Integrationsarbeit auch für Asylbewerber und Geduldete

Das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ des DOSB kann seine Programmarbeit nun auch an Verbände und Vereine richten, die helfen wollen, die Lebenssituation der Flüchtlinge zu verbessern.

Das hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière am Donnerstag (16. April) in seiner Rede bei den Nürnberger Tagen für Integration angekündigt. Der Minister erklärte, das bereits seit 25 Jahren bestehende Programm "Integration durch Sport" nunmehr grundsätzlich auch für Asylbewerber und Geduldete zu öffnen. De Maizière betonte dabei, dass das gemeinsame Treiben von Sport die beste Form der Integration und Prävention sei, die es gebe.

Der DOSB begrüßte die Ankündigung. „Bereits seit vielen Jahren arbeiten Sportvereine erfolgreich für Integration und Annäherung von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Erfahrungen und Lebensweisen“, sagte Walter Schneeloch, DOSB-Vizepräsident Breitensport und Sportentwicklung. „Denn gerade im alltäglichen, gemeinsamen Miteinander im Verein und im Sport leben und erleben wir, was es heißt und bedeutet, sich gegenseitigen zu respektieren und individuelle Unterschiede auch anzuerkennen.“

Der Sport könne hier wichtige Integrationsleistungen für die Gesellschaft insgesamt erbringen, sagte Karin Fehres, im DOSB-Vorstand für Sportentwicklung zuständig. „Dennoch ist für das Vereinsengagement gegenüber Asylbewerbern auch die Unterstützung von privaten und öffentlichen Institutionen erforderlich, um den gesellschaftlichen Integrationsprozess gemeinsam erfolgreich zu gestalten.“

Beitrag gegen Rassismus

Der DOSB sei Teil der großen internationalen Familie des Sports und der Zivilgesellschaft in Deutschland, ergänzte Karin Fehres. „Wir begegnen den Aktiven aus den Flüchtlingsländern bei Olympischen Spielen. Auch deshalb beobachten wir die Entwicklung in diesen Ländern mit großer Sorge. Hier in Deutschland freuen wir uns sehr über das vielfältige Engagement der Sportvereine, die mit ihrer Arbeit die Situation für die Flüchtlinge vor Ort erträglicher werden lassen. Denn dies kommt nicht nur den Flüchtlingen zugute, sondern eignet sich auch dafür, dass sich die einheimische Bevölkerung und die Flüchtlinge kennen lernen.“ Damit leiste der Sport zumindest einen kleinen Beitrag, dass Vertrauen entstehen kann, „und das ist auch ein Beitrag des Sports gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus“.

Die Nürnberger Tage für Integration, die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge durchgeführt werden, standen in diesem Jahr ganz im Zeichen des 10-jährigen Jubiläums des Zuwanderungsgesetzes. Bundesinnenminister de Maizière In würdigte es als bedeutenden Schritt für Deutschland. Nach langer politischer Debatte habe sich damals der Bund auch legislativ zu seiner Verantwortung, die Integration von Ausländern in unserem Land zu fördern und zu fordern, bekannt. Zwar habe es schon zuvor beispielsweise eine vom Bund finanzierte Sprachförderung gegeben, mit dem Zuwanderungsgesetz sei das Ausländerrecht in Deutschland dann jedoch gänzlich neu sortiert worden. Seither werde Integration "viel grundsätzlicher, viel elementarer gedacht", sagte er.

(Quelle: DOSB)