Mit Spaß und ohne Leistungsdruck

Die Ballsportgruppe des ATV Dudweiler wird durch „Integration durch Sport“ unterstützt. Im Sommer soll es ein großes Fest inklusive interkulturellen Sportlerehrungen geben.

Den ATV Dudweiler gibt es seit nunmehr über 125 Jahren. Über 700 Mitglieder nehmen das Sportangebot des Vereins in Anspruch. Ob Judo, Karate oder Kendo, Volleyball oder Handball, Fußballtennis oder Fitness, für jeden ist das passende Angebot dabei. Und seit März 2016 ist der ATVD auch Stützpunktverein im Programm Integration durch Sport beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Bereits seit 2012 besteht eine integrative Sportgruppe, die sich vor allem an Flüchtlinge und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund, aber auch an Vereinsmitglieder richtet. Montags wird gemeinsam trainiert. Dieses Projekt soll Interessierten ermöglichen, ohne Leistungsdruck Spaß am Sport zu haben.

„Der ATV Dudweiler ist ein traditioneller Verein“, erzählt Andrea Becker, Vorstandsmitglied und zuständig für die Pressearbeit. „Und wie viele traditionellen Vereine stand der ATV irgendwann vor dem Problem, wo man den Nachwuchs herbekommen sollte.“ Die Verbindung zu „Miteinander leben lernen“, dem Verein zur Förderung gemeinsamen Lebens und Lernens behinderter und nichtbehinderter Menschen, in dem Becker tätig ist, lag entsprechend nahe. Gemeinsame Projekte und Angebote stützen die Leistungen des Vereins.

Die integrative Sportgruppe kam eher durch Zufall zustande. Becker: „Bei früheren Festivitäten wurde immer wieder ein bisschen Fußball gespielt. Auch die Menschen aus dem nahen Flüchtlingsheim haben sich angeschlossen. Daraus wurde dann eine Hobbymannschaft, die mittlerweile als Ballsportgruppe von Integration durch Sport gefördert wird.“ ATVD-Übungsleiter Klaus Mang ergänzt: „Wir haben festgestellt, dass uns der Fußball verbindet. Mittlerweile sind wir in der Montagsgruppe zwischen 20 und 30 Leuten, die drei bis vier Stunden gemeinsam spielen, Krafttraining machen und ähnliches.“ Auch Teilnahmen an Veranstaltungen werden wahrgenommen, so zum Beispiel an einem Fußballturnier in St. Arnual oder an einem Fest in Dudweiler, bei dem es ein Turnier mit einem „menschlichen Tischkicker“ gab. „Es soll Spaß machen und keinen Leistungsdruck erzeugen“, so Mang.

Der Lohn für die Mühen: Die Flüchtlinge öffnen sich immer mehr und fassen Vertrauen zu den Vereinsmitgliedern. „Mittlerweile kommen viele auch mit Alltagsproblemen zu uns“, erzählt Mang nicht ohne Stolz. „Wir helfen zum Beispiel bei der Suche nach einem Job oder einer Ausbildungsstelle.“ Ein besonderes Projekt steht in diesem Sommer an: Die Flüchtlinge sollen auf den Dudweiler Stadtlauf vorbereitet werden. „Das wird bestimmt eine tolle Sache“, freut sich Becker. „Wir machen ein interkulturelles Fest daraus.“

Text: Tina Klinkner