Jubiläum 20 Jahre Eurosportpool

Das 20-jähriges Bestehen des Eurosportpools wurde mit viel Prominenz in Luxemburg gefeiert. Die Offiziellen waren sich einig in der Kernaussage: „Die euroregionale Ausrichtung immer wichtiger“.

In Europa gebe es derzeit genug Probleme. Umso wichtiger sei es, dass die Großregion mit Beteiligung von Luxemburg, Belgien, Frankreich, Rheinland-Pfalz und dem Saarland weiter zusammenwachse. Der Eurosportpool – von Beginn an auch Mitglied im Europäischen Netzwerk der Akademien des Sports – sei in dem Gebilde ein wichtiges Mitglied, sagte Corinne Cahen, Ministerin für Familie und Integration und der Großregion, beim Empfang zum 20-jährigen Bestehen des Pools: „Die Großregion funktioniert sehr gut. Der Eurosportpool ist dafür bestes Beispiel“, sagte die Ministerin vor rund 100 Gästen aus Sport, Politik, Ministerien und Verwaltung im Amphitheater des Luxemburger Sport- und Kulturpalastes d’Coque.

Ein Geschenk zur Jubiläumsfeier habe sie nicht mit gebracht, sagte Corinne Cahen gegenüber dem Präsidenten des Europäischen Interregionalen Pools des Sports (Eurosportpool), Camille Dahm. Gleichwohl: Im Frühjahr könne die Sportvereinigung mit ins „Haus der Großregion“ einziehen. Das sei wertvoller als ein Geburtstagsgeschenk: „Es ist wichtig, dass wir nahe am Bürger sind. Das ist der Pool, und darüber bin ich sehr froh“, schloss die Ministerin.

Camille Dahm hatte zuvor kurz auf die kooperative grenzüberschreitende Arbeit des Pools hingewiesen. Zwei Jahrzehnte lang sei er in sich gewachsen und bedeutend für die Großregion. Dahm: „Neben vielen Veranstaltungen, die wir organisiert haben, ist die Fair Play-Tour unser Prunkstück. Acht Millionen Euro Spendengelder wurden zusammengestrampelt – das kann sich mehr als sehen lassen.“

„Vorteile liegen in einem Europa der Regionen“

Luxemburgs Sportminister Romain Schneider unterstrich die sozialen Werte des Sports „in unserer Gesellschaft: Die Vorteile Europas liegen ganz klar in einem Europa der Regionen. Mein Grundsatz bleibt ganz klar: eins und eins muss drei werden!“ Der Eurosportpool habe durch seine wertvolle 20-jährigen Aktivitäten beweisen, wie wichtig die Einrichtung für die Region sei. Der neue Standort im Haus der Großregion zeige im Übrigen den „großen Stellenwert des Sports“.

Mehr als 200 Veranstaltungen in Eupen zur Europäischen Woche des Sports

Michal Rynkowski von der Europäischen Kommission beleuchte in seinem Vortrag das EU-Förderprogramm Erasmus+ Sport. Es biete viele Möglichkeiten für den Sport. Lobend erwähnte der EU-Vertreter die Aktivitäten der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG), die von Eurosportpool-Vizepräsident Kurt Rathmes vertreten wurde: „Die DG hat mit ihren sportlich aktiven Bürgern mehr als 200 Veranstaltungen zur Woche des Europäischen Sports im September 2016 ins Leben gerufen“ – Breitensport in Europa, beispielgebend. Die DG ist ebenfalls Eurosportpool-Mitglied.

„Sport spielt in allen Lebenslagen eine wichtige Rolle“

Im Rahmen einer Gesprächsrunde mit hochrangigen Vertretern der Großregion gab es eine klare Ausrichtung: Sport verbindet. Er werde immer bedeutender, für bewegungsarme Menschen, für die (junge) Facebook- und Handy-Generation. Motto: Gesund bleiben durch Sport. „Sport spielt in allen Lebenslagen eine wichtige Rolle“, bekräftigte Isabelle Weykmans, Sportministerin der DG in Eupen.

Heike Raab, Staatssekretärin für Europa in Rheinland-Pfalz: „Der Sport ist prädestiniert, grenzüberschreitend zu arbeiten. Das muss gefördert werden. In Rheinland-Pfalz tun wir viel dafür, statten Vereine mit Kunstrasenplätzen aus. Es gibt viele grenzüberschreitende Förderthemen.“

Huguette Zeller, Region Grand Est aus dem französischen Lothringen: „Wir haben vier Grenzen zu überwinden. Wenn das einer schafft, dann ist das der Sport. Und der Eurosportpool ist ein wichtiger Faktor in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.“

Marc Bourgeois, Föderation Wallonie-Brüssel: „Es gibt viele sportliche Vergleiche, zum Beispiel im Basketball, Futsal, die jährlichen Fairplay-Touren. Da gibt es viele gute Ansätze, die ausgebaut werden können.“

Romain Schneider, Luxemburg: „Qualifikationen im Sport müssen länderübergreifend anerkannt werden. Wir sind dabei, das zu organisieren: Diplome werden schnell anerkannt – ein wichtiger Punkt, damit die Betroffenen im jeweils anderen Land sofort tätig werden können.“

Udo Genetsch, Vorsitzender der Saarländischen Sportjugend: „Wir müssen die gemeinsame Arbeit vereinfachen, bürokratische Hemmnisse abbauen. Dann wird Erfolg auf sportlicher Ebene eher gewährleistet.“

Das Saarland übernimmt im Januar 2017 turnusgemäß den Vorsitz des Eurosportpools. Der Staffelstab werde dann von Camille Dahm an den voraussichtlichen neuen Eurosportpool-Präsidenten Frank Wagner weitergegeben, hieß es in Luxemburg.

„Der Eurosportpool wird noch stärker und wichtiger“

Eine Breitseite zum 20-jährigen Eurosportpool-Geburtstag schlug schließlich Isabelle Weykmans von der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens mit ihrem Blick nach vorne: „Wir müssen die Menschen überzeugen, sich zu bewegen, grenzüberschreitend. So schaffen wir Mehrwerte, zusammen mit dem Eurosportpool. Und ich bin überzeugt: Der Eurosportpool wird mit neuen Aktivitäten bei der EU und seinen Mitgliedstaaten noch stärker und wichtiger.“