Interview mit René Spandauw

Interview mit dem Botschafter der „Sterne des Sports“ 2009 im Saarland, dem Basketball-Bundesliga-Trainer René Spandauw

René Spandauw hat als Trainer schon manchen guten Korb geworfen: Die Mannschaft des gebürtigen Holländers, die Basketball-Damen der Saarlouis Royals, hat 2009 die deutsche Meisterschaft und den Pokal gewonnen. Trotz der Erfolge auf höchsten Niveau hat Spandauw nie die Bodenhaftung verloren: Mit vollem Einsatz ist er als Botschafter des Wettbewerbs „Sterne des Sports“ 2009 im Saarland aktiv und erzählt, warum die Arbeit der Breitensportvereine so wichtig ist. Herr Spandauw, warum haben Sie ja gesagt, als man Sie gefragt hat, ob Sie Botschafter des Wettbewerbs „Sterne des Sports“ im Saarland werden möchten? René Spandauw: Na, ich habe genau 0,3 Sekunden darüber nachgedacht, dieses ehrenvolle Amt zu übernehmen. Ich habe natürlich schon vorher von den „Sternen des Sports“ gehört und finde, dass das eine wirklich tolle Aktion ist. Der Vereins- und Breitensport ist ungeheuer wichtig, und ohne diese Vereine wären auch keine Erfolge im Leistungssport möglich. Die „Sterne des Sports“ haben einige riesige Ausstrahlung im sozialen Bereich. Außerdem sehe ich lieber Menschen, die in Sportvereinen aktiv sind, als sich vor dem Laptop oder auf dem Sofa lümmeln. Wenn ich irgendetwas tun kann, um den Breitensport zu fördern, dann bin ich gern dazu bereit. Welche Aufgaben hat man als Pate der „Sterne des Sports“ im Saarland? René Spandauw: Es geht in erster Linie darum, dass ich den Wettbewerb bekannt mache und Informationen über die „Sterne des Sports“ unter die Leute bringe. So war ich unter anderen bei der Auftaktveranstaltung des Wettbewerbs oder bei Outdoor-Events mit dabei. Und wann immer sich mir die Möglichkeit bietet, die „Sterne des Sports“ in den Medien zu erwähnen, dann nutze ich dieses Forum garantiert auch. Was zeichnet diesen Wettbewerb aus? René Spandauw: Beim Sport geht es fast ausschließlich um den Sieg – und wenn man verliert, dann ist das schlecht. Das zumindest ist die allgemeine Auffassung. Obwohl es doch darum gar nicht allein gehen kann. Sport und Vereinsarbeit gehen weit über den Wettkampfgedanken hinaus. Die „Sterne des Sports“ bieten die Möglichkeit, die Vereine für ihr soziales und gesellschaftliches Engagement zu loben und die Mitglieder zu motivieren, zu begeistern und Ideen für neue Angebote zu entwickeln. Haben Sie selbst Erfahrung mit ehrenamtlichen Helfern in einem Sportverein gemacht? René Spandauw: Oh ja! Ich bin seit fast 40 Jahren Mitglied in Sportvereinen. Seit längerem arbeite ich als Trainer von Mannschaften, die auf hohem Niveau spielen. Ich habe aber trotzdem nie das Interesse daran verloren, was sich im Jugend- und im Breitensport so tut. Das sind die, die noch unten an der Leiter stehen. Es geht darum, diese Menschen zu motivieren, denn ohne sie und ihr ehrenamtliches Engagement geht im Sport gar nichts. Das soll wirklich ganz bewusst anerkannt werden. Meine Mannschaft, die „Royals“ sind in diesem Jahr Deutscher Meister geworden. Dabei darf man aber eins nicht vergessen: Was dazu geführt hat, sind nicht nur die zwölf Spielerinnen. Sie hätten nicht die Leistung erbringen können, ohne einen Jugendleiter, einen Spielbereichsleiter und all die anderen, die unten an der Basis einen sehr guten Job machen. Herr Spandauw, Sie waren beim diesjährigen Wettbewerb Jurymitglied. Gab es Überraschungen unter den Bewerbungen? René Spandauw: Die Bewerbungen sind immer überraschend. Denn meist erfahren nur die Menschen, die im Ort des Vereines wohnen, von deren Aktivitäten. Viele Aktionen bleiben ansonsten nahezu anonym. Und dann erstaunt es natürlich, mit wie viel Kreativität die Vereine tolle Ideen in die Tat umsetzen.