Hintergründe

In den letzten beiden Jahrzehnten hat eine Vielzahl von Anpassungen und Überarbeitungen dazu beigetragen, das Profil der Marke Deutsches Sportabzeichen als Leistungsabzeichen zu verwässern.

Das Bedürfnis, vermeintlichen Trends zu folgen, ging auf Kosten klarer Strukturen und eindeutiger Positionierung des Sportordens. Zweifelsfreie Zuordnung von Disziplinen zu motorischen Grundfähigkeiten war vielfach nicht mehr möglich. Auch eine einheitliche Leistungsanforderung über alle Einzeldisziplinen hinweg war nicht mehr nachvollziehbar – so waren zum Beispiel nach sportwissenschaftlicher Erkenntnis Einzelanforderungen zum Teil zu niedrig, andere wiederum zu hoch angesetzt.
Darüber hinaus sind 75 Prozent derer, die das Deutsche Sportabzeichen ablegen, Kinder und Jugendliche. Gleichzeitig haben die Prüfer ein hohes Durchschnittsalter. Die mangelnde Nachfrage im Altersmittelbau warf die Frage auf, wie das Deutsche Sportabzeichen für Erwachsene attraktiver gestaltet werden kann.
Kritische Analysen und Bestandsaufnahmen bestätigten die Notwendigkeit, den Sportorden einer grundlegenden Überarbeitung zu unterziehen und ihm damit wieder einen eindeutigen und unverwechselbaren Markenkern zu geben, der ihn auch für neue Zielgruppen attraktiv und somit zukunftsfähig macht.

Eine punktuelle Veränderung und Anpassung kam angesichts der vielfältigen Problemlagen und der Notwendigkeit, den Leistungskatalog einer Straffung und klaren Systematisierung zu unterziehen, nicht mehr in Frage. In enger Abstimmung mit Landessportbünden und Spitzenverbänden wurde der Leistungskatalog mit Unterstützung der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaft der Technischen Universität München (TUM) einer grundlegenden Reform unterzogen.