekten Partnerschaft, Scholl, Balbach und Walker, umgesetzt wurde. Deren Ziel des Gebäudekonzeptes war die Symbiose aus Funktionalität, Ästhetik und architektonischer Eigenwertigkeit. Das Konzept ist aus den regionalen Gegebenheiten und aus dem Gedanken an die Optimierung der Trainings- und Wettkampfbedingungen sowie des Sporterlebnisses der Zuschauer entwickelt worden. Die Introvertiertheit der Hülle einerseits unterstütze die Konzentration bei der Sportausübung, die Transparenz der Zuschauer- und Unterrichtsbereiche andererseits stelle die Verbindung mit dem Umfeld der Sportschule her, heißt es vom Scholl Architektenbüro mit Sitz in Stuttgart.

So nahmen sie und Bauherren des LSVS, in Person von Präsident Gerd Meyer und Hauptgeschäftsführer Paul Hans, gemeinsam den Preis von Jos Dell, Jürgen Lennartz, dem Staatssekretär und Chef der Staatskanzlei des Saarlandes und von Barbara Ettinger-Brinckmann, der Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, entgegen.

„Diese Halle schließt das tolle architektonische Ensemble an der Sportschule ab. Sie besticht durch die Kombination von Schönheit und ihrer hohen Funktionalität“, ist Gerd Meyer, der Präsident des LSVS, stolz. „Ohne Bauherren sind die Architekten nichts. Sie sind praktisch Komplizen für Ideen und Visionen“, beschreibt Ettinger-Brinckmann, die gelungene Zusammenarbeit von der Idee bis zur Fertigstellung. „Die Multifunktionshalle dient als Schule für sportbegeisterte Schüler der Eliteschule des Sports, Gymnasium am Rotenbühl, als auch für Spitzensportler, wie die Tischtennis-Herren des 1. FC Saarbrücken. Außerdem finden hier Kongresse statt, wie in diesem Jahr der 1. LSVS-Vereinskongress. Auch die Wahl zum Saarsportler des Jahres sowie der Neujahrsempfang der Ministerpräsidentin wurden in der Multifunktionshalle durchgeführt“, erläutert Meyer die Vielschichtigkeit des Gebäudes.

Das Saarland besticht zwar durch die im bundesweiten Vergleich höchste Eigenheimdichte, doch steckt auch noch viel Entwicklungspotenzial in den einzelnen Gebäuden. So geht die Multifunktionshalle mit gutem Beispiel voran und bereichert die gesamte Anlage am Olympiastützpunkt.