DHB-Team belegt bei U18-EM in Polen Platz sieben

Die U18-Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) verpasst bei der EM in Polen den Griff nach Edelmetall. Ein Saarländer wird ins "All-Star-Team" des Turniers gewählt.

Eine mehr als unglückliche Entwicklung hat die Europameisterschaft der Jugend aus Sicht der deutschen Handballnationalmannschaft der U18 genommen. Nachdem die Mannschaft nämlich in der Hinrunde drei souveräne Siege holte, kassierte sie in der Hauptrunde zunächst in einem schwachen Spiel gegen Ungarn eine deutliche 20:30-Niederlage. Die mögliche Halbfinalqualifikation verspielte die junge Mannschaft von DHB-Trainer Christian Schwarzer dann im Duell gegen Frankreich. Die deutsche Mannschaft mit Jerome Müller und Björn Zintel vom SV 64 Zweibrücken sowie Lars Weißgerber von der HG Saarlouis musste trotz zwischenzeitlicher 29:24-Führung in der letzten Sekunde noch den 30:30-Ausgleichstreffer hinnehmen und verpasste damit leider wegen des schlechteren Torverhältnisses das Halbfinale.

Am Freitag, den 22, August 2014, stand dann das Platzierungsspiel gegen Schweden an; der Sieger sollte sich für das Spiel um Platz 5 qualifizieren, der Verlierer würde nur um die Plätze 7 und 8 spielen. Und wieder war der Spielverlauf tragisch, wieder scheiterte die deutsche Mannschaft nur ganz knapp, verlor nach zweimaliger Verlängerung mit einem Tor Unterschied, am Ende 31:32. Der Zweibrücker Jerome Müller zeigte da – wie schon gegen Frankreich – persönlich allerdings ein sehr gutes Spiel und wurde nach der Begegnung auch als bester Spieler ausgezeichnet. „Das ist aber dennoch bitter, diese EM“, war Müller nach dem Spiel dennoch sichtlich geknickt.

Im Spiel gegen Schweden waren im ersten Durchgang die Skandinavier im Vorteil, führten 16:11. Der deutschen Mannschaft gelang es dann aber im zweiten Durchgang den Rückstand aufzuholen und zum 25:25-Endstand auszugleichen. Bei Halbzeit der 2x5 minütigen Verlängerung stand es dann 28:28 und am Ende eben 31:32. „Man of the Match“, Jerome Müller, war dabei zehnmal erfolgreich, Björn Zintel erzielte vier Tore und Lars Weißgerber von der HG Saarlouis war einmal erfolgreich. Für die deutsche Mannschaft ging es somit am Samstag, 23. August, nun nur noch um den siebten Platz. Dort ging es wie bereits in der Vorrunde erneut gegen Polen – und wieder behielt der DHB-Nachwuchs die Oberhand, dieses Mal mit 26:23.

Am Ende fiel das Gesamtfazit von DHB-Trainer „Blacky“ Schwarzer nüchtern aus: „Natürlich ist Platz sieben für uns alle enttäuschend; vor allem, weil das Erreichen des Halbfinales durchaus möglich gewesen wäre. Aber das haben wir uns gegen Frankreich selbst kaputt gemacht.“ Der 44-Jährige: „Für die Jungs tut es mir einfach nur leid, weil jeder einzelne Spieler vor dem Turnier eine Menge investiert hat, um hier möglichst gut abzuschneiden. Am Ende ist nicht mehr herausgekommen, weil wir in entscheidenden Phasen den Kopf nicht frei bekommen haben.“

Natürlich hätten auch die drei Saarländer gerne mit der Mannschaft besser abgeschnitten. Insgesamt zauberten Jerome Müller, Björn Zintel und Lars Weißgerber (HG Saarlouis) aber mehr als beachtliche Leistungen aufs Parkett und drückten dem Spiel der Deutschen sowie dem Turnier durchaus beachtlich ihren Stempel auf. 36 Mal traf Müller, 28 Mal Zintel und Weißgerber 25 Mal. In vier der sieben deutschen Spiele wurde einer der drei Saarländer zum besten Spieler gekürt, Björn Zintel gleich zweimal. Zudem wurde Zintel schließlich noch ins „All-Star-Team“ des Turniers gewählt. „Trotz der verpassten Medaille, die Erfolge von Jerome, Björn und Lars sind ein herausragender Erfolg der Talentförderung im Saarland, der im HVS bislang einmalig ist“, erklärt Landestrainer Dirk Mathis.