Leistungsschau der Sportwissenschaft

Der Landessportverband für das Saarland hat am Mittwochabend, 18. April 2012, den Hermann-Neuberger-Wissenschaftspreis 2011 an fünf Preisträger verliehen. Der Preis, dotiert mit 6000 Euro, wurde im Rahmen einer Festveranstaltung überreicht. Alle Preisträger erhielten ihre Auszeichnungen mit Glückwünschen von LSVS-Präsident Gerd Meyer und den Ehrengästen.

Der Sonderpreis wurde an PD Dr. Michael Fröhlich für seine Habilitationsarbeit zum Thema „Ökonomische Überlegungen zum sportlichen Training unter besonderer Berücksichtigung der Krafttrainingsforschung“ verliehen.  Der erste Preis in der Kategorie  Dissertation wurde Dr. Jan Haut überreicht. Thema seiner Arbeit: “Soziale Ungleichheit in Sportverhalten und kulturellem Geschmack“. Der Preis ist mit jeweils 1500 Euro dotiert.

LSVS-Präsident Gerd Meyer würdigte die Arbeiten der Preisträger und sieht „eine noch engere und intensivere Partnerschaft zwischen Sport und Wissenschaft“. Der Landessportverband unterstütze die Arbeit der Sportwissenschaft und Sportmedizin im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte, deren Bearbeitung dem organisierten Sport Hilfe bei seiner täglichen Arbeit verspreche.

Schon seit Jahren würden Gesundheitsuntersuchungen und Leistungsdiagnostiken der Kaderathleten am Olympiastützpunkt an der Hermann-Neuberger-Sportschule routinemäßig durchgeführt, darüber hinaus aber auch Untersuchungen zur Leistungsfähigkeit und Fitness unserer Schuljugend, zum Krafttraining und zur Struktur unserer Organisation. Deshalb seien sowohl das Institut für Sport- und Präventivmedizin sowie das Sportwissenschaftliche Institut „ein Glücksfall für den Saarsport.“

Die Sportwissenschafter könnten ihr Erkenntnisse gerade bei solchen Veranstaltungen wie dem Wissenschaftspreis quasi als Leuchtturmsignal senden, sagte der Chef der Staatskanzlei, Andreas Storm.

Gleich drei Preise, jeweils dotiert mit 1000 Euro, wurden in der Kategorie Diplom- und Staatsexamensarbeiten vergeben, an Monika Frenger für ihre Staatsexamensarbeit: „Einkommenschancen durch Teilnahme an Sportveranstaltungen in verschiedenen Olympischen Sportarten – eine empirische Untersuchung“ - Sascha Schwindling für seine Diplomarbeit: „Die Validität von Fatmax“ und den Badmintonsportler (BC Bischmisheim) Michael Fuchs für seine Diplomarbeit „Evaluation eines badmintonspezifischen Ausdauertests“ – Michael Fuchs konnte seine Auszeichnung nicht entgegennehmen: Er spielt derzeit bei den Individual-Europameisterschaften im schwedischen Karlskrona um Weltranglistenpunkte zur Qualifikation für Olympia. Vier Preisträger stellten jeweils in Kurzvorträgen ihre Arbeiten vor.

Universitätsprofessor Dr. Stefan Panzer beleuchtete in seinem Vortrag die Möglichkeiten der „Trainingswissenschaft zwischen Anwendungs- und Grundlagenforschung“.

Die Gutachter, die Universitätsprofessoren Dr. Georg Wydra, Dr. Eike Emrich und Dr. Wilfried Kindermann lobten insbesondere die Originalität der insgesamt neun eingereichten Arbeiten, die eine „beeindruckende Leistungsschau der Sportwissenschaft“ darstellten. Wydra: „Die Arbeiten aus unterschiedlichen Disziplinen der Sportwissenschaft waren thematisch, theoretisch und methodisch höchst vielfältig.“

Für die gelungene musikalische Umrahmung des Festaktes sorgte die Jazz Express Combo des Gymnasiums am Rotenbühl Saarbrücken.

Hintergrund

Der Landessportverband für das Saarland hat zu Ehren des 1992 verstorbenen Präsidenten den Dr. h.c. Hermann Neuberger Wissenschaftspreis ins Leben gerufen. Mit dieser Ehrung sollen an der Universität des Saarlandes eingereichte wissenschaftliche Arbeiten aus den Bereichen Sportpädagogik, Sportsoziologie, Bewegungs- und Trainingswissenschaften sowie Sportmedizin ausgezeichnet werden.

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