DTU: „London ist kein gutes Pflaster für uns“

Der Triathlon-Kurs rund um den Londoner Hyde Park hat auch 2014 nichts an „Schrecken“ für Deutschlands Top-Triathletin Anne Haug verloren. Gregor Buchholz als 12. bester Deutscher bei den Herren im Londoner WM-Rennen.

Nach sehr unglücklichen Rennen in den letzten Jahren setzte auch dieses Jahr ein unglücklicher Umstand – ein unverschuldeter Radsturz - jegliche Hoffnungen für Anne Haug auf ein ordentliches Resultat aus. Am Ende wurde sie 49. in 58:32 Minuten.

Parallel demonstrierte allerdings Rebecca Robisch (55:41 Minuten) mit Rang neun, ihrem besten Ergebnis in einem WM-Rennen bisher, dass das DTU-Trainerteam um Cheftrainer Ralf Ebli noch andere Erfolgsoptionen hat. Hanna Philippin (57:21 Minuten) wurde 37., Lisa Sieburger (1:00:16 Stunden) lief als 57. ins Ziel. Die Siegerin hieß Gwen Jorgensen aus den USA, die nach 54:44 Minuten vor ihrer Landsfrau Sarah Groff (55:12 Minuten) sowie Emma Jackson (AUS, 55:19 Minuten) das Zielbanner in die Höhe stemmte.

„Das ist kein gutes Pflaster für uns“, war Ebli nach dem Rennen enttäuscht über die Ausbeute seiner Damen in London. „Wir wussten, dass wir einen langen Weg vor uns haben, müssen nun neu aufbauen und in Hamburg sehen wir weiter“, richtete er den Blick aber wieder nach vorn, um dann noch seine topplatzierte Athletin zu würdigen. „Rebecca hat ein geiles Rennen gemacht, wenn man die Vorbedingungen mit ihrer Verletzung im Hinterkopf hat. Rang neun ist ganz stark.“

Weniger stark allerdings der Rennauftakt insgesamt. Denn in Disziplin eins passierte den deutschen Damen mit Ausnahme von Rebecca Robisch genau das, was sie unbedingt vermeiden wollten. Robisch kam nach sehr starkem Schwimmen ganz vorne aus dem Serpentine Lake des Londoner Hyde Parks. Ihre Teamkolleginnen hatten allerdings Rückstand, Anne Haug und Lisa Sieburger mehr als eine Minute. Daraus resultierten nach der ersten Radrunde drei größere und weitere kleine Verfolgerinnengruppen. An der Spitze elf Frauen mit Jorgensen und Robisch, dahinter eine 16er-Gruppe mit knapp 20 Sekunden, dann 25 Athletinnen inklusive Hanna Philippin mit 40 Sekunden und dann ein Quartett mit Haug und Sieburger mit 80 Sekunden Rückstand. Aus diesem Quartett wurde unglücklicherweise zum Ende der zweiten Runde ein Duo, da die Amerikanerin Chelsea Burns auf dem blauen Teppich der Wechselzone stürzte und Anne Haug mit vom Rad beförderte. Somit konnte Deutschlands Top-Triathletin auch in diesem Jahr keinen Frieden mit dem Kurs in London schließen, nachdem schon die letzten Jahre sehr unglücklich verlaufen waren.

Mit 3:15 Minuten Rückstand zog Haug letztlich die Laufschuhe an, parallel zu Sieburger, und lief ein einsames Rennen ins Ziel. Vorne hatte Robischs Gruppe die knapp 20 Sekunden Vorsprung gehalten, Hanna Philippin hatte einen Rückstand von 1:30 Minuten nach Disziplin zwei. Dass Jorgensen das Laufen dominieren würde, war keine Überraschung. Aus der Gruppe der Verfolgerinnen lief Emma Jackson noch ganz weit nach vorne, schaffe es aber nicht mehr ganz, Sarah Groff noch einzuholen. Robisch, lange ohne vernünftiges Lauftraining wegen Problemen mit der Plantarsehne am Knie, kämpfte um einen soliden Lauf und wurde hervorragende Neunte. Philippin hielt ungefähr ihren Platz nach dem Rad und so stand im Ziel Rang 37 zu Buche. Haugs Tag endete als 49., Sieburger komplettierte das deutsche Damen-Quartett auf Platz 57. Damit ist Jorgensen nun auch Gesamtführende im WM-Ranking (2624 Punkte). Haug ist mit 1282 Punkten Achte.

Gregor Buchholz als 12. bester Deutscher

Das vierte Rennen der Triathlon-Weltmeisterschaftsserie, eine Sprint-Distanz in London, endete aus deutscher Sicht nicht ganz wie erhofft. Gregor Buchholz wurde als bester DTU-Starter trotz einer Zeitstrafe Zwölfter (50:18 Minuten). Seine Teamkollegen zeigten zwar teilweise gute Ansätze, Steffen Justus (50:48 Minuten) kam aber über Platz 31 nicht hinaus, Justus Nieschlag (52:36 Minuten) kämpfte sich mit einer Blockade im Brustbereich auf Rang 53 und der Potsdamer Franz Löschke (52:57 Minuten) kam auf Platz 56. Den Sieg sicherte sich Mario Mola (ESP, 49:46 Minuten) vor Richard Murray (RSA, 49:47 Minuten) und dem Portugiesen Joao Pereira (49:49 Minuten). Im Gesamtklassement der WM bleibt Javier Gomez aus Spanien, in London Sechster, mit 2942 Punkten Führender. Buchholz verbesserte sich auf Platz elf (1050 Punkte).