Licht und Schatten für die deutschen Lokalmatadoren

Am zweiten Turniertag wurden bei den 25. Bitburger Badminton Open am Mittwoch, 31. November 2012, die erste Runde im Dameneinzel, Damen- und Herrendoppel sowie der zweite Durchgang im Herreneinzel ausgetragen. Während im Herreneinzel Marc Zwiebler und Lukas Schmidt gewannen, unterlagen Dieter Domke und Marcel Reuter.

Bei dem mit 120.000 US-Dollar dotierten Grand-Prix Gold Turnier in der Saarbrücker Saarlandhalle sahen die Zuschauer auf den vier Spielfeldern packende Begegnungen – doch große Überraschungen bleiben weitestgehend aus. Die Favoriten wurden ihrer Rolle gerecht. So trennt sich peu à peu die Spreu vom Weizen. Das Jubiläumsturnier wurde am Mittwochmorgen mit den Partien im Dameneinzel eröffnet. Gleich um 9 Uhr startete die zweimalige Vize-Europameisterin Juliane Schenk in die Hauptrunde. Mit ihrer Gegnerin Kaja Stankovic hatte die an Position eins gesetzte Schenk keine Mühen. Mit 21:14 und 21:11 kegelte die Weltranglistenfünfte die Slowenin aus dem Turnier – auf sie wartet nun Sabine Devooght aus Belgien. Ebenfalls eine Runde weiter ist Olga Konon, die sich nach ihrer langen Verletzungspause gegen die Engländerin Elizabeth Cann mit 21:9, 21:16 durchsetzte. Die Spielerin vom 1. BC Bischmisheim trifft morgen auf die Neuseeländerin Michelle Chan Ky. Den Sprung in die nächste Runde absolvierte weiterhin die an Position sieben geführte Karin Schnaase, die nun gegen die Bulgarin Dimitria Popstoikova antreten muss. Ebenfalls weiter sind Annika Hornbach und Fabienne Deprez, die sich jeweils in deutsch-deutschen Duellen behaupteten.

Im Herrendoppel profitierten Andreas Heinz und Max Schwenger von der Absage der an Position eins gesetzten Dänen Mathias Boe und Carsten Mogensen. Auch das Duo Fabian Holzer und Raphael Beck bleibt weiter im Rennen. Einen Favoritensturz hätte es beinahe in der Begegnung der an Position vier gesetzten Michael Fuchs und Oliver Roth gegen Jacco Arends und Jelle Maas aus den Niederlanden gegeben. Nach einem 15:21, 21:14 aus Sicht der Deutschen stand die Partie im dritten Satz auf Messers Schneide. Die Spieler aus dem Nachbarland lagen vom 3:3 bis zum 19:19 immer in Führung – teilweise mit bis zu vier Zählern. Mit 18:15 lagen die Niederländer vorne, doch am Ende sollten sich die Athleten des Deutschen Badminton Verbands (DBV)  den Satz mit 21:19 sichern. „Ich habe eine solche enge Partie erwartet – die Jungs liegen uns einfach nicht. Das war am Ende ein offener Schlagabtausch, aber manchmal braucht man auch dieses Quäntchen Glück. Jetzt wartet das nächste schwere Match auf uns“, sagt Michael Fuchs. Die beiden treffen nun auf die Engländer Chris Langridge und Peter Milles, die für das Turnier-Aus von Peter Käsbauer und Josche Zurwonne verantwortlich waren. Problemlos hingegen war das Weiterkommen für Ingo Kindervater und Johannes Schöttler. Sie fertigten Gennadiy Natarov und Artem Pochtarev aus der Ukraine mit 21:11, 21:14 ab. Die Deutschen stoßen nun auf die Briten Marcus Ellis und Paul van Rietvelde. Für insgesamt acht deutsche Herrendoppel war die erste Runde Endstation.

Im Damendoppel gingen insgesamt 14 deutsche Paare oder Kombinationen mit deutschen Spielerinnen ins Rennen – am Ende standen sechs in der nächsten Runde. Einzelspezialistin Juliane Schenk schaffte es an der Seite der Niederländerin Lotte Jonathans. Ebenso Isabel Herttrich und Carla Nelte, Alina Hammes mit ihrer walisischen Partnerin Carissa Turner, Kira Kattenbeck und Inken Wienefeld, Eva Janssens und Julia Kunkel sowie das neu zusammengestellt Damendoppel Birgit Michels und Johanna Goliszewski. Letztere schickten die auf Rang vier geführten Niederländerinnen Selena Piek und Iris Tabling mit 21:18, 21:15 nach Hause. Dazu meinte DBV-Sportdirektor Martin Kranitz: „Das war heute eine Top-Leistung. Wir sind sehr froh, dass es schon so früh so gut mit den beiden funktioniert. Die Gegnerinnen heute waren ein echter Prüfstein.“ Im Damendoppel gab es die einzige Überraschung des Tages: Die an Position drei gesetzten Vorjahresfinalistinnen Emelie Lennartsson und Emma Wengberg sind raus. Die Schwedinnen unterlagen mit 15:21, 21:16 und 7:21 gegen Rong Wang und Zhibo Zhang aus Macao.

Schon um den Einzug ins Achtelfinale ging es im Herreneinzel. Im Lager der deutschen Spitzenspieler gab es dort ein paar bittere Pillen zu schlucken. Für Yoga Pratma war am Mittwoch nichts zu ernten, gegen den Singapurer Andre Kurniawan Tedjono verlor er den ersten Satz mit 17:21 und musste dann beim Stand von 4:14 aufgeben. Auch Lokalmatador Marcel Reuter flog gegen Pakkawat Vilailak aus Thailand mit 13:21, 25:23 und 17:21 aus dem Turnier. „Ich habe zu viele leichte Fehler gemacht und konnte den Thailänder nie richtig unter Druck setzten. Im zweiten Satz vergab er fünf Satzbälle, da kam ich gut ran und luchste ihm das Ding noch ab. Aber im dritten konnte ich dann nicht mehr viel zulegen. Das ist alles sehr ärgerlich“, erklärte der Spieler des 1. BC Bischmisheim. Mannschaftskollege Dieter Domke war auch mächtig enttäuscht:  Er zog mit 18:21 und 12:21 den Kürzeren gegen den an Position drei gesetzten Rajiv Ouseph aus England. „Ich bin echt angefressen. Wenn ich fit gewesen wäre, hätte ich bei diesem Turnier echt was reißen können. Ich war zuvor richtig gut drauf. Aber durch das mangelnde Training und dieses Kilometer schrubben auf der Autobahn habe ich dann im zweiten Satz gemerkt, wie mir die Kräfte schwinden“, spielt Domke auf seinen derzeit andauernden Bundeswehr-Lehrgang in Hannover an, der ihm keine Gelegenheit gibt, einen Schläger in die Hand zu bekommen. Ein weiterer Spieler des saarländischen Bundesligisten aus Bischmisheim lieferte abends aber ein wahres Husarenstück ab. Lukas Schmidt kämpfte in einem regelrechten Krimi Iskandar Zulkarnain Zainuddin aus Malaysia mit 16:21, 21:11 und 21:16 nieder. „Ich habe gewusst, dass ich ihn heute knacken kann. Ich genieße es richtig, hier vor heimischen Publikum bei den Bitburger Open zu spielen“, erzählt der 24-Jährige. In der nächsten Runde wartet nun der an Position sechs gelistete Mohamad Arif Abdul Latif – ebenfalls aus Malaysia. Am Ende des Tages betrat gegen 20.15 Uhr Marc Zwiebler das Parkett. Der amtierende Europameister hatte sich mit Kestutis Navickas auseinanderzusetzen. Dies gelang ihm mit Bravour – 21:11 im ersten Satz und im zweiten gab Navickas beim Stand von 11:5 gegen ihn auf. „Ich bin leicht angeschlagen und wollte dann nichts riskieren“, meinte der Litauer. Beide Spieler kennen sich bestens, trainierte  Navickas doch lange am Olympiastützpunkt in Saarbrücken. „Das war heute ein schwieriges Spiel. Kestutis ist ein Risiko-Spieler. Bei ihm es oft nur hopp oder top. Die Liste der richtig guten Spieler, gegen die er gewonnen hat, ist lang. Die Liste gegen eher schlechtere, gegen die er verloren hat, ist aber genauso lang. Aber so ist es für mich heute gut gelaufen“, sagte Deutschlands bester Herreneinzelspieler, der nun auf Misbun Ramdan Mohmed Misbun aus Malaysia trifft. Auch Sebastian Schöttler hat die nächste Runde erreicht. In seinem Dreisatz-Match triumphierte er mit 21:16, 17:21, 21:13 über den Österreicher Michael Lahnsteiner. Nun geht es gegen den Ex-Bischmisheimer Ville Lang aus Finnland.

Am Donnerstag greifen dann die Mixed-Paarungen zum ersten Mal ins Geschehen ein – sie tragen direkt die erste und die zweite Runde aus. Weiterhin stehen auch alle anderen Disziplinen auf dem Spielplan: Im Herren- und Damen-Doppel sowie im Dameneinzel wird die zweite Runde ausgespielt. Bei den Herren geht es im Einzel in den dritten Durchgang. In allen Spielen geht es morgen um den Einzug ins Viertelfinale. Los geht es ab 9 Uhr.

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